ADAC Rallye Deutschland·18.8.2016

Meet the Crews session Tag 1: Die Stimmen nach dem Shakedown

Teilnehmer:

Jari-Matti Latvala, Volkswagen Motorsport

Andreas Mikkelsen, Volkswagen Motorsport

Dani Sordo, Hyundai Motorsport

F:

Jari-Matti, lassen Sie uns mit Ihnen beginnen, weil Sie in der Mitte sitzen. Wie war der Vormittag für Sie? Sind Sie zufrieden mit Ihrer Leistung beim Shakedown und wie zuversichtlich sind Sie?

J-ML:

Ja, mein Gefühl ist sehr gut. Als ich heute morgen begann, war ich noch dabei, das richtige Feeling aufzubauen. Das Auto war vielleicht etwas zu weich und ich hatte noch nicht das nötige Vertrauen. Aber dann haben wir ein paar Sachen geändert und jetzt fühlt sich das Auto sehr gut an.

F:

Deutschland ist eine große Herausforderung - die erste komplette Asphalt-Rallye, sieht man mal von der Monte ab, die ja nicht komplett auf Asphalt stattfindet. Und Deutschland ist sehr abwechslungsreich. Gehört diese Rallye zu Ihren Lieblings-Asphalt-Events mit all den wechselnden Anforderungen, die wir in den nächsten drei Tagen erleben werden?

J-ML:

Mittlerweile mag ich auch die Rallye Deutschland. In der Vergangenheit war es ein bisschen schwierig für mich, aber ich habe hier über die Jahre immer mehr Vertrauen aufgebaut. In Katalonien war für meine Asphalt-Performance immer am stärksten, aber es wäre schön, wenn ich das hier in Deutschland drehen könnte. Im vergangenen Jahr wurden wir Zweite, daher werde ich wieder versuchen, in einen guten Rhythmus zu kommen und hoffentlich ein weitere Top-Resultat einzufahren.

F:

Was braucht man, um hier zu gewinnen, Jari-Matti?

J-ML:

Man muss einen fehlerfreien Lauf hinlegen. Man kann hier relativ leicht pushen, aber genauso leicht macht man dabei auch Fehler. Wenn es sehr eng wird, geht einem schnell der Platz aus, so dass man enorm schnell sein muss, um seinen idealen Rhythmus zu finden. Man muss immer damit rechnen, dass Schmutz auf der Strecke sein kann, der dich dazu zwingt, vom Gas zu gehen. Und du musst wissen, wann Du wieder angreifen kannst.

F:

Wir haben eine Mischung unterschiedlicher Prüfungen und dann gibt es da natürlich auch noch die lange Panzerplatte-WP. Ist das für Sie die größte Herausforderung oder sind es doch die Weinberge?

J-ML:

Ich denke, dass die Weinberge am anspruchsvollsten sind. Ich mag die Panzerplatte sehr. Die entscheidende Frage auf der Panzerplatte ist, wie gut die Vorderreifen halten. Wenn sie zu heiß werden, musst Du auf der Panzerplatte kämpfen. Aber ansonsten ist der Rhythmus dort sehr schön. Ich würde sagen, dass die Weinberge anspruchsvoller sind, weil es so viele enge Abzweigungen gibt - hier muss man wirklich arbeiten und hart bremsen.

F:

Kommen wir zu Ihrem Teamkollegen, Andreas Mikkelsen. Wie sehr freuen Sie sich auf diese Veranstaltung, die gerade begonnen hat? Sie lieben den Asphalt, Andreas?

AM:

Ja, das stimmt. Ich genieße es wirklich, wieder auf Asphalt zu fahren - es ist ja auch schon eine Weile her: die Rallye Spanien im vergangenen Jahr. Natürlich war da Monte Carlo, aber das war etwas anderes. Ich habe auf jeden Fall ein gutes Gefühl von meiner letzten Asphalt-Runde und ich kann es kaum erwarten, dass es nun losgeht. Wir hatten einen tollen Test im Vorfeld und mein Gefühl im Auto ist wirklich gut. Der Shakedown lief sehr rund und unser Recce passt auch - insofern kann ich es kaum erwarten.

F:

Und wir freuen uns ebenfalls auf Ihren Start. Ich denke, Ihr Ziel ist es, hier zu gewinnen?

AM:

Das wird nicht leicht. Es ist immer schwierig, sich vorne zu behaupten, aber sicher liegt der Fokus auf Ogier. Er führt in der Meisterschaft, aber wir werden alles tun, die Lücke weiter zu schließen. In den letzten paar Rallyes ist uns das ganz gut gelungen und daran möchte ich gern anknüpfen. Ich bin sicher, das bedeutet dann höchstwahrscheinlich auch, mit ihm um den Sieg zu kämpfen. Wir sind bereit und werden unser Bestes geben.

F:

Wie denken Sie über die Meisterschaft? Ogier hat einen guten Vorsprung, aber das kann sich auch noch ändern.

AM:

Ja, manchmal ändern sich die Dinge und es werden Fehler gemacht. Wie in Finnland kann das auch diesmal passieren. Wir müssen einfach dranbleiben, so gut wir können und versuchen, die Herausforderung anzunehmen – das ist unser Ziel.

F:

Kommen wir zu Dani Sordo. Willkommen zurück in der WRC, Dani. Nachdem Sie in Finnland verletzungsbedingt nicht dabei sein konnten, sind Sie jetzt wieder völlig fit?

DS:

Ja, ich bin in Ordnung und bereit für die Rallye. Der Shakedown war fantastisch, das Auto war wirklich gut. Wir hatten auch zwei gute Testtage, das Auto war wirklich einwandfrei.

F:

Dass Sie wissen, was man braucht, um hier zu siegen, haben Sie schon einmal bewiesen. Sind Sie bereit, an diesem Wochenende alles zu riskieren, um es noch einmal zu versuchen?

DS:

Wir müssen etwas riskieren und voll angreifen, um hier gewinnen zu können. In jedem Fall werden wir versuchen, um die Spitze mitzukämpfen. Es ist eine Rallye, die ich sehr mag - mit den Weinbergen und Baumholder. Und ich bin auch sehr zufrieden mit dem Auto. Das Vertrauen in das Auto ist sehr wichtig, um auf den Prüfungen das Maximum herauszuholen. Ich werde alles tun und kämpfen.

F:

Ich habe das Jari-Matti auch gefragt: Was ist für Sie die größte Herausforderung hier? Sind es die Weinberg-Prüfungen oder der Truppenübungsplatz? Was ist der schwierigste Aspekt dieser Veranstaltung?

DS:

Der unwägbarste ist vielleicht das Wetter. Es ist immer sehr schwierig. Es sieht ein wenig nach Regen aus und das macht die Sache nicht leichter. In den Weinbergen gibt es sehr schöne Prüfungen und in Baumholder auch, aber wenn es feucht ist, wird es für die hinteren Starter sehr schwer. Bleibt es vollständig trocken, wird es fantastisch, und wir werden ein tolles Spektakel erleben.

F:

Also, Sie werden an diesem Wochenende kämpfen, nicht wahr?

DS:

Natürlich. Danach werden wir sehen, aber ich möchte auf jeden Fall kämpfen.