WRC·5.7.2015

Ogier feiert in Polen fünften Saisonsieg: Drama um Latvala

Sebastien Ogier ließ sich den Sieg bei der Rallye Polen nicht mehr nehmen und überquerte mit 11,9 Sekunden Vorsprung auf seinen Volkswagen-Teamkollegen Andreas Mikkelsen die Ziellinie. Der Weltmeister feierte den 29. Erfolg seiner Karriere und nahm mit der Bestzeit auf der Power Stage auch die maximale Punktzahl mit. "Ich hatte dieses Jahr viele großartige Siege, aber dieser hier ist sehr besonders", sagte er. "Ich musste vom ersten bis zum letzten Meter pushen."

Mikkelsen kletterte zum fünften Mal in dieser Saison aufs Podium. Für Ott Tänak, der auf Platz drei ins Ziel kam, war es der erste Podestplatz der Saison und der gerade einmal zweite in seiner WRC-Laufbahn. Am Freitag hatte der Este zwischenzeitlich die Führung übernommen und mehrere Bestzeiten eingefahren. Den Sieg auf der Power Stage verpasste der M-Sport-Pilot nur um 0,1 Sekunden.

Neuville und Meeke mit Überschlägen

Bis auf die letzten Meter der Rallye kämpfte Jari-Matti Latvala mit Tänak um Rang drei - bis er einen Baum touchierte. "Ich bin zu schnell in eine Linkskurve und habe sie daher nicht erwischt", erklärte der VW-Pilot den Vorfall. Latvala konnte zwar weiterfahren, sein Polo R WRC wies jedoch erheblichen Schaden am Kühler und der Motorhaube auf.

Latvala konnte sich aus eigener Kraft in den Service Park schleppen. Da er dort allerdings vier Minuten zu spät eintraf, erhielt er eine 40-Sekunden-Zeitstrafe. So wurde er nach der Reparatur seines Autos als Fünfter gewertet.

Auf Platz vier rückte Hayden Paddon vor, der damit ein weiteres gutes Ergebnis einfuhr. Er setzte sich klar gegen Hyundai-Kollege Thierry Neuville durch, der sich auf der vorletzten Prüfung der Rallye überschlug, seine Fahrt jedoch fortsetzen konnte. "Heute habe ich mich überschlagen, ohne zu wissen, warum. Aber wir sind im Ziel und in den Punkten. Wir müssen zufrieden sein", sagte der Belgier.

Mit einem blauen Auge kam auch Lokalmatador Robert Kubica davon, bei dem sich auf der Power Stage ein Reifen von der Felge löste, nachdem er einen Stein getroffen hatte. Der Pole ließ jedoch nicht locker und hielt den Zeitverlust in Grenzen. Einzig Kris Meeke musste er in der Gesamtwertung passieren lassen. Der Nordire kam bei der Rallye Polen allerdings auch nicht ungeschoren davon. Bereits vor dem eigentlichen Start hatte er sich im Shakedown überschlagen. Mads Östberg und Dani Sordo komplettierten die Top-10.