Tabellenführer Griebel steht bei erneutem Sieg vor seiner fünften Meisterschaft. Verfolger Duo will Lokalmatador bei seinem Heimspiel stoppen. ADAC Saarland-Pfalz Rallye mit 153 Wertungskilometern und neuem Rundkurs.
Der Titelkampf in der Deutschen Rallye-Meisterschaft geht in die entscheidende Phase. Mit der ADAC Saarland-Pfalz Rallye steht ein weiteres Highlight auf dem Programm. Am Freitag und Samstag (15./16. August) müssen die Lenkrad-Artisten zwölf Wertungsprüfungen rund um die Sportstadt St. Wendel absolvieren. Der fünfte DRM-Stopp kann eine Vorentscheidung im Meisterschaftskampf 2025 bringen: Sollte Spitzenreiter Marijan Griebel seinen vierten Saisonsieg in Folge einfahren, ist ihm der insgesamt fünfte Titel kaum noch zu nehmen.
Griebel kann beim Heimspiel Matchbälle klar machen
Der aktuelle Deutsche Meister Griebel hat nach seinem Erfolg an der Mosel die Tabellenführung in der Deutschen Rallye-Meisterschaft übernommen. Die Saisonbilanz des Hahnweilers und seiner Co-Pilotin Ella Kremer im Škoda Fabia RS Rally2 ist mit drei Siegen bei drei Starts makellos. Zudem hat der 36-Jährige die Saarland-Pfalz Rallye bereits viermal in Folge gewonnen. „Ich wohne im nahen Hahnweiler und kenne die Gegend um St. Wendel gut. Ein Sieg wäre ein großer Schritt in Richtung Meisterschaft, aber in unserem Sport kann viel passieren”, gibt sich der aktuelle Champion zurückhaltend.
Seine Verfolger müssen voll auf Attacke setzen. Der Tabellenzweite Philip Geipel schied in den Weinbergen nach einem Ausritt im Toyota GR Yaris Rally2 vorzeitig aus und kann sich keinen Ausrutscher mehr erlauben. Bei der ADAC Saarland-Pfalz Rallye geht der Plauener erstmals mit Co-Pilotin Jennifer Lerch im Rahmen der DRM an den Start. Die Zusammenarbeit mit der bisherigen Beifahrerin Katrin Becker wurde nach sieben erfolgreichen Jahren beendet „Es ist manchmal einfach Zeit für Veränderungen. Jenny ist eine erfahrene Pilotin, ich bin mit ihr bereits die Lavanttal Rallye gefahren”, erklärt der 38-Jährige. „Marijan ist zu Hause eine Macht, aber wir müssen dranbleiben und so viele Punkte wie möglich holen.”
Julius Tannert und Pirmin Winklhofer (Škoda Fabia RS Rally2) kamen an der Mosel nur als Sechste ins Ziel und sind zum Siegen verdammt, wenn die Meisterschaft noch ein realistisches Ziel sein soll. „Wir müssen nach dem Ergebnis bei der Rallye Mittelrhein jeden Lauf gewinnen. Der Speed war da, nach unserem Dreher haben wir mehrere Bestzeiten erzielt. Wir müssen aggressiv sein und das bis zum Ende ohne Fehler durchhalten”, sagt der Zwickauer.
Für Dennis Rostek und Stefan Kopczyk ist der Titel bei den DRM2 Masters zum Greifen nah. Bei einem Erfolg im Saarland wäre dem Fahrer-Duo im Škoda Fabia RS Rally2 Rang eins im Gesamtklassement nicht mehr zu nehmen. Ähnlich souverän führen Carsten Mohe und Beifahrerin Andrea Lieber (Renault Clio Rally3) die Tabelle bei der Wertung DRM3 an. Mit einem weiteren Sieg könnten sie sich von ihren Verfolgern und Markenkollegen Willem Wouter Overbeek und Joyce Ruiter aus den Niederlanden weiter absetzen.
Dreikampf in der DRM4, Lokalmatador Hamadeh-Spaniol will Spitze bei Nationals zurückerobern
Jonas Ertz und Maresa Lade sind trotz großer Probleme mit dem Turbolader ihres Opel Corsa Rally4 noch Achter in den Weinbergen geworden und konnten ihre Tabellenführung behaupten. Nur sieben Punkte dahinter liegen Colin Dünker und Jonas Decker, die ebenfalls Schwierigkeiten mit ihrem Ford Fiesta Rally4 hatten. „Am Samstag ist ein Stecker gebrochen, das hat uns weit zurückgeworfen. Am Sonntag konnten wir vier Bestzeiten fahren und 30 Sekunden aufholen. Glück im Unglück hatten wir, weil auch bei Jonas die Technik nicht mitspielte. Wir gehen voll auf Angriff und ich vertraue auf meinen Co-Piloten Jonas, der aus der Gegend hier stammt und sich bestens auskennt”, verrät Colin Dünker. In Lauerstellung auf Platz drei folgt das dänische Duo Lasse Karlshøj und Isabell Kvick im Peugeot 208 Rally4.
In der DRM Classic dominieren Walter Gromöller und René Meier – das Duo ist klar auf Titelkurs. Nach ihrem starken Auftritt bei der Rallye ADAC Mittelrhein führen sie auch die DRM Nationals an, wo sie in der NC2-Wertung starten. Der entthronte Spitzenreiter Tarek Hamadeh-Spaniol (Citroën C2 Challenge) folgt mit einem Rückstand von nur 0,39 Punkte auf Position zwei. Hamadeh-Spaniol: „Wir hatten nach der Rallye Mittelrhein viel zu tun und mussten das Getriebe ausbauen, weil die Synchronringe nicht mehr funktionierten. Ich komme aus Saarbrücken und kenne die Strecken gut. Sie sind sehr selektiv, viele Passagen führen über Feldwege. Es gibt es eine neue Prüfung, Teile davon bin ich vor vielen Jahren gefahren. Ziel ist es, meine Klasse NC4 zu gewinnen. Ob es dann zur Gesamtführung reicht, werden wir sehen.”
Start auf Schlossplatz in St. Wendel, neuer Rundkurs am Samstag
Die ADAC Saarland-Pfalz Rallye beginnt am Freitag um 16:40 Uhr auf dem Schlossplatz in St. Wendel, wenn Tabellenführer Marijan Griebel über die Startrampe rollt. Es folgen vier Wertungsprüfungen, darunter die spektakuläre WP Windpark, die mit vielen weiten und hohen Sprüngen der Boliden ein Highlight für Zuschauer und Fans ist. Am Samstagmorgen wird die zweite Etappe ab 8:40 Uhr gestartet. Im Verlauf des Tages erwartet die DRM-Teams mit dem Rundkurs Numborn eine neue Prüfung. Sieger und Platzierte werden am Abend nach insgesamt 153,56 Wertungskilometern um 17:40 Uhr im Ziel auf dem Schlossplatz St. Wendel erwartet.