Prototype Cup Germany 

Prototype Cup Germany·8.10.2022

Sebastian von Gartzen: „LMP3 fahren, macht einfach nur Spaß“

Bislang alle Rennen in den Top Sechs und einmal auf dem Podium: Für Racing Experience-Pilot Sebastian von Gartzen läuft die erste Saison im LMP3 richtig gut. 2023 will er wieder im Prototype Cup Germany antreten.

Sebastian von Gartzen (29/Butzbach) feiert 2022 sein Debüt im LMP3-Sport. Der Hesse pilotiert im neu geschaffenen Prototype Cup Germany einen Duqueine D08 von Racing Experience, den er sich mit Gary Hauser (30/LUX) teilt. Vom rund 455 PS starken Prototypen war von Gartzen gleich nach dem ersten Meter begeistert. „Einen LMP3 zu fahren, macht einfach nur Spaß“, erklärt er. „Der Rennwagen erinnert mich an ein Formelauto. Es gibt viel Aerodynamik, einen niedrigen Schwerpunkt, relativ wenig Gewicht und trotzdem viel Leistung.“

Für den 29-Jährigen war Einstieg in den LMP3-Sport jedoch der sprichwörtliche Sprung ins kalte Wasser, denn im Winter stand sein Engagement im Prototype Cup Germany noch überhaupt nicht fest. „Alles hat sich erst kurz vor Saisonbeginn entschieden. Meine ersten Kilometer habe ich somit beim Saisonauftakt im April in Spa-Francorchamps abgespult“, berichtet der Racing Experience-Fahrer. Doch das konnte von Gartzen nicht davon abhalten, beim Rennwochenende in den belgischen Ardennen gemeinsam mit Teamkollege Gary Hauser gleich zweimal in die Top Fünf zu fahren. Beim darauffolgenden Event auf dem Nürburgring wurde die Performance mit einem fünften und sechsten Platz bestätigt. Noch besser lief es auf dem Lausitzring, als im Samstagsrennen das erste Podium gefeiert werden konnte und am Sonntag nochmals ein vierter Platz nachgelegt wurde.

„Mit den Resultaten in den Rennen bin ich natürlich sehr zufrieden“, strahlt von Gartzen beim Rückblick auf die bisherigen drei Rennwochenenden. „Aber auch die Performance in der Qualifikation stimmt. Sowohl auf dem Nürburgring als auch auf dem Lausitzring stellte ich unseren Duqueine jeweils in die erste Startreihe. Unsere Formkurve steigt über die Saison steil nach oben.“ Somit steht die Marschrichtung für das Saisonfinale vom 21. bis 23. Oktober auf dem Hockenheimring bereits fest: „Wir wollen in beiden Rennen auf das Podium fahren und um Rang drei in der Gesamtwertung kämpfen.“

Starkes Duo: Gary Hauser (li.) und Sebastian von Gartzen © Foto: ADAC

Motorsport wurde Sebastian von Gartzen bereits in die Wiege gelegt. Er ist Sohn des bekannten Rennfahrers Jürgen von Gartzen, der bereits zweimal die 24 Stunden von Le Mans bestritt und auch im ADAC GT Masters unterwegs war. Doch obwohl Sebastian seinen Vater bereits als Kind an die Rennstrecken begleitete, begann er erst im Alter von 14 Jahren, selbst Vollgas zu geben. Nach drei Jahren im Kartsport, bestritt er 2010 sein erstes Rennen in der Formel Renault und legte 2011 die komplette Saison im französischen Monoposto nach. Danach verabschiedete er sich zunächst von der Rundstrecke und absolvierte von 2013 bis 2016 den ADAC Opel Rallye Cup. Nach weiteren Starts in der Deutschen Rallye-Meisterschaft 2017 ging es 2018 auf die Nordschleife. Mit Erfolg: 2019 holte Sebastian von Gartzen einen Klassensieg beim 24h Rennen auf dem Nürburgring in einem Cup-Porsche. Zur Saison 2020 wechselte er in die ADAC GT4 Germany und pilotierte einen BMW M4 GT4. Nach weiteren Nordschleifen-Rennen 2021 folgte 2022 schließlich der Wechsel in den Prototype Cup Germany.

Zu Vater Jürgen von Gartzen hat Sebastian ein sehr gutes Verhältnis. „Er begleitet mich zu den Rennen und hilft mir sehr. Es ist schön, einen kompetenten Ansprechpartner an der Seite zu haben, der weiß, wie es ist, wenn man den Helm auf hat“, ist von Gartzen-Junior froh über die Unterstützung aus der Familie. Auch neben der Rennstrecke sind Vater und Sohn eng miteinander verbunden. „In seiner Firma bin ich Teil der Geschäftsführung. Wir haben zwei Karosserie- und Lackierbetriebe. Einen Standort leitet ich“, erläutert er. „Darüber hinaus bin ich Instruktor. Wir bieten Fahrer- und Rennstreckentrainings an.“

Sebastian von Gartzen möchte 2023 auf jeden Fall weiter im Prototype Cup Germany antreten. „Wir sind bereits in Gesprächen mit potenziellen Sponsoren“, bestätigt er. „Das Ziel ist es, weiter im LMP3 und der Serie zu fahren. Denn der Prototype Cup Germany gefällt mit richtig gut.“