MotoGP·25.6.2025

Jack Miller: Ein Stück Heimat am anderen Ende der Welt

Erster WM-Start 2011 als Wildcard-Pilot beim Motorrad Grand Prix Deutschland. 2013 lebte der Australier bei Ex-Rennfahrer Dirk Heidolf in Hohenstein-Ernstthal.

Der Australier lebte zeitweise in Hohenstein-Ernstthal © Foto: ADAC

Als gebürtiger Australier kommt Jack Miller von der anderen Seite der Erde, trotzdem ist der Liqui Moly Motorrad Grand Prix Deutschland (11. bis 13. Juli) für „Jackass“ eine Art Heimspiel. Der MotoGP-Star pflegt eine besondere Beziehung zum einzigen deutschen WM-Stopp: Miller lebte einst in Hohenstein-Ernstthal in unmittelbarer Nähe zur Rennstrecke. „Mit dem Sachsenring“, betont der Fahrer vom Team Prima Pramac Yamaha MotoGP, „verbinde ich viele schöne Erinnerungen.“

Im Jahr 2022 feierte der „Aussie“ mit Rang drei sein bestes MotoGP-Ergebnis auf dem Sachsenring © Foto: Red Bull Content Pool

Besonders denkt Miller dabei an das Jahr 2011. „Auf dem Sachsenring bin ich damals meinen allerersten Grand Prix gefahren“, erinnert sich Miller an seinen Premieren-Auftritt in der Motorrad-Weltmeisterschaft, als er mit 16-Jahren in der damaligen 125ccm-Klasse debütierte. Auf einer Aprilia qualifizierte sich der Youngster im 36 Fahrer starken Feld für den 26. Startplatz, musste das Motorrad jedoch nach wenigen Runden an der Box abstellen. Zuvor hatte er sich bereits in die Top 20 vorgekämpft.

Zwei Jahre später fuhr Miller nicht nur Motorradrennen auf dem Sachsenring, sondern lebte sogar nahe der Rennstrecke: 2013 kam der „Aussie“ beim Racing Team Germany aus Sachsen unter die Fittiche von Ex-Rennfahrer Dirk Heidolf und zog für ein Jahr ins Haus seines Teamchefs in Hohenstein-Ernstthal ein. „Es ist zwar schon einige Zeit her, aber die Gegend rund um den Sachsenring kenne ich heute noch ziemlich gut. Ein ruhiger und wirklich schöner Ort. Ich hatte die Rennstrecke direkt vor der Haustür und drumherum wunderschöne Wälder, perfekt zum Laufen oder Radfahren“, beschreibt Miller seine Zeit in Sachsen. Der in Townsville geborene Rennfahrer etablierte sich in jenem Jahr als Spitzenpilot in der Moto3-Klasse.

Miller freut sich auf die vielen Fans am Sachsenring © Foto: ADAC

In der Saison 2014 kämpfte er um den Titel, wurde am Ende denkbar knapp mit nur zwei Punkten hinter Alex Márquez Vize-Weltmeister. „In dem Jahr konnte ich das Moto3-Rennen auf dem Sachsenring gewinnen, der Sieg ist ein Highlight meiner Karriere“, erzählt Miller. Nach der Saison wagte er den direkten Aufstieg in die MotoGP-Klasse – ein mutiger Schritt, der belohnt wurde. Heute zählt der 30-Jährige zu den Routiniers der Königsklasse. In den vergangenen rund zehneinhalb Saisons bestritt Miller 186 MotoGP-Rennen auf vier verschiedenen Fabrikaten (Honda, Ducati, KTM und Yamaha), gewann vier Grands Prix und stand insgesamt 23-mal auf dem Siegerpodest – auch beim Liqui Moly Motorrad Grand Prix Deutschland: 2022 wurde Miller auf dem Sachsenring Dritter. „Ich freue mich schon sehr auf das Wochenende und all die vielen Fans beim Grand Prix auf dem Sachsenring zu sehen“, sagt Miller.