ADAC Rallye Masters·19.6.2011

Knöbel/Mönkemöller gewinnen am Stemweder Berg : Sekundenkrimi

Den vierten von fünf Vorläufen zum ADAC Rallye Masters führten Guido Imhoff / Sebastian Walker (Burgdorf / Sassenburg) im VW Golf Kit-Car lange an. Auf der Zielrampe in Stemwede hatten sie nach einer Fahrzeit von 1:02:29,8 Stunden einen Rückstand von knappen 8,4 Sekunden auf Knöbel. Der Däne Johnny Pedersen sicherte sich mit Co-Pilotin Jenny Gäbler (Pössnek) im BMW M3 den dritten Platz. Mit dem vierten Divisionssieg in Folge eroberte sich der 20-jährige Sepp Wiegand (Zwönitz) im Suzuki Swift die Führung im ADAC Rallye Masters mit nun 83 Punkten zurück. Auf Rang zwei liegen Niklas Birr / Nico Eichenauer (Zossen/Ahrensfelde) im Renault Clio R3 mit 79 Zählern vor Udo Schiffmann/Michael Knaack (Nomborn / Usingen) im BMW M3 (71).

Der Kampf um den Titel im ADAC Rallye Masters der Saison 2011 bleibt spannend: Nach dem vierten Lauf gab es den vierten Führungswechsel. Mit dem 20-jährigen Sepp Wiegand (Suzuki Swift) übernahm nun einer der jüngsten Teilnehmer in einem der schwächsten Fahrzeuge erneut die Führung. "Nachdem ich beim letzten Lauf die Führung abgeben musste, hatte ich natürlich gehofft, nochmals an die Spitze zu kommen", strahlte der Youngster, der gleichzeitig seine Führung im ADAC Rallye Junior Cup weiter ausbauen konnte. "Es ist ein tolles Gefühl, mit dem kleinen Suzuki bei den ‚Großen´ mitzumischen. Wie es letztlich ausgeht, weiß noch keiner, aber es wird sicherlich sehr spannend." Niklas Birr musste die im Saarland eroberte Führung wieder abgeben, da er im Renault Clio R3 access diesmal nur auf den dritten Divisionsplatz fahren konnte, "das war nicht unsere Rallye, für unser Auto ging es hier zu viel geradeaus. Aber in der Masters-Wertung ist noch alles offen."

Der Hesse Udo Schiffmann festigte im BMW M3 mit dem vierten Gesamtrang seinen dritten Platz in der Masters-Wertung. "Die Reifenwahl war hier manchmal wie ein Roulette-Spiel, einmal lagen wir tüchtig daneben. Aber ich bin sehr zufrieden, beim vierten Lauf nacheinander gepunktet, jetzt können wir uns beim fünften Vorlauf noch weiter verbessern." Henrik Hanser (Wittenborn) sicherte sich im BMW 318is wieder den Sieg in der Division 5 und schob sich punktgleich mit Olaf Müller (Ahlden, BMW 320is) auf den fünften Masters-Rang. "Für den bescheidenen Beginn mit unseren Kühlerproblemen heute morgen ist das Resultat doch top", freute sich Hanser, auch Müller war zufrieden, "die defekte Kardanwelle hat bis ins Ziel gehalten, da war viel Glück dabei." Holger Knöbel und Johnny Pedersen schoben sich mit ihren Top-Resultaten in die Top-Ten und erhielten sich so ihre Chancen auf den Masters-Titel.

Trotz der vielen bisherigen Erfolge, eines fehlte Holger Knöbel noch: Der Sieger des ADAC Rallye Junior Cup 2001 feierte beim Heimspiel in Stemwede seinen ersten Gesamtsieg und das machte ihn erst einmal sprachlos. "Ich weiß noch gar nicht, was ich jetzt sagen soll und wie ich mich fühle – frag mich morgen noch einmal." Zuvor hätte er im Subaru-Allradler am liebsten einen Regentanz aufgeführt, um so die Traktionsvorteile gegenüber dem frontangetriebenen Golf von Imhoff nutzen zu können. Es war dann auch ein Regenschauer auf WP 5, der ihm den kleinen Vorsprung verschaffte, der zum Sieg reichte. "Ich gönne Holger den Sieg wirklich, Es ist ein tolles Gefühl, seinen ersten Gesamtsieg zu feiern", freute sich der knapp unterlegene Guido Imhoff. "Wir hatten den ganzen Tag einen harten Kampf, aber auch viel Spaß miteinander – so ist halt Rallye. Und so einfach wollten wir uns die Wurst nicht vom Brot nehmen lassen."

Nach zwei Nullrunden sahen auch Timo Grätsch/Alexandra Gawlick im BMW 3 auf Gesamtrang sechs wieder die Zielflagge. "Auf der vierten Prüfung ist uns endlich die erste Divisionsbestzeit für dieses Jahr gelungen, das tut der Rallye-Seele richtig gut." Weniger gut ging es einigen anderen Kandidaten auf den Gesamtsieg. Klaus Osterhaus musste seinen Mitsubishi Lancer ohne Vortrieb im WP 4 abstellen und schon eine Prüfung früher erwischte es Walter Gromöller, der seinen Opel Ascona 400 nach einem Überholvorgang ins Aus katapultierte.