Wenn in der Lausitz wieder Staub, Schotter und Adrenalin in der Luft liegen, ist Julius Tannert mittendrin. Im Interview spricht der sächsische Rallye-Pilot über sein Heimspiel, die Faszination Schotter und seinen großen Traum vom Deutschen Meistertitel.
Welche Besonderheiten bringt die Lausitz-Rallye mit sich? Die Lausitz-Rallye ist zum einen die größte Schotter-Rallye, die wir in Deutschland haben – und die einzige nationale A-Veranstaltung. Gleichzeitig zählt sie zur FIA European Rally Trophy, hat also internationales Prädikat. Ganz ehrlich: Es ist einfach die geilste Schotter-Rallye, die wir in Deutschland haben.
Für uns deutsche Piloten ist das immer etwas Besonderes, weil wir sonst fast ausschließlich auf Asphalt unterwegs sind. Hier fahren wir endlich mal auf losem Untergrund – und das erfordert ein komplett anderes Setup. Das Fahrwerk ist deutlich weicher, die Dämpfer und Federn anders abgestimmt und die Bodenfreiheit wesentlich höher. Das Auto fährt sich komplett anders als auf Asphalt – das ist eine spannende Herausforderung.
Wie groß ist die Vorfreude auf dein Heimspiel? Welchen Druck spürst du? Klar, es ist mein Heimspiel – auch wenn es rund zwei Stunden von zu Hause entfernt ist, liegt die Lausitz ja im schönen Sachsen. Und da sind natürlich viele Blicke auf mich gerichtet. Ich bin 2020 schon einmal dort gefahren. Ich freue mich riesig auf die vielen Fans. Die Lausitz-Rallye zieht traditionell viele Zuschauer an – und jetzt, wo sie wieder Teil der Deutschen Meisterschaft ist, rechne ich mit einem noch größeren Andrang.
Welchen Stellenwert hat die Lausitz-Rallye für die Region? Die Rallye ist ohne Frage ein sportliches Aushängeschild. Sie hat internationales FIA-Prädikat – das gibt es in Deutschland nur sehr selten. Für die Region ist das Event aber nicht nur sportlich, sondern auch wirtschaftlich wichtig.
Welche Bedeutung hat die Deutsche Rallye-Meisterschaft für dich und deine Karriere? Ich verfolge die Deutsche Rallye-Meisterschaft schon seit meiner Kindheit – damals vor allem die Erfolge von Matthias Kahle. Heute selbst dort zu fahren, ist für mich etwas ganz Besonderes. Natürlich verfolge ich nach wie vor das Ziel, einmal Deutscher Rallye-Meister zu werden. Es wäre ein Traum, den deutschen Titel in den Händen halten zu können. Wir arbeiten hart daran, dass wir nächstes Jahr wieder am Start sind. Jetzt sind wir dreimal Vizemeister geworden, also müssen wir nächstes Jahr noch mal angreifen.