Internationales Feld mit Europameister und siebenfachem Deutschen Rallye-Meister. Julius Tannert will beim finalen DRM-Lauf seinen ersten Saisonsieg einfahren. Spektakulärer Ausklang – knapp 135 der 155 Wertungskilometer führen über Schotter.
Die Deutsche Rallye-Meisterschaft feiert am 31. Oktober und 1. November bei der Lausitz Rallye einen spektakulären Saisonabschluss. Markenzeichen des Schotter-Klassikers sind perfekt präparierte und anspruchsvolle Strecken – nur rund 13 Prozent der 155 Wertungskilometer verlaufen auf Asphalt. Julius Tannert und Pirmin Winklhofer wollen im Škoda Fabia RS Rally2 über die sächsischen Pisten fliegen und ihren ersten Saisonsieg holen. Doch die Konkurrenz ist groß: Von den 90 gemeldeten Fahrzeugen starten 24 in der leistungsstarken RC2-Klasse – darunter Top-Piloten aus Finnland, Norwegen, Österreich, Polen, der Slowakei, Tschechien und Ungarn. Die Lausitz Rallye zählt auch zum DMSB Schotter-Rallye-Cup, zur ADMV-Rallye-Meisterschaft sowie der Sächsischen Rallye-Meisterschaft.
Tannert peilt Sieg beim DRM-Finale an
Trotz Rückschlägen im Saisonverlauf will Lokalmatador Tannert beim DRM-Finale noch einmal angreifen. Zusammen mit Co-Pilot Winklhofer möchte der Zwickauer im Škoda Fabia RS Rally2 seinen ersten Saisonsieg holen – und damit einem versöhnlichen Abschluss des Jahres feiern. „Wir fahren das erste Mal seit fünf Jahren wieder auf Schotter und wissen nicht, was uns erwartet“, erklärt Tannert, der in der Tabelle hinter dem neuen DRM-Champion Marijan Griebel (Škoda Fabia RS Rally2) und Philip Geipel (Toyota GR Yaris Rally2) auf Rang drei liegt. „Das gilt auch für die internationale Konkurrenz, die wir nicht einschätzen können. Dazu kommen starke deutsche Fahrer wie Matthias Kahle, siebenmaliger Deutscher Rallye-Meister, der die Lausitz wie seine Westentasche kennt. Aber natürlich wollen wir uns mit einem Erfolg aus dieser Saison verabschieden.”
Auch das Meister-Duo ist in der Lausitz vertreten. Während Marijan Griebel als Zuschauer anreist, sitzt seine Beifahrerin Ella Kremer wieder im Cockpit – diesmal an der Seite ihres Vaters Armin Kremer. Der 56-Jährige war dreimal Deutscher Rallye-Champion und einmal Europameister. Wie gut das Vater-Tochter-Gespann harmoniert, bewiesen die beiden im Vorjahr mit dem Gewinn des WRC Masters Cup.
Bleibt DRM3-Meister Mohe ungeschlagen? / Erster Saisonstart für DRM4-Champion von 2024
Carsten Mohe und Co-Pilotin Andrea Lieber haben die DRM3-Klasse klar dominiert und stehen bereits als Meister fest. Fünf Starts, fünf Siege – diese Bilanz wollen die Crottendorfer beim Finale fortsetzen. „Wenn ich fahre, will ich immer gewinnen”, lautet die Devise von Mohe. Allerdings muss der Renault Clio Rally3 an die Bedingungen in der Lausitz angepasst werden. „Wir müssen das Fahrwerk um rund zehn Zentimeter anheben, kleinere Bremsen und weichere Federn montieren. Aber ich fahre gern auf Schotter und habe die Lausitz schon dreimal gewonnen. Wir gehen gut gerüstet in das letzte Saisonrennen”, sagt Mohe. Einer seiner härtesten Konkurrenten ist der Rallye-Meister von 2014 und 2015 Ruben Zeltner, der mit Beifahrerin Jara Hain ebenfalls im Cockpit eines Renault Clio Rally3 sitzt. Auch das 19-jährige tschechische Nachwuchstalent Petr Kačírek Jr. und sein Co-Pilot Petr Černohorský im Ford Fiesta Rally3 sind für einen Spitzenplatz gut.
In der DRM4-Wertung geben die Meister von 2024, Tom Kässer und Stephan Schneeweiß (Peugeot 208 Rally4), in der Lausitz ihr diesjähriges DRM-Debüt. „Schon zu Beginn des Jahres war klar, dass wir die einzige Schotter-Rallye in Deutschland unbedingt mitfahren wollen“, verrät Kässer. „Wir sind bisher bei der Europameisterschaft gestartet, wo es eher durchwachsen lief. Deshalb wollen wir das Jahr mit einem starken Ergebnis, möglichst einem Sieg, beenden. Unser Nachfolger, Colin Dünker, steht ja bereits als Meister fest.”
Raphael Ramonat und Karina Derda (Mitsubishi Lancer Evo X) zählen in der Breitensportserie DRM Nationals zu den Siegkandidaten. Aber auch ihre Markenkollegen Robby Fechner und Florian Pitzk haben sich einiges vorgenommen. „Ich habe auf Schotter mit dem Rallyesport angefangen und mag diesen Untergrund – auch wenn es im Cockpit etwas lauter zugeht als auf Asphalt. Wir sind gut vorbereitet: Das Fahrzeug ist umgebaut, der Unterboden verstärkt und wir wollen in der Klasse NC1 ganz vorn mitfahren. Die Konkurrenz aus dem Ausland ist allerdings stark”, sagt Fechner.
Schotter, Sprungkuppen und Naturtribünen
Die Lausitz Rallye verspricht zum Abschluss der DRM-Saison 2025 ein echtes Zuschauer-Spektakel. Zehn Wertungsprüfungen liegen vor den 90 Startern, rund 87 Prozent davon führen über Schotterpisten. Künstlich angelegte Kuppen sorgen für atemberaubende Sprünge der Rallye-Boliden, die Fans können die Flugshow von Naturtribünen aus hautnah miterleben. Der Start erfolgt am Freitag um 15:30 Uhr beim Tourismusinformationszentrum an der Strandpromenade in Boxberg. Anschließend stehen zwei WPs auf dem Programm, die je zweimal gefahren werden. Am Samstag um 9:08 Uhr geht es in Mulkwitz für die Teams weiter – acht Wertungsprüfungen müssen absolviert werden. Gegen 20:00 Uhr rollen die drei Bestplatzierten jeder Klasse über die Zielrampe am Tourismusinformationszentrum, wo auch die Siegerehrung der Lausitz Rallye stattfindet.
Sendezeiten „PS – DRM Deutsche Rallye-Meisterschaft” bei n-tv
Lausitz Rallye Sonntag, 02.11.25 11:15 Uhr Sonntag, 02.11.25 19:15 Uhr (Wdh.)