Was uns bei den Saisonrennen elf und zwölf des Prototype Cup Germany auf dem Red Bull Ring sonst noch aufgefallen ist.
Neuling Miro Konopka
Mit Miro Konopka (63/SVK, ARC Bratislava) fand ein neues Gesicht im Prototype Cup Germany wieder und der Slowake war mit seinen 63 Jahren auch gleich der älteste Starter im Feld. Dennoch war er keinesfalls langsam, in Lauf zwei sicherte er sich den Sieg in der Trophy. Konopka hat viel Erfahrung in GT-, LMP3- und LMP2-Fahrzeugen und ist gleichzeitig auch Teamchef der Mannschaft ARC Bratislava, mit der er in der deutschen LMP3-Serie antrat. „Der Prototype Cup Germany ist eine gute Rennserie mit schnellen jungen Talenten, gegen die ich keine Chance habe, aber auch ambitionierten Trophy-Piloten wie beispielsweise Thomas Ambiel, mit dem ich mir schöne Duelle auf der Strecke geliefert habe. Ich könnte mir sogar vorstellen, hier häufiger anzutreten.“
Debütant Marcel Kopp
Auch im Zelt von Mühlner Motorsport gab es einen Neuling: Marcel Kopp (30/UAE). Der Deutsche lebt seit neun Jahren in Dubai und hat dort eine Saison im Gulf Radical Cup absolviert. „Ich bin als Kind mal etwas Kart gefahren, aber das waren damals keine echten Rennkarts. Die Lust auf Motorsport war aber schon immer in mir und vor einem Jahr habe ich es dann angepackt. Und nun springe ich hier ins kalte LMP3-Wasser.“ Kopps Debüt war in der Tat ein Sprung in unbekannte Gewässer, denn er saß am Donnerstag erstmals in einem LMP3-Fahrzeug und auch der Red Bull Ring war ihm komplett neu. Vom Prototype Cup Germany war er begeistert, vor allem von den V8-Motoren, die 2025 noch in der deutschen Serie eingesetzt wurden. „Außerdem mag ich die Atmosphäre im Fahrerlager. Es ist ein schönes Miteinander unter den Teilnehmern, das gefällt mir sehr.“
Comeback für Keanu Al-Azhari
Kopp hatte für seinen ersten LMP3-Kilometer einen schnellen Lehrer an seiner Seite, denn er bestritt das Österreich-Wochenende zusammen mit Kenau Al-Azhari (17/UAE, Mühlner Motorsport). Schon im Vorjahr bestach der kleingewachsene Rennfahrer aus den Vereinigten Arabischen Emiraten mit seinem Speed und auch auf dem Red Bull Ring begeisterte er mit der Pole Position für Durchgang zwei. Doch in dem unterlief ihm ein Fahrfehler; er rutschte ins Kiesbett, kam dann über eine Wiese zurück auf die Strecke und musste wenig später mit defektem Kühler aufgeben.
Viel Unterstützung für Thomas Ambiel
Die besondere Atmosphäre im Fahrerlager des Prototype Cup Germany, von der Kopp schwärmte, spürte auch Thomas Ambiel (45/Eppingen, Rinaldi Racing). „Im ersten Qualifying konnte ich nicht starten, weil meine Kupplung defekt war“, erklärte er. „Dann wurde es bis zum ersten Rennen ein Lauf gegen die Zeit. Eine neue Kupplung habe ich von Franz Konrad bekommen, der zum Glück eine dabei hatte. Aber auch andere Teams wie Mücke oder Mühlner haben geholfen, damit wir es schaffen. Dafür bin ich wirklich sehr dankbar.“ Rinaldi Racing stellte den grünen Duqueine rechtzeitig zum ersten Heat auf die Räder und Ambiel brachte Platz sechs nach Hause.
Ehrung der Besten
Am Sonntagabend stand für die Teilnehmer noch ein weiterer Programmpunkt in der Agenda, denn die Meisterpokale wurden übergeben. Im Rahmen einer kleinen Feier wurden Danny Soufi (22/USA) und Pavel Lefterov (27/BUL, beide Konrad Motorsport) für ihren Titelgewinn geehrt. Auch der beste Trophy-Pilot Ambiel, der wie Soufi und Lefterov schon am Nürburgring seinen Erfolg feiern durfte, bekam seinen Champion-Pokal. Erst auf dem Red Bull Ring wurden die Junior- und die Teamwertung entschieden. In der Teamkategorie siegte Konrad Motorsport mit einem Punkt Vorsprung vor BWT Mücke Motorsport, in der Juniorklasse gewannen Mattis Pluschkell (21/Elmenhorst) / Maksymilian Angelard (18/POL) mit sechs Zählern vor ihren Teamkollegen Riccardo Leone Cirelli (17/ITA) / Mattias Bjerre Jakobsen (18/DEN, alle BWT Mücke Motorsport). Pluschkell und Angelard, die beide ihre Premierensaison in der LMP3 absolvierten, sicherten sich in der Fahrerwertung zudem Rang zwei hinter Soufi / Lefterov.
Duqueine zweimal vor Ligier
Duqueine gegen Ligier lautete auch beim Saisonfinale das Duell der Chassishersteller, das beim Gastspiel in der österreichischen Steiermark zweimal Duqueine ganz vorne sah. Cirelli und Jakobsen eroberten für die Marke zwei Siege, während der beste Ligier einmal Rang zwei und einmal Platz drei holte. Beide Ligier-Podestplätze gingen an Maxim Dirickx (21/BEL) und Sven Barth (44/Eberbach, Aust Motorsport).