Prototype Cup Germany 

Prototype Cup Germany·11.11.2022

Torsten Kratz: „LMP3-Fahren macht ultra viel Spaß“

Der Pilot von WTM Racing stieg 2021 in den LMP3-Sport ein und fühlt sich in der Klasse richtig wohl. 2022 steuerte er im Prototype Cup Germany mit Leonard Weiss einen Duqueine D08. Beim Finale in Hockenheim gab es zwei Siege.

Zu den Protagonisten im neugeschaffenen Prototype Cup Germany zählte in der Premierensaison 2022 zweifelsohne auch Torsten Kratz (52/Mönchengladbach). Der WTM Racing-Pilot wurde gemeinsam mit Teamkollege Leonard Weiss (24/Monschau) Vize-Meister und sicherte sich zudem Platz zwei in der Trophy-Wertung – und das, obwohl das Rennwochenende auf dem Nürburgring ausgelassen werden musste. „Ich bin natürlich sehr zufrieden mit der Saison im Prototype Cup Germany“, so Kratz. „Es ist aber auch schade, dass wir an einer Veranstaltung nicht teilnehmen konnten. Ansonsten hätten wir sicherlich ein Wörtchen um die Meisterschaft mitgesprochen.“

Doppelsieg in Hockenheim für Leonard Weiss (li.) und Torsten Kratz © Foto: ADAC

Die Saison begann für Kratz/Weiss schon beim Auftakt in Spa-Francorchamps/Belgien mit zwei Podiumsplatzierungen nach Maß. Das zweite Rennwochenende auf dem Nürburgring musste WTM Racing jedoch krankheitsbedingt auslassen. Das war natürlich gleich ein Rückschlag in Bezug auf die Titelambitionen. Mit zwei fünften Plätzen auf dem DEKRA Lausitzring wurden dann wieder gute Punkte eingefahren. Am besten lief es beim Saisonfinale auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg, als das Duo einen Doppelsieg einfuhr. „Hockenheim war definitiv unser Saisonhighlight. Wir hatten ein richtig starkes Paket“, schaut Kratz zurück. „Aber auch Spa war klasse. Dort hatte ich einen tollen Zweikampf über mehrere Runden mit Marvin Dienst, der richtig viel Spaß bereitete.“

Torsten Kratz kam relativ spät zum Motorsport. Erst mit Anfang zwanzig begann er das Kartfahren. 1998 startete er dann erstmals im Automobilsport auf der Nordschleife und 2005 gab es den ersten Einsatz in der VLN - der heutigen Nürburgring Langstrecken-Serie. Über die Jahre bleib Kratz der 'Grünen Hölle' stets treu, absolvierte ab 2015 aber auch internationale Auftritte im Rahmen der Creventic 24H Series. 2019 bestritt er auf dem Nürburgring einen Gaststart in der ADAC GT4 Germany in einem BMW M4 GT4. Neben dem GT-Sport ist Kratz seit 2021 auch im LMP3 unterwegs.

„Ich hatte die LMP3-Klasse immer schon bei Kollegen beobachtet. Doch für mich war das eigentlich weit weg“, erzählt Kratz. „Anfang 2021 bekam ich dann einen Aufruf von WTM Racing mit der Frage, ob ich mir LMP3 vorstellen könnte. Ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt aber noch keine wirkliche Erfahrung mit Aerodynamik. Doch schon beim ersten Test auf dem Nürburgring habe ich mich im Prototyp wohlgefühlt. Es gab jedoch viel zu lernen. Aber das war endlich mal wieder eine richtige Herausforderung. Der Schritt in den LMP3 war sicherlich nicht einfach. Es ist allerdings wirklich so, dass das LMP3-Fahren ultra viel Spaß macht. Der LMP3 ist ein Werkzeug, mit dem man arbeiten kann.“

Nach ersten Rennen im Michelin Le Mans Cup 2021 mit WTM Racing weitete Kratz sein LMP3-Programm 2022 zusätzlich noch auf die Asian Le Mans Series und den von ADAC und Creventic organisierten Prototype Cup Germany aus. „Was mir am Prototype Cup Germany sehr gefällt, ist die Einstufung bei den Boxenstandzeiten. Denn dafür werden die FIA-Fahrerkategorisierungen berücksichtigt. Das funktionierte sehr gut und das Feld blieb in der Regel recht gut zusammen, was schöne Zweikämpfe brachte“, resümiert Kratz. „Auch der Umgang auf der Strecke zwischen den Fahrern untereinander war top. Diesbezüglich hatte ich vor Saisonbeginn einige Bedenken, da ein Sprintformat mit Prototypen eher ungewöhnlich ist. Alle sind jedoch sportlich und respektvoll miteinander umgegangen.“

Torsten Kratz befindet sich derzeit bereits in der Planungsphase für die Saison 2023. „Ich werde nächstes Jahr sicherlich wieder die NLS fahren – jedoch nicht die gesamte Saison“, erklärt er. „Darüber hinaus werde ich erneut im LMP3 sitzen. In welcher Serie, steht aktuell noch nicht fest.“