Oldtimerevents·19.6.2020

Ganzjährige Pflege des Oldtimers: Gehegtes Schmuckstück

Soll der Oldtimer blitzblank und zuverlässig durch die Sommermonate kommen, ist nicht nur der umfangreiche Rundum-Check im Frühjahr ein absolutes Muss für Besitzerinnen und Besitzer historischer und klassischer Fahrzeuge. Auf welche Aspekte der Oldtimerpflege für ein langanhaltend ungetrübtes Fahrvergnügen auch unterjährig stets geachtet werden sollte, erklären die Oldtimer-Experten von ADAC Klassik.

Lackpflege: Ein makellos glänzendes Lackgewand steigert die Wertigkeit eines Klassikers immens. Gröbere Verschmutzungen sollten deshalb direkt nach der Ausfahrt mit ausreichend Wasser abgespült werden. Etwas Autoshampoo, aufgetragen mit einem weichen, sauberen Schwamm, beseitigt allfälligen Schmutz am Fahrzeug. Herkömmliche Haushaltsreiniger sind hingegen nicht zur Lackpflege geeignet und sollten deshalb keinesfalls verwendet werden.

Für ein ansprechendes Finish und den umfassenden Schutz des Lacks ist mitunter eine geeignete Politur sinnvoll. Zur Versiegelung werden Hartwachse angeboten, die idealerweise mit einem Applikationsschwamm in den Lack eingearbeitet werden sollten. Für ein streifenfreies Ergebnis empfiehlt sich die regelmäßige Nutzung eines weichen Mikrofasertuchs.

Innenraumpflege: Im Innenraum des Fahrzeugs verwendete Materialien leiden häufig besonders stark unter übermäßigem Hitze- und UV-Einfluss. Kunststoff-, Leder- und Holzteile sollten deshalb regelmäßig mit speziell geeigneten Pflegemitteln gereinigt und anschließend konserviert werden. Dies schützt jene Oberflächen nachhaltig vor schädlicher UV-Strahlung und verhindert somit das Verspröden und Verblassen des Fahrzeuginnenraums.

Räder- und Reifenpflege: Mit direktem Kontakt zur im Sommer oftmals staubigen Straße sind Reifen und Räder in besonderem Maße alltäglichem Schmutz ausgesetzt, auch der Abrieb der Bremsen verursacht hartnäckige Verschmutzungen. Aus einer nostalgisch glänzenden Felge wird so schnell unansehnliches Fahrzeugzubehör. Um dies zu vermeiden, sollten Oldtimer-Liebhaber regelmäßig zu explizit säurefreiem Felgenreiniger greifen. Zur Reinigung sollten die Felgen stets kalt und nicht der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein. Auch die in der Anwendungsempfehlung des Reinigers angegebene maximale Einwirkzeit sollte nicht überschritten werden. Während säurehaltige Reiniger Radbolzen und metallische Oberflächen am Rad angreifen, reinigen säurefreie Produkte bei richtiger Anwendung gefahrlos und effektiv. Bei gröberen Verschmutzungen ist die Verwendung einer angemessenen Bürste in Kombination mit einem passenden Felgenreiniger empfehlenswert.

Um einer vorzeitigen Versprödung sowie dem Ausbleichen des Reifengummis entgegenzuwirken, empfiehlt es sich, die trockene Reifenflanke mit einem Reifenpflegeprodukt, das explizit einen UV-Schutz beinhaltet, zu behandeln.

Reinigung des Cabrioverdecks: Die sommerliche Fahrt mit dem Oldtimer-Cabrio ist für viele Enthusiasten die Krönung des Oldtimer-Hobbys, eine besondere Herausforderung ist jedoch die langjährige Instandhaltung empfindlicher Cabrioverdecke der frühen Automobil-Jahre. Unterjährig sollte die Reinigung des Verdecks simpel gehalten werden, um das Verdeckmaterial nicht unnötig zu strapazieren. In der Regel genügt das sanfte Abbürsten mit einer entsprechend weichen Bürste oder einem Polsterschwamm. Ebenfalls empfehlenswert ist das schonende Abwaschen des Verdecks mit klarem, warmem Wasser und einem speziellen Verdeckreiniger. Die Bewegung des Schwamms oder der Bürste sollte dabei stets in Längsrichtung der Faser erfolgen, eine kreisförmige Bewegung sollte dringend vermieden werden. Abschließend wird das Verdeck mit einem Autopflegetuch trockengerieben.

Alles Wissenswerte zu den Klassik-Aktivitäten des ADAC finden Interessierte unter adac.de/klassik, den ADAC Oldtimer-Ratgeber in der Neuauflage 2020/2021 mit umfangreichen Tipps und Hilfestellungen zu allen Fragen des Oldtimer-Hobbys erhalten ADAC Mitglieder kostenlos in den Geschäftsstellen des ADAC.