ADAC Rallye Masters·29.5.2011

Reiland gewinnt Rallye-Krimi am 'Liter-Monte' : 34 der 63 gestarteten Teams sahen das Ziel

Beim dritten Lauf zum ADAC Rallye Masters fuhr er im Mitsubishi Lancer E4 vor seinen Markenkollegen Michael Abendroth / Peter Huber (Duisburg / Sonsbeck) und den Luxemburgern Claude Streicher / Christine Bellantuono über die Zielrampe im saarländischen Saarwellingen. In der Zwischenwertung zum ADAC Rallye Masters übernahmen Niklas Birr / Nico Eichenauer (Zossen / Blumberg) im Renault Clio R3 access knapp die Führung vor dem 20-jährigen Sepp Wiegand (Zwönitz) im Suzuki Swift. Wiegand baute auch seine Führung im ADAC Rallye Junior Cup weiter aus. Mit ihrem ersten Divisions-sieg schoben sich Udo Schiffmann / Michael Knaack (Nomborn / Usingen) im BMW M3 auf den dritten Masters-Platz.

Der Kampf um Sieg und Punkte bei der 'Liter-Monte' würfelte das Tableau mehrfach gründlich durcheinander. Nur 34 der 63 gestarteten Teams sahen das Ziel, zumeist sorgte die Technik für das vorzeitige Aus. Der Hamburger Jan Becker markierte die erste Bestzeit, bevor er anschließend seinen Subaru Impreza mit Motorschaden abstellte. Sein Luxemburger Markenkollege Patrick Gengler konnte die Führung zumindest bis zur vierten Wertungsprüfung verteidigen, dann stoppte ihn ein Getriebeschaden. Plötzlich lag Dieter Reiland im betagten Evo4-Lancer an der Spitze, allerdings dicht bedrängt von Dirk Riebensahm (Andernach) in der Evo9-Variante des Allradlers. Vor der letzten WP hatte Riebensahm noch einen Rückstand von knappen 3,2 Sekunden – und musste sein Sportgerät vorzeitig abstellen. Wie hart der Kampf um die Spitze war zeigt auch, dass sich sieben Piloten auf den neun Wertungsprüfungen die Bestzeiten teilten. Ausrutscher, Reifenschäden und die Technik warfen sie jedoch immer wieder weit zurück.

Fast hätte es auch Reiland erwischt, der in der letzten Prüfung einen zeitaufwändigen 'Besuch' in einem Graben verbuchen musste. Mit deutlichen 'Kampfspuren' rollte er nach dem Ausfall von Riebensahm aber doch noch zu seinem bislang größten Erfolg ins Ziel. "Ich hab erst ganz zum Schluss geglaubt, dass es wirklich klappen könnte", strahlte der 45-jährige Reiland mit seiner liebevoll 'Mupfel' genannten Ehefrau und Co-Pilotin Claudia im Ziel um die Wette. "Und die Startnummer 13 war heute unsere absolute Glückszahl!" Bei seinem ersten Start im Mitsubishi Lancer kam Michael Abendroth immer besser in Fahrt, auf der letzten WP gelang ihm sogar die Bestzeit, "ich habe mich immer mehr an das Potenzial des Autos herangetastet." Eine schleifende Kupplung im Lancer von Claude Streicher stoppte den Angriff des Luxemburgers auf Abendroth.

Beim dritten Lauf gab es auch den dritten Führungswechsel im ADAC Rallye Masters. Nach dem souveränen Divisionssieg und den Zusatzpunkten für den sechsten Gesamtrang im Clio R3 schoben sich Niklas Birr / Nico Eichenauer an die Spitze. "Vor der Litermont haben wir einen Dämpferdefekt als Ursache für unsere Probleme in Sulingen entdeckt, jetzt lief der Clio wieder so, wie er es auch soll. Heute sorgte ein abgerissener Bremsschlauch kurz für Probleme, aber unser Service konnte das Problem schnell wieder beheben", freute sich Birr über die Masters-Führung. Seine Divisionskonkurrenten Olaf Müller (BMW 320is / Benzindruck) und Achim Behrens (Renault Clio / Ausritt) mussten den Einsatz im Saarland als Nullrunde verbuchen. Auch der 20-Jährige Sepp Wiegand entschied zusammen mit Co-Pilotin Claudia Harloff im Suzuki Swift seine Division wieder deutlich für sich, und fuhr im stark besetzten Feld bis auf den 13! Gesamtrang nach vorn. "Ich habe alles gegeben was ging, aber mit dem kleinen Swift ist es fast nicht möglich in die Gesamtpunkte zu fahren", erklärte Wiegand, der mit zwei Punkten Rückstand auf Birr weiterhin in der Masters-Spitze rangiert. Für Udo Schiffmann und Co Michael Knaack läuft die Saison immer besser. Durch den Sieg in der Division 2 und die Zusatzpunkte für den fünften Gesamtrang schoben sie sich im BMW M3 auf den dritten Platz der Masters-Wertung.

Von ihren Top-Platzierungen im Saarland profitierten auch Hendrik Hanser (BMW 318is) und der 20-jährige Valentin Hummel (BMW 120-Diesel), die sich in der Masters-Tabelle deutlich nach vorne schoben. Fast schon dramatisch verläuft die aktuelle Saison für Carsten Alexy im Audi S2 quattro. Der amtierende Vize-Meister und ADAC Rallye Meister der Saison 2009 verbuchte beim dritten Start den dritten Ausfall. Auch der Däne Johnny Pedersen (BMW M3), sein Landsmann Jens Nielsen (Opel Corsa Maxi Kit), Youngster Maurice Moufang im Diesel-BMW sowie Ken Milde (Mitsubishi Lancer) mussten schon die zweite 'Nullrunde' der Saison registrieren lassen.