ADAC TCR Germany·11.11.2020

Fahrerlagerstorys vom Finale in Oschersleben: Vierter Meister im fünften Jahr: Antti Buri sichert sich in einem packenden Finale den Titel

Im fünften Anlauf: Antti Buri ist, und das ist ausdrücklich positiv gemeint, ein typischer Finne. Seine Gefühle und Emotionen verbirgt er meist, dazu hat er immer einen lockeren Spruch auf den Lippen. Ähnlich wie "Iceman" Kimi Räikkönen in der Formel 1. Doch diesmal konnte und wollte Antti Buri seine große Freude gar nicht zurückhalten. Im fünften Anlauf sicherte er sich endlich den Meistertitel, der 31-Jährige jubelte ausgelassen und bewies im Finale wieder einmal Nervenstärke.

Weihnachten im November: Es waren lustige Bilder, die das Team Honda ADAC Sachsen vor dem Samstagsrennen in Oschersleben boten. Da tauchten die Mechaniker plötzlich weihnachtlich verkleidet als Elfen und Co. in der Startaufstellung auf - und sorgten so für ausgelassene Stimmung kurz vor dem so wichtigen vorletzten Saisonrennen. "Das war eine super Überraschung, wir selbst wussten nichts davon und haben es erst in der Startaufstellung gesehen", sagte Marcel Fugel, der sich in diesem Rennen den Titel in der Honda Junior Challenge sicherte. Abends gab es dann ein Weihnachtsmenü im Teamzelt, so fühlte es sich fast so an, als wäre die Weihnachtszeit bereits da.

Gäste aus der WTCR: Hyundai-Werksfahrer Luca Engstler und der ehemalige Formel-1-Pilot Tiago Monteiro bereicherten an diesem Final-Wochenende das Fahrerfeld der ADAC TCR Germany. Engstler, früher selbst in der Tourenwagenserie des ADAC am Start und 2018 Vizemeister, steuerte das VIP Auto des Familien-Teams. Monteiro war auf Einladung von Honda bei Honda ADAC Sachsen am Start. Engstler dominierte die beiden Trainings am Freitag, hatte dann aber Pech mit dem Material und konnte diese gute Performance nicht in die Rennen transportieren. Monteiro, wie Engstler aktuell in der FIA WTCR am Start, wurde am Samstag auf Anhieb Zweiter.

Faire Verlierer: Harald Proczyk und Dominik Fugel waren mit Chancen auf den Titel in dieses Final-Wochenende gestartet, sie mussten dann aber Antti Buri doch den Vortritt lassen. Im Moment der Niederlage bewiesen beide Größe und gratulierten dem Finnen fair. Proczyk sprach von einem "verdienten Meister", auch Dominik Fugel war mit seiner "mit Abstand besten Saison" in der ADAC TCR Germany zufrieden. Außerdem hatten ja beide doch noch Grund zum Jubeln. Dominik Fugel durfte sich mit seinem Bruder Marcel über dessen Gewinn der Honda Junior Challenge freuen, und Harald Proczyks Rennstall HP Racing International triumphierte in der Teamwertung. "Und das", versicherte der österreichische Routinier, der am Montag seinen 45. Geburtstag feierte, "bedeutet mir mindestens genauso viel wie ein individueller Meistertitel.

Files weiter einzigartig: Beim Namen Josh Files wird es bei vielen Fans der ADAC TCR Germany klingeln. Der Brite hatte 2016 und 2017 mit dem Team Target Competition den Titel in der Tourenwagenserie des ADAC gefeiert. Und damit ist er weiterhin Rekordchampion: 2018 folgte Harald Proczyk, der sich 2020 mit der Vizemeisterschaft hinter Antti Buri zufriedengeben musste. Und Max Hesse, der 2019 Champion wurde, ist mittlerweile im Junior-Programm von BMW aktiv und startet nicht mehr in der ADAC TCR Germany. Damit geht das spannende Rennen 2021 von vorne los: Wem gelingt es, nach Titeln mit Files gleichzuziehen?