Prototype Cup·28.5.2025

Fahrerlager-Radar vom Dekra Lausitzring

Was uns bei den Saisonrennen fünf und sechs des Prototype Cup Germany auf dem Dekra Lausitzring sonst noch aufgefallen ist.

Starker Debütant

Zino-Ferret Fahlke (18/Hergiswil, Konrad Motorsport) absolvierte auf dem Lausitzring seinen ersten Einsatz im Prototype Cup Germany und machte dabei eine starke Figur. Schon im ersten freien Training eroberte er Rang eins und im ersten Lauf sicherte er sich als Dritter seinen ersten Podestplatz. Einen Tag später war er ebenfalls auf Podiumskurs, bis er beim Angriff auf den führenden Mattias Bjerre Jakobsen (18, BWT Mücke Motorsport) mit dem Dänen kollidierte. Dafür bekam der Konrad-Pilot 15 Extra-Sekunden, die auf seine Rennzeit addiert wurden. Damit fiel er auf Position fünf zurück. „Das war natürlich ärgerlich, aber so ist Racing. Ich denke, ich kann mit meinem Wochenende trotzdem zufrieden sein.“

Maxim Dirickx (links) und Sven Barth (rechts) standen zweimal auf dem Podium © Foto: ADAC
Premiere auf dem Podium

Maxim Dirickx (21/BEL) und Sven Barth (44/Eberbach, beide Aust Motorsport) bejubelten auf dem Lausitzring die ersten beiden Podestplätze ihrer Karriere im Prototype Cup Germany. Einen Anteil daran hat auch Marco Werner, der den jungen Belgier als Coach und Mentor unterstützt. „Es war schon ein längerer Weg bis zum ersten Podium, denn wir arbeiten seit 2024 zusammen. Deshalb ist es natürlich auch für mich ein besonderes Ergebnis. Im Vorjahr hatte Maxim allerdings immer wieder Pech, deshalb war dieses Resultat aus meiner Sicht längst überfällig. Mir ist bereits zu Beginn des Wochenendes aufgefallen, dass er mit einer anderen Mentalität in die Lausitz gekommen ist. Bei ihm ist es sehr viel Kopfsache, denn dass er es fahrerisch kann, hat er nun bewiesen“, so Le-Mans-Sieger Werner.

Schnellster LMP3

Im ersten Qualifying knackte Danny Soufi (21/USA, Konrad Motorsport) mit 1;19,853 Minuten als einziger die 1:20er-Grenze. Im zweiten Zeittraining einen Tag später waren dann gleich fünf Piloten schneller als 1:20 Minuten; bester war Riccardo Leone Cirelli (17/ITA, BWT Mücke Motorsport), der eine 1:19,001 realisierte. Damit gelang ihm auch die schnellste Runde, die jemals ein LMP3-Fahrzeug auf dem Lausitzring gefahren ist. „In Hockenheim habe ich die schnellste LMP3-Runde knapp verpasst, hier habe ich es nun geschafft“, freute sich der junge Italiener beim Heimspiel seines Berliner Teams BWT Mücke Motorsport.

Riccardo Leone Cirelli gelang die schnellste bisher auf dem Lausitzring gefahrene LMP3-Runde © Foto: ADAC
Valentino Catalano ersetzt Oscar Tunjo

Nachdem der amtierende Meister Valentino Catalano (19/Westheim, Gebhardt Intralogistics Motorsport) in Hockenheim seinen ersten Einsatz im Prototype Cup Germany 2025 noch als Solo-Fahrer bestritten hatte, teilte er sich in der Lausitz einen Renner mit Mikkel C. Johansen (37/DEN, Gebhardt Intralogistics Motorsport). Er übernahm den Platz, den an den beiden ersten Rennwochenenden noch Oscar Tunjo belegte, denn der Kolumbianer hatte Verpflichtungen in seiner Heimat. „Teamchef Fritz Gebhardt hatte mich vor den beiden Läufen in der Lausitz angerufen und gefragt, ob ich fahren möchte. Da sage ich natürlich nicht nein“, so Catalano.

Doppelsiege in der Trophy- und in der Teamwertung

In der Trophy-Wertung gewann am Samstag Thomas Ambiel (45/Eppingen, Rinaldi Racing), am Sonntag sein einziger Trophy-Rivale Michael Herich (47/Brühl, Gebhardt Intralogistics Motorsport). Letztgenannter schaffte es sogar fast auf das Podest, wurde zusammen mit Alexzander Kristiansson (25/SWE, Gebhardt Intralogistics Motorsport) letztendlich als Vierter gewertet. Der Pokal des besten Juniors ging zweimal an Dirickx, der mit seinen beiden zweiten Plätzen seine ersten Top-3-Zielankünfte im Prototype Cup Germany feiern durfte. In der Teamwertung hatte Konrad Motorsport, die Mannschaft unter Führung von Franz Konrad, zweimal die Nase vorne. Verantwortlich dafür zeichneten Soufi und Pavel Lefterov (27/BUL), die beide Rennen als Sieger beendeten.

Michael Herich gewann einmal die Trophy © Foto: ADAC
Ligier besiegt zweimal Duqueine im Chassis-Duell

Das Chassis-Duell Duqueine gegen Ligier ging auf dem Lausitzring in die dritte Runde. Auf der ehemals als EuroSpeedway bekannten Rennstrecke zwischen Berlin und Dresden gewann zweimal ein Ligier; für beide Triumphe sorgte das Duo Soufi / Lefterov. Im ersten Durchgang gab es sogar einen Ligier-Dreifacherfolg mit Barth / Dirickx auf Rang zwei und Fahlke auf Position drei. In Heat zwei sorgten Barth und Dirickx als Zweite immerhin dafür, dass nur Ligier-Paarungen auf den Plätzen eins und zwei notiert wurden.

Dekra-Chef ehrt die Sieger

Guido Kutschera, Vorsitzender der Geschäftsführung der Dekra Automobil GmbH, übergab den Siegern und Platzierten nach Lauf eins die Pokale. Er ließ es sich bei seinem Besuch am Lausitzring nicht nehmen, auch den Prototype Cup Germany mit seinen spektakulären LMP3-Rennern näher zu beobachten. Dekra ist ein wichtiger Partner der deutschen LMP3-Serie und seit dem ersten Rennen im Jahr 2022 mit an Bord.