ADAC Rallye Cup·1.11.2016

Sprungbrett ins Rallye-Glück: Die Suche nach dem neuen Walter Röhrl

Walter Röhrls Erben machen mobil. Und das Zauberwort heißt "Nachwuchsförderung". Aus diesem Grund haben der ADAC und Autohersteller Opel 2013 den ADAC-Opel-Rallye-Cup ins Leben gerufen. Die Motorsport-Schule hat sich inzwischen als stärkster Rallye-Markenpokal Europas etabliert. Und das imponiert auch Walter Röhrl.

Das zeigt sich jetzt am Beispiel des Pfälzers Marijan Griebel, der durch die harte Schule des ADAC-Opel-Rallye-Cups gegangen ist und sich 2016 als Werksfahrer im ADAC-Opel-Junior-Team zum Rallye-Junior-Europameister gekrönt hat. Damit sicherte sich zum zweiten Mal in Folge ein Pilot eines Opel Adam R2 den begehrten Titel. Der Junior-Titel ist zugleich der erste für einen deutschen Fahrer seit 15 Jahren. Und die Konkurrenz war so groß wie noch nie: Fahrer aus gleich sieben Nationen (Deutschland, Finnland, Schweden, Slowenien, Großbritannien, Italien und Tschechien) waren 2016 in der Junior-Europameisterschaft am Start.

Jetzt erhalten Opel und der ADAC sogar den "Ritterschlag" für ihr Engagement - und das von keinem Geringeren als Walter Röhrl. Der ADAC-Opel-Rallye-Cup sei vielleicht der Grund, warum es mit dem Rallye-Sport in Deutschland wieder bergauf gehe, lobt der heute 69-Jährige. Plötzlich seien viele junge Leute wieder in der Lage, sich an diesem großartigen Sport zu beteiligen. Röhrl weiß, wovon er spricht: "Ohne eine Firma, die das unterstützt, ist Motorsport eine teure Sache." So aber können die Privatteams den Adam-Cup bei Opel für günstige Konditionen kaufen. Ein weiterer wichtiger Aspekt sei das mediale Interesse: "Wenn Du in diesem Cup fährst und gut bist, dann schreiben sofort alle über Dich."

Der Erfolg und die positive Resonanz sind ein Ansporn, die Unterstützung für die Rallye-Talente noch weiter auszubauen. So haben die bewährten Partner ADAC und Opel 2016 eine eigene Rallye Academy gegründet. Ziel ist es, jungen Motorsportlern einen Weg in den Rallye-Sport aufzuzeigen. Die Rallye Academy beginnt laut Opel mit einer wirkungsvollen Talentförderung direkt an der Basis. Und der Nachwuchs steht Schlange: Für die erste Auflage der dreistufigen Rallye-Schule bewarben sich rund 1.000 junge Leute. Die ersten Gewinner der ADAC Opel Rallye Academy stehen fest: Fahrer Tom Kässer und Beifahrerin Stephanie Voigtländer qualifizierten sich für ein Förder-Cockpit im ADAC-Opel-Rallye-Cup 2017.

Auch Walter Röhrl, der übrigens 1974 im Opel Ascona A ("Das perfekte Rallye-Auto zu seiner Zeit") den EM-Titel holte, begrüßt die Gründung der Rallye Academy. "Das Entscheidende ist, dass man den jungen Leuten die Gelegenheit geben muss, oft und lange in dem Auto zu sitzen und zu fahren." Und welchen Ratschlag gibt der zweimalige Rallye-Weltmeister seinen "Erben" mit auf den Weg? "Ich war 30 Jahre lang in meinem Sport nur auf ein Ziel fokussiert: Ich wollte der beste Rallye-Fahrer der Welt werden. Genau diese Einstellung musst Du mitbringen, wenn Du ganz nach oben kommen willst."

Das Lob von einer Rallye-Legende wird in Rüsselsheim sicher gerne gehört. "Die Rallye-Saison 2016 hätte für Opel kaum besser laufen können", sagt Opel Motorsportdirektor Jörg Schrott stolz. Der Adam R2 habe auf europäischer Ebene erneut bewiesen, dass er das Auto sei, das es in seiner Klasse zu schlagen gelte. Der Rallye-Cup habe sich längst als spektakuläre, kostengünstige Nachwuchsbühne etabliert, so Jörg Schrott: "Und mit der ADAC Opel Rallye Academy haben wir einen neuen effektiven Unterbau für den deutschen Rallye-Nachwuchs geschaffen. So sieht effektive Talentförderung aus."

Einen großen Anteil am Erfolg des Konzeptes hat auch der Partner ADAC. Die beiden EM-Titel 2015 und 2016 unterstreichen laut ADAC-Sportpräsident Hermann Tomczyk die Stimmigkeit des gemeinsamen Förderkonzepts. Der erste EM-Titel für einen deutschen Rallye-Fahrer seit 15 Jahren sei auch eine Auszeichnung für die gemeinsame Nachwuchsförderung. "Mit dem ADAC-Opel-Rallye-Cup und der neuen ADAC Opel Academy haben wir gemeinsam eine einzigartige Plattform geschaffen, um Talente zu entdecken und zu fördern", sagt Hermann Tomczyk dem mid. Mal schauen, wie lange es dauert, bis eines dieser Talente in die großen Fußstapfen von Walter Röhrl tritt. Bei dieser Ausbildung kann eigentlich nichts mehr schiefgehen.

Quelle: mid