Thomas Ambiel hat sich bereits am Nürburgring den Sieg in der Trophy-Wertung gesichert. Der 45-Jährige von Rinaldi Racing krönte damit sein Debütjahr im Prototype Cup Germany mit seinem ersten Titelgewinn in der LMP3-Klasse.
Herr Ambiel, was bedeutet Ihnen der Meistertitel in der Trophywertung? „Nach einer Pause von vielen Jahren bin ich 2025 wieder in den Motorsport eingestiegen. Dann in der ersten Saison gleich einen Titel zu gewinnen, das macht mich schon stolz und glücklich. Ich finde aber immer noch, dass es auch ein Privileg ist, überhaupt am Prototype Cup Germany teilnehmen zu können und genieße jedes Rennen wie mein erstes.“
Warum haben Sie sich überhaupt für den Prototype Cup Germany als Rennserie für Ihr Comeback entschieden und wie verlief der Einstieg? „Ich wollte ein richtiges, ehrliches Rennauto fahren, was ausschließlich als Rennauto entwickelt wurde. Außerdem fand ich klasse, dass der Prototype Cup Germany in diesem Jahr noch auf die Achtzylinder-Motoren gesetzt hat, die mir sehr zusagen. Am 12. Februar habe ich entschieden, dass ich in dieser Serie starten möchte. In den folgenden acht bis zehn Wochen habe ich dann zusammen mit meinem Partner Rinaldi Racing das Programm auf die Beine gestellt. Ich musste das ganze Equipment kaufen und zusammen mit Rinaldi ein Team aufbauen. Ich war sehr entschlossen und optimistisch, aber wirklich dran geglaubt, dass ich beim Saisonauftakt in Spa in der Startaufstellung stehen werde, habe ich erst am Montag vor dem ersten Rennen.“
Apropos erstes Rennwochenende, das war ein ganz besonders, oder? „Das stimmt, es war eines meiner Saisonhighlights. Das Wetter war nicht einfach, aber wir haben unser Ding gemacht. Und so bin ich dann bis an die Spitze des Feldes vorgefahren. Nach unserer kurzen Vorbereitung mit den Zweifeln, die immer wieder aufkamen, war ein Sieg gleich beim ersten Rennwochenende ein toller Start in die Saison. Es war ein sehr wertvoller Moment für uns alle und wenn ich daran denke, bekomme ich noch immer Gänsehaut. Ebenso glücklich bin ich übrigens, Jörg Müller als meinen Renningenieur zu haben. Er ist so ein positiver Mensch und gibt alles, mich schneller zu machen. Und wenn einer mit seiner Erfahrung und seinen Erfolgen im Motorsport etwas sagt, dann muss ich nicht daran zweifeln – denn im Notfall setzt er sich in meinen LMP3-Renner und zeigt mir, wie es geht.“
Gibt es etwas, das Sie in dieser Saison überrascht hat, mit dem Sie in dieser Form nicht gerechnet haben? „Das Thema körperliche Fitness ist durchaus eine Herausforderung. Ich habe kein Problem damit, ein Rennen durchzufahren, aber ich merke dennoch, dass ich noch Luft nach oben habe. Aber ich arbeite nun täglich daran und verbessere mich permanent. Außerdem habe ich festgestellt, dass der LMP3 noch mehr Spaß macht als ich dachte. Und ich fühle mich total wohl im Prototype Cup Germany, weil das Zusammenleben im Fahrerlager sehr familiär ist. Man achtet über die Teams hinweg aufeinander und freut sich miteinander. Der Umgang miteinander ist toll und die Atmosphäre ist sehr besonders.“