Zum Hauptinhalt springen
Prototype Cup·1.10.2025

Konrad Motorsport: Erfahrung zahlt sich aus

Konrad Motorsport war das beste Team im Prototype Cup Germany 2025. Die Mannschaft unter Führung von Franz Konrad gewann mit Danny Soufi (22/USA) und Pavel Lefterov (27/BUL) nicht nur die Fahrermeisterschaft, sondern zusammen mit Zino-Ferret Fahlke (18/Hergiswil) im zweiten Konrad-Auto auch die Teamwertung.

In diesem Moment war der Fahrertitel für das Konrad-Duo Pavel Lefterov / Danny Soufi sicher © Foto: ADAC

„Beide Titel bedeuten mir sehr viel. Im Vorjahr haben wir die Meisterehren nur knapp verpasst, nun haben wir alles daran gesetzt, die Fahrer- und dann auch die Teammeisterschaft zu gewinnen“, so Teamchef Franz Konrad. „In der Teamwertung haben wir uns mit zwei Punkten mehr gegen Mücke Motorsport durchgesetzt, die zwei verdammt starke Duos hatten. Wir hatten an drei der sechs Rennwochenenden nur ein Auto am Start, aber an den anderen drei Wochenenden war unser dritter Pilot Zino-Ferret Fahlke ebenfalls sehr stark. Ich bin sehr stolz auf mein gesamtes Team.“

Konrad Motorsport ist eine Mannschaft mit viel Tradition. „Das Team ist mittlerweile über 50 Jahre alt“, sagt Konrad. „Als ich mit 18 Jahren meine Ausbildung als Kfz-Mechaniker beendet hatte, bin ich von Österreich nach Deutschland ausgewandert. Einige Jahre später habe ich begonnen, Bergrennen und Autoslaloms zu bestreiten, habe 1972 mein Team gegründet.“ Doch schon damals hatte Konrad deutlich höhere Ziele: „Ich wollte Profi-Rennfahrer werden. Bis zur Formel 2 habe ich es mit meiner eigenen Crew geschafft, dann fehlte mir das nötige Geld. Kurz danach habe ich ein Angebot bekommen, in die Gruppe C einzusteigen.“ Auch als Franz Konrad als Profi für andere Farben startete, existierte Konrad Motorsport weiter. „Teilweise gab es sogar Situationen, da bin ich gegen mein eigenes Team gefahren. Aber weil ich als Fahrer Geld verdient habe, konnte ich meine eigene Mannschaft weiterentwickeln, die zu dem Zeitpunkt aus finanziellen Gründen meist auch auf Paydriver angewiesen war.“

Teamchef Franz Konrad (2.v.l.) mit seinen Fahrern Pavel Lefterov (links), Danny Soufi (2.v.r.) und Zino-Ferret Fahlke (rechts) © Foto: ADAC

Über viele Jahre und Jahrzehnte hinweg reifte Konrad Motorsport zu einer erfolgreichen Adresse im Rennsport mit Triumphen im Formel-, Prototypen- und GT-Sport. Sie trugen sich mit Franz Konrad als Fahrer 1983 in die Meisterliste der deutsche Formel-3-Meisterschaft ein, siegten 1993 bei den 24 Stunden auf dem Nürburgring und feierten ab 2008 diverse Titel in Porsche-Markenpokalen, um nur einige Erfolge zu nennen. Ein weiteres Markenzeichen war oftmals die technische Herausforderung, die der ausgebildete Kfz-Mechaniker Konrad auch als Teamchef suchte. „Das fing schon in der Formel 3 an, wo ich ein Anson-Chassis gewählt habe. Von dem Auto, das vom späteren Jordan-F1-Konstrukteur Gary Anderson gebaut wurde, gab es nur sehr wenige. Und mit diesem seltenen Chassis habe ich die deutsche Meisterschaft gewonnen. Dann habe ich einige Jahre in GT-Serien einen US-amerikanischen Saleen eingesetzt, den vorher in Europa kaum einer kannte. Außerdem sind wir unter der Bewerbung „Racing for Holland“ 1999 und 2000 mit einem Lola-Chassis bei den 24 Stunden von Le Mans gestartet, konnten teilweise gut mit den in diesem Zeitraum überlegenen Audis mithalten, haben aber leider nie das Ziel gesehen.“

Auch als er sich 2022 für den Einstieg in den damals neuen Prototype Cup Germany entschied („Die Sportprototypen waren schon immer meine Lieblinge.“), stellte er sich einer technischen Herausforderung und orderte eine Ginetta. Doch diese Konstruktion sollte sich gegen die Ligier und Duqueine als unterlegen erweisen, so dass Konrad ab 2024 auf Ligier umsattelte. 2024 verpasste Konrad Motorsport mit Soufi und Torsten Kratz am Steuer noch knapp den Fahrertitel, ein Jahr später, nun mit Soufi und Lefterov im Cockpit, sicherten sie sich schon ein Rennwochenende vor dem Finale den Meisterpokal. In der Teamwertung behauptete sich Konrad Motorsport mit Soufi, Lefterov und Fahlke deutlich knapper gegen BWT Mücke Motorsport, der Unterschied betrug am Ende minimale zwei Punkte.