WRC·29.5.2011

Loeb siegt - Ogier im Pech: Sechster Erfolg für Loeb in Serie

Der erste Tag der Rallye Argentinien gehörte Jari-Matti Latvala. Der Ford-Pilot entschied vier der sieben Wertungsprüfungen für sich und lag am Ende mit 18,2 Sekunden Vorsprung vor Petter Solberg (Citroen) und weiteren zehn Sekunden vor Sébastien Ogier. Tabellenführer und Titelverteidiger Sébastien Loeb schien zu diesem Zeitpunkt schon komplett abgeschlagen im Kampf um den Gesamtsieg. Was war passiert? Die Rennleitung hatte dem Franzosen eine Zeitstrafe von einer Minute aufgebrummt, weil er in die fünfte Wertungsprüfung zu früh eingecheckt hatte. Sein Rückstand auf Latvala nach Tag eins betrug schon eineinhalb Minuten.

Obwohl Spitzenreiter Latvala am zweiten Tag keine weitere Prüfungsbestzeit gelang, verteidigte er den ersten Platz souverän - bis zu 13. Prüfung. Am Ford Fiesta des Finnen brach eine Druckstrebe. Er schaffte es noch ins Ziel, verlor aber 20 Sekunden auf seine Konkurrenten und musste die Führung an Sébastien Ogier abgeben. Und nicht nur das: Latvala gab, nachdem er versucht hatte, die 14. WP in Angriff zu nehmen, den zweiten Tag auf. Der Schaden war ohne die Hilfe seines Teams im Service Center nicht zu reparieren. Latvala nahm die Rallye mit reichlich Strafminuten auf dem Buckel am dritten Tag unter SupeRally-Reglement wieder auf und belegte am Ende noch einen beachtlichen siebten Rang.

Sébastien Ogier beendete den zweiten Tag als Führender. Sein Vorsprung auf den Zweiten, Ford-Pilot Mikko Hirvonen, betrug satte 43,7 Sekunden. Nach einer beeindruckenden Aufholjagd lauerte zu diesem Zeitpunkt auf Rang drei schon Sébastien Loeb mit 47,7 Sekunden Rückstand auf seinen Landsmann. Aber auch Ogier brachte seine Führung nicht ins Ziel. Auf der ersten Prüfung des Abschlusstages überschlug sich der Youngster mit seinem Citroen DS3 WRC. Er rettete sich noch ins Ziel, verlor aber mehr als 20 Sekunden auf Loeb und Hirvonen. Mit einem ramponierten Auto absolvierte Ogier die letzten Prüfungen der Rallye mehr schlecht als recht. Die Folge: Nach der letzten von 19 WP hatte er seinen Spitzenplatz verloren. Der strahlende Nutznießer war Sébastien Loeb, der sich über seinen sechsten Argentinien-Sieg und dritten Saisonerfolg 2011 freute. Zweiter wurde Hirvonen mit gerade einmal 2,4 Sekunden Rückstand, Pechvogel Ogier folgte auf Rang drei mit 7,3 Sekunden Rückstand.

"Ich hätte niemals mehr im Leben geglaubt, dass ich noch in den Kampf um den Sieg eingreifen könnte", so ein überglücklicher Sébastien Loeb im Ziel. "Es war sehr wichtig, dass ich meine Führung in der Tabelle verteidigen konnte."

Über Rang vier konnte sich Petter Solberg nicht wirklich freuen. Ein Schaden an der Servolenkung verwehrte dem Norweger ein mögliches besseres Resultat. Zufrieden dagegen waren auf den Rängen fünf und sechs Mads Østberg und Federico Villagra (beide Ford). Hinter Latvala schnappte sich Matthew Wilson (Ford) Rang acht. In der Tabelle baute Loeb seine Führung (126 Punkte) vor Hirvonen (113) und Ogier (96) aus.