ADAC Formel 4 

ADAC Formel 4·31.12.2021

Zahlen und Fakten: Die Bilanz der ADAC Formel 4 2021

Van Amersfoort Racing war auch in der siebten Saison der ADAC Formel 4 das Maß aller Dinge. Fahrer- und Teamtitel gingen bereits 2020 an die Niederländer. In dieser Saison legte der Rennstall aus Zeewolde nochmals einen drauf und sicherte sich mit dem zusätzlichen Gewinn des Rookietitels das Triple in der Formel 4.

Dennoch war die Meisterschaft bis zum letzten Rennen der Saison enorm spannend. F4-Champion Oliver Bearman (16, Großbritannien, Van Amersfoort Racing) sicherte sich seinen Titel erst im letzten Rennen der Saison am Nürburgring. Tim Tramnitz (17, Hamburg) und sein Team US Racing waren bis zum letzten Moment im Titelrennen, mussten sich aber in beiden Wertungen dem Team aus den Niederlanden geschlagen geben.

Zahlen und Fakten der ADAC Formel 4 2021

Victor Bernier gelang ein Sieg © Foto: ADAC

Abwechslungsreich: Sieben unterschiedliche Sieger gab es in der Saison 2021: Sechsmal und damit am häufigsten stand der Brite Oliver Bearman ganz oben auf dem Treppchen. Auf fünf Saisonsiege brachte es der Hamburger Tim Tramnitz. Je zweimal gewannen Luke Browning (19, Großbritannien, US Racing) und Rookie Nikita Bedrin. Victor Bernier (17, Frankreich, R-ace GP) und die beiden Russen Vlad Lomko (16, US Racing) und Kirill Smal (16, Prema Powerteam) trugen sich jeweils einmal in die Siegerlisten ein.

Vielfalt: Insgesamt gingen in den 18 Rennen 29 junge Motorsporttalente aus 17 Nationen an den Start, davon zwei aus Deutschland. Das Durchschnittsalter beim Saisonfinale auf dem Nürburgring betrug 16,2 Jahre.

Sextett: Sechs Teams aus fünf Nationen kämpften in der abgelaufenen Saison um die Teamwertung. Zwei Teams kamen aus Deutschland und je eins aus den Niederlanden, aus der Schweiz, aus Italien und aus Frankreich.

Hamda Al Quibaisi, eine von zwei Frauen im Feld der ADAC Formel 4 © Foto: ADAC

Frauenpower: In der Formel 4 gingen in diesem Jahr auch wieder zwei weibliche Pilotinnen an den Start. Maya Weug (17, Belgien) und Hamda Al Qubaisi (19, Vereinigte Arabische Emirate) starteten sowohl beim ersten Saisonlauf am Red Bull Ring als auch beim zweiten Stop der ADAC Formel 4 in Zandvoort. Weugs beste Platzierung war ein neunter Platz am Red Bull Ring, das beste Ergebnis von Al Qubaisi waren zwei zwölfte Plätze in Zandvoort.

Jung & Alt: Viereinhalb Jahre lagen in dieser Saison zwischen dem ältesten und dem jüngsten Starter. Robert de Haan aus den Niederlanden (15 Jahre), geboren am 22. Juni 2006 war der jüngste Pilot der abgelaufenen Saison, Luke Browning, geboren am 31. Januar 2002, war mit 19 Jahren der älteste Pilot.

Schnellster Pilot: Neun Fahrern gelang es in diesem Jahr in einem Rennen die schnellste Runde zu fahren. Am häufigsten schaffte es der Formel 4 Champion Oliver Bearman. Viermal fuhr der Brite die schnellste Runde ein. Zweiter in dieser Rangliste ist der Ire Alex Dunne (16, US Racing). Der Rookie fuhr in dieser Saison drei schnellste Runden.

Konstanz: Erneut führt Meister Oliver Bearman eine Statistik an: Elfmal – und damit am häufigsten – stand der Brite auf dem Podium. Bearman durfte sechsmal einen Siegerpokal entgegennehmen, viermal wurde er Zweiter und einmal Dritter. Neunmal ging es für Tramnitz aufs Treppchen und achtmal absolvierte Browning den Gang zur Siegerehrung.

Vizechampion Tim Tramnitz © Foto: ADAC

Qualifying-Spezialisten: Drei verschiedene Piloten sicherten sich 2021 den Pirelli Pole Award. Bearman und Tramnitz entschieden die Quali je fünfmal für sich und Rookie Alex Dunne fuhr zweimal auf die Pole-Position.

Halbe Miete?: Man könnte behaupten, ein guter Startplatz sei die halbe Miete für ein erfolgreiches Rennen. In dieser Saison passte dies wortwörtlich. In genau 50 Prozent aller Rennen schaffte es der Polesetter, seinen Startplatz in einen Sieg umzumünzen. Auffällig dabei ist, dass es nur zwei Piloten gelang. Bearman machte aus fünf Poles fünf Siege und Tramnitz fuhr aus seinen fünf Poles vier Siege heraus. Ausgerechnet Bearman machte dem Hamburger diese Statistik am Red Bull Ring kaputt.

Start-Ziel-Sieg: Bearman feierte eine perfekte Saison und legte bei den ersten beiden Veranstaltungen den Grundstein zum Titel. Mit dem ersten Rennen eroberte der Brite die Tabellenführung der ADAC Formel 4 und sollte sie bis zum letzten Rennen nicht wieder hergeben. Auch wenn der Vorsprung, der zwischenzeitlich 55 Punkte betrug, zum Ende hin ein wenig schrumpfte.

Rekordjagd: Mit seinen sechs Saisonsiegen nimmt der diesjährige Champion Oliver Bearman in der „ewigen Bestenliste“ gemeinsam mit Mick Schumacher (21), dem Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher, Dennis Hauger (18, Norwegen) und dem Champion von 2020, Jonny Edgar (17, England), Rang sechs ein. Weiterhin erfolgreichster Fahrer der ADAC Formel 4 bleibt der Champion von 2016, Joey Mawson (23, Australien) mit insgesamt 15 Siegen vor dem Champion von 2018, Lirim Zendeli aus Bochum (13 Siege), und dem Champion von 2015, Marvin Dienst (acht) aus Lampertheim.

Distanz: 325 Runden wurden in den 18 Saisonrennen auf Reifen von Exklusiv-Partner Pirelli absolviert. Das entspricht einer Gesamtrenndistanz von 1.346,380 Kilometern.

Teamwork bei Sauter am Sachsenring © Foto: ADAC

Zusammenarbeit: Einer der schönsten Momente ereignete sich in dieser Saison am Sachsenring. Michael Sauter war im zweiten Qualifying in der Wand eingeschlagen. Er blieb unversehrt, sein Wagen jedoch war demoliert. Alles deutete darauf hin, dass das Wochenende und wohlmöglich auch die Saison für den kleinen Rennstall gelaufen waren. Doch das Feld der ADAC Formel 4 zeigte sich solidarisch. Mechaniker der Teams Van Amersfoort Racing, R-ace GP und US Racing packten mit an und halfen tatkräftig mit, den Wagen wieder aufzubauen. Gesagt, getan – Michael Sauter konnte tatsächlich an den Rennen am Wochenende teilnehmen.