ADAC Supermoto·21.5.2014

Höllbacher jetzt einsame Spitze: Klassenkönig beinahe von Bauer geschlagen

Leider hatten der MC Großenhain wie schon in den vergangenen Jahren auch 2014 nicht besonders großes Glück mit dem Wetter. Beide Veranstaltungstage waren verregnet, was die Fans des gepflegten Drifts auf ein überschaubares Maß minimierte, zumindest für Großenhainer Verhältnisse. Dafür wurden die Hartgesottenen spannenden Rennen versorgt.

Den Auftakt machte die S2, bei der sich Rudi Bauer von der Pole aus ins Rennen stürzte. Er war im gemeinsamen Zeittraining am Samstag Schnellster gewesen und preschte auch im ersten Lauf vorne weg. Ihm dicht auf den Fersen waren Jan Deitenbach und Markus Class, der seinen Zweitakter beim Start kaum von der Stelle bekam. Die drei bildeten den Führungspulk und entfernten sich recht zügig vom Rest des Feldes, dem Kevin Würterle vorstand. Der Berkheimer hielt Dirk Spaniol, Danni Fuhrbach und Robert Gattinger hinter sich versammelt, die sich allesamt aneinander die Zähne ausbissen. Als Spaniol dann endlich passieren konnte hielt Würterle zwar dagegen, musste sich aber in der nächsten Spitzkehre viel Platz nach außen gönnen, wodurch Spaniol gänzlich zum stehen kam. Gattinger schlüpfte bei dieser Aktion völlig durch und Fuhrbach schaffte es zumindest zwischen Spaniol und Würterle zu hechten.

Auch die Spitze hatte sich zwischenzeitlich sortiert. Class war an Deitenbach vorbeigezogen und hatte sich einige Hetzrunden später dann einen Fehler von Bauer zunutze gemacht die Führung zu übernehmen. In dieser Formation kam das Feld dann auch ins Ziel. Class als Sieger, gefolgt von Bauer, Deitenbach, Gattinger und Kevin Würterle.

Kein Raum für Überholmanöver

Im ersten Rennen der S1 war die unglaubliche Leistungsdichte dieser Klasse ausschlaggebend. Aufgrund der feuchten Bahn und dem extrem schmierigen Offroad gab es fernab der Ideallinie kaum Halt. Ein Umstand, der das Überholen bei solch ausgewogenem Kräfteverhältnis nahezu komplett ausschließt. Die einzigen Positionsänderungen in der Spitzengruppe gab es im Laufe der ersten Runde, als man sich noch sortiere und der ein oder andere dabei gänzlich auf der Strecke blieb, sprich zu Boden ging. Die Top-Vier, bestehend aus Marc-Reiner Schmidt, Bernd Hiemer, Markus Volz und Lukas Höllbacher, zogen wie ein D-Zug gemeinsam ihre Runden. Natürlich attackierte man sich untereinander, doch die Vernunft gewann bei jedem Versuch und der Angreifer sah ein, dass er besser zurücksteckte. Die vier kamen mit Schmidt als Sieger in unveränderter Reihenfolge durchs Ziel. Auf Rang fünf und mit 18 Sekunden Rückstand auf den Vierten rauschte Michi Herrmann über die Ziellinie.

Schmidt gegen Höllbacher

Das getrennt gewertete, aber dennoch gemeinsam zu fahrende dritte Rennen hatte dafür um so mehr Zunder in sich. Bauer setzte sich wieder an die Spitze des 23 Teilnehmer starken Feldes. Doch seine direkten Verfolger fackelten nicht lange rum. Zu Beginn war Class hinter Bauer, stürzte allerdings und gab die zweite Position an Schmidt ab. Der schnappte sich Bauer, ging in Führung und auch Höllbacher setzte sich gegen seinen Landsmann durch. Bauer wollte die Pace der beiden nun unbedingt mitgehen, stürzte aber in der 180-Grad-Kurve Ende der Start-Zielgeraden. Nun preschten Schmidt und Höllbacher der Verfolgergruppe davon. Hier beharkten sich Andre Plogmann, Volz und Hiemer in einem fort und boten ein spannendes Rennen. Volz brachte den meisten Ehrgeiz mit und sicherte sich durch ein sauberes Überholmanöver den dritten Platz vor Plogmann. Hiemer wurde Fünfter.

An der Spitze machte Höllbacher kurzen Prozess. Marc-Reiner Schmidt kam beim Anbremsen Ende Start-Ziel ein wenig weit nach außen und schon nutzte der amtierende Meister die entstandene Lücke zum Sieg.

Meisterschaftsstände:

S1 nach 4 von 12 Rennen

1. Lukas Höllbacher (#72) / Husqvarna - 88 Punkte

2. Marc-Reiner Schmidt (#4) / KTM - 87 Punkte

3. Bernd Hiemer (#12) / KTM - 83 Punkte

4. Markus Volz (#3) / KTM - 80 Punkte

5. Andre Plogmann (#26) / Suzuki - 61 Punkte

6. Manuel Hagleitner (#33) / KTM - 60 Punkte

7. Michael Herrmann (#5) / Suzuki - 59 Punkte

8. Steffen Schmidt (#80) / KTM - 49 Punkte

9. René Maas (#88) / KTM - 47 Punkte

10. Jaimie van Sikkelerus(#74) / KTM - 28 Punkte

S2 nach 4 von 12 Rennen

1. Markus Class (#111) / Husqvarna - 95 Punkte

2. Rudolf Bauer (#69) / KTM - 78 Punkte

3. Kevin Würterle (#7) / KTM - 73 Punkte

4. Robert Gattinger (#99) / KTM - 72 Punkte

5. Jan Deitenbach (#44) / Suzuki - 70 Punkte

6. Dirk Spaniol (#17) / Suzuki - 64 Punkte

7. Danni Fuhrbach (#178) / TM - 59 Punkte

8. Steffen Albrecht (#500) / Kawasaki - 50 Punkte

9. Toni Krettek (#17) / Suzuki - 48 Punkte

10. Toni Trusch (#570) / Husaberg - 43 Punkte