Prototype Cup·31.3.2023

Aust Motorsport wechselt vom GT-Sport in den Prototype Cup Germany

Teamchef Frank Aust setzt auf den Ligier JS P320. Dino Steiner und Constantin Schöll pilotieren den französischen Renner. Erste Testfahrten auf dem Hockenheimring verliefen positiv.

Dino Steiner und Constantin Schöll teilen sich das Lenkrad des Ligier © Foto: Aust Motorsport

In seiner zweiten Saison kann sich der Prototype Cup Germany über einige renommierte Teams freuen, die sich erstmals in die Serie für LMP3-Sportprototypen eingeschrieben haben. Eine dieser Mannschaften ist Aust Motorsport, die mit den beiden Fahrern Dino Steiner und Constantin Schöll auf die Jagd nach Punkten und Pokalen gehen wird. „Die LMP3 war schon länger ein Traum von mir; ich hätte nur nicht gedacht, dass er so schnell wahr wird“, strahlt Steiner.

Erste Testfahrten fanden in Hockenheim statt. © Foto: Aust Motorsport

Der Schwabe war eine der treibenden Kräfte hinter dem Umstieg von Aust Motorsport vom GT-Sport in den Prototype Cup Germany, denn der 54-Jährige blickt bereits auf Erfahrung im Sportprototypen-Bereich zurück. „Ende der 90er Jahre war ich in den USA in der LMP675-Klasse unterwegs und konnte damals sogar etwas LMP1-Erfahrung sammeln. Leider hatten wir bei meinem einzigen Einsatz mit dem LMP1, der bei den 24 Stunden von Daytona 2000 erfolgen sollte, schon in der Einführungsrunde einen Motorschaden und das Rennen war für uns beendet, bevor es überhaupt begonnen hatte.“ Bis 2008 fuhr Steiner dann noch GT-Rennen, bevor er sich auf sein Familienunternehmen konzentrierte. „Ich hatte mit dem Rennsport eigentlich abgeschlossen, aber durch einen Bekannten bin ich 2021 wieder reingerutscht.“ Im vergangenen Jahr absolvierte Steiner zusammen mit Max Hofer die Serie GTC Race und holte sich dort den GT3-Am-Titel im GT Sprint.

Steiners LMP3-Traum löste auch bei Teamchef Frank Aust schnell Begeisterung aus. „Die LMP3 ist die Zukunft im Rennsport. Viele Werke engagieren sich wieder bei den 24 Stunden von Le Mans und die LMP3-Klasse ist die Einsteigerklasse in den Prototypensport. Der Motorsport-Nachwuchs, der nun auf die LMP3 setzt, hat eine sehr attraktive Perspektive.“ Wenn Aust von Nachwuchs spricht, denn meint er den 24-jährigen Österreicher Constantin Schöll. „Er ist im perfekten Alter für die LMP3.“ Dass Schöll sich das Ligier-Cockpit mit Steiner teilt, war eine Sache von wenigen Minuten. „Die Chemie hat von Anfang an gepasst“, verrät Steiner.

Die Vorbereitungen laufen für den Saisonauftakt Ende April in Hockenheim. © Foto: Aust Motorsport

Anfang des Jahres machte Aust Motorsport auch auf der Fahrzeugseite Nägel mit Köpfen und kaufte einen Ligier, „der exakt null Kilometer auf der Uhr hatte“. Mittlerweile haben Steiner und Schöll erste Testfahrten hinter sich und alle sind begeistert. „Wir haben nichts Verrücktes gemacht, sondern erstmal die Basics getestet. Wie passt das Auto zu uns Fahrern, wie funktionieren die ganzen Abläufe,… Constantin und ich haben beide jeweils rund 50 problemlose Runden absolviert und waren von den Rundenzeiten direkt gut dabei.“ Außerdem war Steiner vom Fahrverhalten angetan: „Der LMP3 fährt sich wie ein Formel-Auto, kein Vergleich zu unserem GT3-Renner aus dem Vorjahr.“ Dass sein Team deshalb größere Umstellungsprobleme hat, erwartet Aust nicht. „Der Ligier hat auch vier Räder und vier Dämpfer. Wenn man die Aero und das dritte Dämpfer-Element versteht, dann sollte es laufen. Man muss sich natürlich vernünftig vorbereiten, aber dann ist die LMP3 sicher kein Hexenwerk.“ Zur Sicherheit hat Aust aber noch einen Mechaniker eingestellt, der bereits über Erfahrung mit diesen Prototypen verfügt.

Was die Saisonziele angeht, da möchte sich der Teamchef auf keine Platzierung festlegen. „Wir sehen die Saison erstmal als Standortbestimmung.“ Und für diese könnte er sich sogar vorstellen, einen zweiten Ligier einzusetzen. „Noch haben wir keine zweite Fahrerpaarung fix, aber der zweite Renner ist in Planung.“