ADAC Supermoto·8.9.2011

Neu gemischte Karten : Brütende Hitze und starker Regen

Von brütender Hitze, bis hin zu Monsun-artigen Regenfällen am Sonntag Nachmittag war alles dabei. Ein Umstand, welcher es dem MSC Harsewinkel nicht einfacher machte die Sandbahn in Schuss zu halten. Zum einen musste man die Bahn bei Sonnenschein ausgiebig wässern und im nächsten Moment wandelte sich die Fahrt auf dem Sand in eine eisglatte Rutschpartie. Ein Umstand, der den Fahrern viel Gefühl für die Gashand abverlangte.

S1 - Hermunen ist immer schnell, egal welches Wetter

Mauno Hermunen, für den Harsewinkel einen besonderen Reiz hat, bewies schon im Zeittraining seine Überlegenheit mit diesem Offroad umzugehen. Der Finne baute drei schnelle Runden in seine Taktik ein und baute mit jeder zuverlässig seinen Abstand aus. Markus Class und Pavel Kejmar rückten ihm Zug um Zug näher, wurden dann aber von Hermunen zurecht gewiesen. Am Ende waren die beiden eine halbe Sekunde langsamer als Hermunen. Die Platzierungen zwei bis sechs lagen innerhalb von 0,5 Sekunden. Vierter Mann in der ersten Startreihe war Jürgen Künzel.

Das erste Rennen musste abgebrochen und ein zweites Mal gestartet werden, da sich nach wenigen Metern ein weitreichender Crash mit einigen havarierten Motorrädern und Piloten ereignet hatte. Die Gaststarter Rene Maas und Jannik Bussmann konnten am Neustart nicht teilnehmen.

Mauno Hermunen kam am besten weg, dicht gefolgt von Marcel Götz, der aus der fünften Position kommend den besten Start hingelegt hatte. Markus Class war auf der dritten Position unterwegs, bekam aber noch während der ersten Runde technische Probleme mit seinem Motorrad und musste sich ganz hinten anstellen. Während sich Hermunen und Götz Runde für Runde weiter absetzen konnten, wurde um die dritte Position hart gekämpft. Am Ende war es Jürgen Künzel, der erfolgreich durchsetzte und gleich drei seiner Gegner auf der Strecke bezwang. Er verwies Petr Vorlicek, Pavel Kejmar und Markus Volz auf die Positionen vier bis sechs. Nach einem Drittel der Renndistanz konnte Götz seinen Druck auf Hermunen nicht länger aufrecht halten und begnügte sich mit einem ausgezeichneten zweiten Platz.

Das zweite Rennen fand im Nassen statt. Nun sicherte sich Markus Class den Holeshot und führte das Feld beim ersten Turn auf die matschige Sandbahn an. Hermunen machte die Hoffnungen des Wormser aber direkt zunichte. Zwei weitere Runden hielt Class mit Hermunen Schritt, musste dann aber einsehen, dass er dieses Tempo nicht unbeschadet mitgehen kann. Im Kampf um den dritten Platz sah es lange Zeit nach einem weiteren Erfolg von Jürgen Künzel aus. Doch nachdem dieser auf Class aufgelaufen war und keinen Weg vorbei fand, zog Pavel Kejmar nach und schnappte Künzel den Platz auf dem Podium in der vorletzten Runde weg. Marcel Götz belegte den fünften Rang.

S2 - Neueinsteiger räumte ab

Pavel Kejmar ist schon das ganze Jahr in der S1 auf Top-Plätzen unterwegs und schrieb sich kurz vor Harsewinkel auch in die S2 Klasse ein. Im Zeittraining hatte der Tscheche allerdings noch kein Mittel gefunden um Nico Joannidis zu bezwingen. Der Schwabe platzierte die Bestzeit und stand somit vor Kejmar, Jochen Jasinski und Michi Herrmann in der Startaufstellung.

Beim Start kam Jasinski mit seiner Zweitakter wieder am besten vom Fleck und sicherte sich den Holeshot. Weit genutzt hat es ihm aber nicht, denn noch in der erste Runde luchste ihm Kejmar die Spitzenposition ab. Dahinter folgten Herrmann und Joannidis. Tabellenführer Nico Joannidis machte sich aber in der zweiten Runde auf der glitschigen Sandbahn lang und kam erst als Dreizehnter wieder ins Rennen. Das Führungstrio zog ab da unbehelligt und ohne nennenswerte Auseinandersetzungen seine Runden, weshalb Kejmar sein erstes S2 Rennen gewann und Jasinski vor Herrmann Zweiter wurde. Auf dem vierten Platz fuhr Kevin Würterle ein ansehnliches Rennen, gefolgt von Jan Deitenbach. Wegen der mangelnden Überholfreudigkeit an der Spitze wurden die Zuschauer von Joannidis unterhalten, der sich auf Rang sieben nach vorne kämpfte.

Der zweite Lauf fand erst nach einiger wetterbedingten Pause statt. Der Verlauf der Bahn wurde allerdings aufgrund riesiger Wasseransammlungen ein wenig entschärft. Nun hatte Kejmar wieder die Nase vorne und machte erneut keine Anzeichen sich von irgendwem bezwingen zu lassen. Der Tscheche fuhr ein fehlerfreies Rennen und hatte schon nach sechs Runden einen gehörigen Abstand von knapp vier Sekunden auf den zweitplatzierten Dirk Spaniol. Michi Herrmann lag dicht gefolgt von Jochen Jasinski erneut auf dem dritten Platz, vor Jan Deitenbach. Zwar war Joannidis beim Start gut weg gekommen, doch der Tabellenführer kam nicht so recht in Fahrt und ließ sich von Rang zwei schnell auf die sechste Position zurückreichen.

Das Rennen wurde mit dem Stand der sechsten Runde gewertet, da es in der siebten abgebrochen werden musste. Andre Prehn hatte zuvor einen unglücklichen Sturz an der Einfahrt zur Sandbahn und musste von der Bahn geborgen werden. Kurze Zeit später gab es dann auch Entwarnung, da Prehn außer einem Bänderriss keine Blessuren davon trug. Das Rennen wurde danach nicht neu gestartet. Aufgrund der Tatsache, dass keine 75 Prozent der Renndistanz gefahren wurde, gibt es für die Fahrer nur die halbe Punktzahl.