ADAC Rallye Masters·11.9.2011

Knöbel / Mönkemöller gewinnen auch an der Ostsee : Erneuter Sieg

Auf der Zielrampe der ADAC Ostsee Rallye (09.-10. September 2011) im Ostseebad Grömitz lagen Knöbel / Mönkemöller im Subaru Impreza WRX knappe 5,1 Sekunden vor den dänischen Vorjahres-Siegern Kim Boisen / Jesper Petersen im BMW M3. Das Podium nach 12 anspruchsvollen Wertungsprüfungen (139,38 Kilometer) komplettierten Klaus Osterhaus / Harald Brock (Unna / Meinerzhagen) im Mitsubishi Lancer. Vor dem letzten der beiden Finalläufe bei der ADAC 3-Städte-Rallye (21.-22. Oktober 2011) in Ostbayern liegt Knöbel mit 111 Punkten an der Masters-Spitze. Platz zwei belegt der bisherige Leader Sepp Wiegand (Zwönitz, Suzuki Swift) mit 105 Zählern, der 20-jährige konnte damit auch seine Führung im ADAC Rallye Junior Cup ausbauen. Auf Platz drei schob sich Niklas Birr (Zossen, Renault Clio R3) mit 104 Punkten. Vor dem Finale in Bayern haben noch sechs Teams Chancen auf den Titel des ADAC Rallye Meister 2011.

Holger Knöbel strahlte auf der Zielrampe in Grömitz. Nachdem er zusammen mit Co-Pilot Thomas Mönkemöller beim Masters-Lauf in Stemwede Mitte Juni seinen ersten Gesamtsieg feierte, siegte er auch in Niedersachsen und macht mit dem Erfolg bei der Ostsee-Rallye seinen Hattrick komplett. Durch diese Erfolgsserie übernahm er auch die Führung im ADAC Rallye Masters. "Das war sehr anstrengend heute. Auf der ersten Schleife waren wir mit Trockenreifen im Regen unterwegs. Wir konnten uns zwar hinter Guido Imhoff auf Platz zwei halten, dabei gab es jedoch einige absolute 'Aha'-Momente", erklärte Knöbel, "zudem war das die anspruchsvollste und beste Ostsee-Rallye, die ich bislang gefahren bin." Der Sieger des ADAC Rallye Junior Cup von 2001 zur Masters-Führung: "Mit diesem Sieg haben wir uns die optimalsten Voraussetzungen für das Finale geschaffen." Der dänische Vorjahressieger Kim Boisen hätte seinen Erfolg gerne wiederholt: "Auf den Regenprüfungen am Morgen haben wir im BMW M3 zuviel Zeit verloren. Aber in Putlos hat uns auch dieses Jahr keiner geschlagen, das entschädigt ein wenig für den entgangenen Sieg." Hinter Klaus Osterhaus, "Holger Knöbel war hier nicht zu schlagen", fuhren Niklas Birr und Nico Eichenauer im Renault Clio R3 auf den vierten Gesamtrang. Damit schoben sie sich auf den dritten Platz der Masters-Zwischenwertung und haben berechtigte Chancen auf den Titel. "Der Kampf um den Sieg in der Division 3 war sehr hart, zudem lagen wir einmal bei der Reifenwahl vollkommen daneben. Wir haben zwar von den Fehlern und Ausfällen der Konkurrenten profitiert, mit dem Divisionssieg und dem vierten Gesamtrang sind uns jetzt aber optimale Voraussetzungen fürs Finale gelungen", erklärte Birr.

Die lange Liste derer, die den anspruchsvollen Ostsee-Prüfungen Tribut zollen mussten führt Guido Imhoff an. Er lag nach den Regenprüfungen an der Spitze, bevor er seinen VW Golf Kit-Car vorzeitig abstellen musste. Die BMW-Piloten Olaf Müller, Johnny Pedersen und Henrik Hanser verloren durch ihre Ausfälle den Kontakt zur Masters-Spitze. Thomas Leipold (24, Schlüchtern) fiel im Suzuki Ignis S16000 durch einen Reifenschaden schon in der ersten Prüfung weit zurück. Der Youngster kämpfte sich wieder bis auf Rang sechs nach vorne, bevor ihn die Technik in der Finalprüfung wieder zurückwarf.

Vor allem in den regennassen Morgen-Prüfungen setzten sich zwei Zwanzig-Jährige in ihren leistungsschwachen Sportgeräten deutlich in Szene. Sepp Wiegand lag im kleinen Suzuki Swift stellenweise auf Gesamtrang sechs! Seine Bestellung für weitere Regenfälle am Nachmittag wurde jedoch nicht erfüllt: "Jetzt kommen doch die starken Autos und ziehen im Trockenen alle an mir vorbei." Zusammen mit Co-Pilotin Claudia Harloff verteidigte er selbst auf den nun trockenen Prüfungen den siebten Gesamtrang bis ins Ziel. "Ich hätte bei der Starterliste nie geglaubt, dass ich neben den Punkten für den Divisions-Sieg hier auch noch zwei Zusatzpunkte für die Gesamtwertung erreichen könnte", strahlte der Youngster im Ziel, der nun auch zu den Favoriten auf den Masters-Sieg zählt. Nach der letzten Prüfung lag Valentin Hummel mit Co-Pilotin Katja Geyer im BMW 120d ebenso sensationell auf dem sechsten Gesamtrang. Doch eine Strafzeit von 2:10 Minuten wegen einer Verspätung auf dem Weg zur Zielrampe warf ihn aus den Top-Ten. Der Youngster erklärte sein Missgeschick: "Auf der letzten Prüfung, einem Rundkurs mit vier Runden, sind wir schon nach einer Runde auf Maurice Moufang aufgelaufen. Ich kam nicht vorbei und musste bis ins Ziel hinter ihm fahren. Das hat mich sehr geärgert weil ich befürchtete, durch den Zeitverlust meine tolle Gesamtplatzierung zu verlieren. Deshalb stand ich auf der Verbindungsetappe zum Ziel vollkommen 'neben mir' und bin in einen Graben gerutscht. Durch die Bergung kamen wir 13 Minuten zu spät ins Ziel." Trotz dieser Zeitstrafe gewann Hummel die Diesel-Division vor Moufang.

Kai-Dieter Kölle, der schnelle Landwirt aus Ost-Holstein, fuhr mit Bianca Hutzfeld im Porsche 911 Carrera beim Heimspiel auf Gesamtrang fünf. Durch diesen Erfolg sicherte sich das Duo auch den Sieg im Norddeutschen ADAC Rallye Cup. Platz zwei der norddeutschen Top-Serie belegte trotz Ausfall Henrick Hanser vor Thomas Bareuther. Bester Diesel-Pilot wurde Valentin Hummel.

Mit dem achten Gesamtrang an der Ostsee sicherten sich Udo Schiffmann / Michael Knaack (Nomborn / Usingen) im BMW M3 den letzten Zusatzpunkt für die Gesamtwertung. Neben Knöbel, Wiegand, Birr, Hummel und Hanser gehören sie beim Finale zu den Kandidaten auf den Masters-Titel.