Mit dem Motto „In der Ruhe liegt die Kraft“ zum Titelgewinn. Die Motocross-Familiendynastie als Vorteil. 2026 Aufstieg in die 125 ccm Klasse mit KTM-Werksunterstützung.
Mit dem Titel im ADAC MX Junior Cup 85 hat Lucas Leok (EST/KTM MX Futures) erfolgreich den Deckel auf seine 85 ccm-Karriere gelegt. Leok wurde erst nach seinem Titelgewinn 14 Jahre alt und gewann in dieser Saison elf von 13 Läufen im ADAC MX Junior Cup 85 und stand nur ein einziges Mal nicht auf dem Lauf-Podium. Auch wenn er in der Regel lieber sein Fahren für sich sprechen lässt, gab uns der Sohn des ehemaligen Motocross-Profis Aigar Leok im Champions-Interview einige Antworten zu seiner Saison und Karriere.
Herzlichen Glückwunsch zum Gewinn des ADAC MX Junior Cup 85. Wie groß ist die Freude über diese Meisterschaft?
„Vielen Dank. Ich freue mich riesig über diesen Titel. Es fühlt sich großartig an, die Saison ganz oben zu beenden – das ist auf jeden Fall ein besonderer Moment für mich.“
Kam der Titel überraschend oder war er das Ziel?
„Mein Ziel war es immer, um die Meisterschaft mitzufahren. Aber man weiß nie, wie sich eine Saison entwickelt. Es ist also ein bisschen von beidem: Ich habe hart dafür gearbeitet, und nachdem ich im letzten Jahr Zweiter geworden bin, fühlte es sich wie der nächste logische Schritt an.“
Welchen Stellenwert besitzt der Titel?
„Die ADAC Serie ist sehr konkurrenzstark, deshalb bedeutet mir dieser Sieg viel. Zu meinen größten Erfolgen zählen der Gewinn der Europa- und Junioren-Weltmeisterschaft in der 65cc-Klasse sowie zwei zweite Plätze bei der Junioren-WM in der 85cc-Kategorie.“
Wie wichtig ist es, sich beim ADAC gegen eine internationale Konkurrenz messen zu können?
„Sehr wichtig. Gegen starke Fahrer aus verschiedenen Ländern anzutreten, hilft mir enorm, besser zu werden und bereitet mich auf größere Herausforderungen vor.“
Was war 2025 deine Stärke? Wurde im Vergleich zu den Vorjahren etwas geändert?
„Ich glaube, meine Konstanz war meine größte Stärke. Ich habe viel am Training gearbeitet, an meinen Starts und daran, während der Rennen ruhig zu bleiben. Im Vergleich zu den Vorjahren war ich besser vorbereitet – reifer, organisierter und körperlich stärker.“
Welche Rolle spielte das Rennteam dabei?
„Eine riesige. Das Team KTM MX Futures hat mich die ganze Saison über unterstützt – beim Training, beim Motorrad und mental. Ohne sie wäre dieser Erfolg nicht möglich gewesen.“
Du kommst aus einer sehr erfolgreichen Motocross-Familie. Ist das ein Vorteil oder vielleicht sogar Nachteil?
„Meistens ist es ein Vorteil. Ich kann viel von meiner Familie lernen, und sie wissen genau, was ich durchmache. Natürlich sind die Erwartungen manchmal hoch, aber das motiviert mich zusätzlich.“
Wie lange fährst du Motocross und wie bist du dazu gekommen?
„Man kann sagen, ich wurde ins Motocross hineingeboren. Ich bin ein Fahrer der vierten Generation aus der Leok-Rennfamilie – der Sport war schon immer ein großer Teil meines Lebens. Mein erstes Motorrad bekam ich mit zweieinhalb Jahren, und seit meinem dritten Lebensjahr nehme ich an Rennen teil.“
Was fasziniert dich am Motocross?
„Die Geschwindigkeit, der Adrenalinkick, die Sprünge – und das Gefühl, sich selbst ans Limit zu pushen. Es ist einfach etwas ganz Besonderes.“
Was war dein Highlight-Rennen der ADAC-Saison 2025?
„Mein Highlight war das Rennen in Bitche. Ich hatte den Titel bereits eine Runde vor Saisonende sicher, daher ging es im letzten Rennen nur noch darum, stark abzuschließen. Dieser Sieg hat mir viel bedeutet.“
Und welches Rennen war zum Vergessen?
„Wahrscheinlich Dreetz. Dort habe ich viele Fehler gemacht und bin mehrmals gestürzt – auch wenn ich am Ende noch aufs Podium fahren konnte. Aber solche Rennen helfen mir, zu lernen und mich weiterzuentwickeln.“
Welcher Fahrer deiner Klasse hat dich in der Saison 2025 am meisten überrascht?
„Einige Fahrer haben sich in diesem Jahr stark verbessert – zum Beispiel meine KTM MX Futures Teamkollegen Luca, Harry und Conrad. Es war toll zu sehen, wie konkurrenzfähig das Feld war.“
Wie sehen die Pläne für 2026 aus, in welchem Team und in welchen Serien wirst du antreten?
„2026 werde ich in die 125ccm-Klasse aufsteigen. Ich werde alle Rennen der Europameisterschaft fahren, erneut die ADAC Serie bestreiten und an mehreren internationalen Rennen teilnehmen. Wenn es der Kalender zulässt, werde ich auch in der Estnischen Meisterschaft starten. Ich fahre in unserem eigenen Team Lucas Leok #111, unterstützt vom KTM Werk.“
Gibt es noch etwas, was du zum Abschluss des Interviews loswerden möchtest?
„Ich möchte meiner Familie, meinem Team, meinen Sponsoren, meinen Fans und allen Unterstützern danken – ihr macht all die harte Arbeit lohnenswert. Ich freue mich riesig auf 2026, bin bereit für neue Herausforderungen und kann es kaum erwarten, wieder auf die Strecke zu gehen und wie immer alles zu geben.“