Northern Talent Cup·5.9.2022

Finale voller Überraschungen im Northern Talent Cup

Meisterschaftssieger und Vizemeister auf dem Red Bull Ring nicht am Start. Deutsches Doppel-Podium mit Dustin Schneider und Valentino Herrlich am Samstag.

Deutsches Doppelpodium zum Saisonabschluss © Foto: ADAC

Die letzte Runde des Northern Talent Cup 2022 konnte kaum dramatischer beginnen, denn schon vor dem Wochenende meldete sich der Meisterschaftsführende Rossi Moor (FAIRIUM Next Generation Riders Team) ab, nachdem er sich zuvor beim Training verletzt hatte. Das sollte eigentlich dem Zweitplatzierten Kevin Farkas (Agria Racing Team) die Chance geben, doch noch den Titel zu sichern, doch auch Farkas musste sich krankmelden und konnte nicht starten.

Dustin Schneider wird Dritter der Gesamtwertung © Foto: ADAC

Ohne in den beiden finalen Rennen der Nachwuchsserie anzutreten, wurde der Ungar Rossi Moor zum Champion im Northern Talent Cup 2022 und sein Landsmann Kevin Farkas Vizemeister, da beide bereits einen ordentlichen Punktevorsprung hatten. Der spannende Kampf stieg dahinter zwischen Dustin Schneider (Goblin Racing) und dem Niederländer Loris Veneman (TeamNL Open Line). Der Deutsche schaffte es schließlich im ersten Rennen mit Platz zwei aufs Podium. Nach einem spannenden Kampf kam er nur 0,013 Sekunden hinter dem Ungarn Tibor Varga (Forty Racing) ins Ziel und verpasste es damit knapp, einen zweiten Sieg in dieser Saison zu feiern. Im zweiten Lauf am Sonntag belegte er Position acht, was schließlich reichte, um den dritten Rang in der Meisterschaft zu sichern.

„Ich habe mich sehr auf die letzte Veranstaltung in Spielberg gefreut. Die freien Trainings liefen gut. Am Samstag stand dann Q2 an, wo sich alle noch einmal verbessert haben. Auch ich konnte noch etwas Zeit finden und mich für das Rennen auf P4 positionieren. Dies war eine gute Ausgangssituation“, schildert Schneider. „Das erste Rennen startete gut, doch ich war etwas zu passiv, weshalb ich oft etwas nach hinten gereicht wurde. Zum Ende hin habe ich noch einmal gepusht und konnte mich in der vorletzten Kurve auf P1 positionieren. Leider konnte ein Fahrer im Windschatten an mir vorbei gehen und er kam 0,013 Sekunden vor mir ins Ziel. Trotzdem war ich mit P2 zufrieden, vor allem, weil ich meinen Vorsprung in der Gesamtwertung auf 10 Punkte erhöhen konnte.“

Der 16-Jährige startete auch im zweiten Rennen gut. „Dieses Mal wollte ich von Anfang an mit vorn dabei sein und versuchen, die Pace etwas zu erhöhen. Doch das Rennen wurde abgebrochen wegen Regen. Ich durfte dann von P2 ins neu gestartete Rennen gehen. Doch ich war recht aufgeregt, weil ich einerseits um den Sieg kämpfen wollte, andererseits wollte ich P3 in der Gesamtwertung nicht riskieren. Da das Rennen nur fünf Runden lang war, gab es nicht viel Zeit um hineinzufinden. Ich beendete das Rennen auf P8. Ich war sehr enttäuscht aber am Ende glücklich, dass es für Platz drei in Gesamtwertung gerade so noch gereicht hat“, so Schneider weiter.

„Ich bedanke mich bei meinem Team und meinen Sponsoren für die tolle Saison. Jetzt geht es nach Modena zur Auswahl des Red Bull MotoGP Rookies Cup. Ich freue mich, dass ich mich dort mit vielen Fahrern der ganzen Welt messen kann und werde mein Bestes geben“, ergänzt er.

Valentino Herrlich © Foto: ADAC

Veneman folgt in der Gesamtwertung mit zwei Punkten Rückstand auf Position vier. Der Niederländer Jurrien van Crugten (BB64 Academy) belegte Gesamtrang fünf, nachdem er es im zweiten Rennen auf Platz zwei hinter dem österreichischen Lokalmatador Kilian Holzer (HK Racing) schaffte, der wiederum seinen ersten Sieg feierte. Valentino Herrlich schaffte es im ersten Rennen zum dritten Mal aufs Podium. Der Busch und Wagner Racing Team Fahrer stand im ersten Rennen zusammen mit Schneider auf dem Treppchen, nachdem er 0,205 Sekunden hinter seinem Landsmann auf Platz drei ins Ziel gefahren war. Im zweiten Lauf fuhr der 13-Jährige den sechsten Platz ein und schließt die Saison auf dem neunten Platz der Gesamtwertung ab, nachdem er die ersten vier Rennen verletzungsbedingt nicht bestreiten konnte.

„Der Red Bull Ring war eine neue Strecke für mich, deshalb habe ich in den zwei freien Trainings versucht, den Kurs kennenzulernen. Später konnte ich mich nur für die neunte Startposition qualifizieren, da ich keinen guten Windschatten gefunden habe. Im ersten Rennen gab es wie in fast jedem NTC Rennen eine große Führungsgruppe, in der ich gut mithalten konnte und immer fast durchgehend unter den ersten zwei war. Als es in die letzte Runde ging, lag ich vorn, wurde dann noch überholt und wurde zum Schluss Dritter“, erklärt Herrlich.

Im zweiten Rennen war Herrlich erneut in der Führungsgruppe dabei. „In der vierten Runde gab es dann einen Rennabbruch, da es angefangen hat zu regnen. Zehn Minuten später ging es dann wieder für fünf Runden mit Regenreifen raus. Da ich noch nicht viel Erfahrung im Regen habe, war ich dann mit einem sechsten Platz zufrieden, da mir nicht viel zum Sieger gefehlt hat. In der Meisterschaft konnte ich mich nochmal um zwei Plätze nach oben arbeiten und bin Neunter. Wenn man bedenkt das ich vier Rennen wegen einer Verletzung auslassen musste bin ich damit auch zufrieden“, schließt er ab.

Rocco Caspar Sessler (MCA Racing) fiel im ersten Lauf aus und fuhr im zweiten Rennen auf Rang neun ins Ziel, womit er die Saison auf dem zwölften Rang der Gesamtwertung abschließt. Julius Coenen war noch einmal schnell unterwegs und sicherte sich einen achten und einen vierten Platz auf dem Red Bull Ring. „Ich hatte einen schlechten Start im ersten Rennen und habe viele Positionen verloren. Ich konnte mich wieder nach vorne kämpfen und war an vielen Duellen beteiligt, wobei ich kurzzeitig sogar auf Platz zwei lag. Die letzten zwei Runden wollte ich dann nur sicher fahren und wurde wieder auf P8 durchgereicht“, so der Helena und Julius Racing Team – HJRT Fahrer.

Im zweiten Rennen kam Coenen erneut nicht gut weg, fand aber schnell wieder Anschluss. „Ich konnte mich dann wieder bis auf P9 vorarbeiten als es anfing zu regnen. Das Rennen wurde direkt abgebrochen und wir haben auf Regenreifen gewechselt. Ich wurde etwas nervös, weil ich es nicht mag im Regen zu fahren und ich nicht so gut bin. Beim Neustart hatte ich wieder einen schlechten Start, aber da es ein Sprintrennen von fünf Runden war, durfte ich nicht zu viel Zeit verlieren und kämpfte mich bis P5 vor, wo ich das Rennen beendete. Wegen einer Strafe eines Fahrers vor mir wurde ich noch Vierter“, so Coenen, der die Saison auf Platz 13 der Gesamtwertung beendet.