ADAC MX Masters 

ADAC MX Youngster Cup·31.3.2022

Blick nach vorne: Maximilian Spies

Der Motorsport Team Germany-Fahrer Maximilian Spies ist eines der größten deutschen Motocross-Talente. 2020 gewann der großgewachsene Brandenburger mit 16 Jahren den ADAC MX Youngster Cup. 2021 verlor er die Youngster-Cup-Tabellenführung im letzten Rennen, konnte sich aber zum Zweitakt-Europameister krönen. Für die neue Saison hat er sich mit einem neuen Team und der Rückkehr zum Viertakt-Motorrad neu aufgestellt und möchte aus den Fehlern der Vergangenheit lernen. Den ADAC MX Youngster Cup Titel 2022 hat er fest im Blick, wie er im Gespräch verrät.

Maximilian, du hast nach dem Sieg im ADAC MX Youngster Cup 2020 die Tabellenführung 2021 im letzten Lauf in Reutlingen noch verloren. Wie blickst du auf die vergangene Saison zurück?

Maximilian Spies: „Natürlich war es eine Enttäuschung für mich, den Titel im allerletzten Rennen noch verloren zu haben. Es war vieles schiefgelaufen, bereits in Fürstlich Drehna und dann auch beim Finale in Reutlingen. That’s racing, das kann halt passieren.“

Konntest du dennoch auch etwas Positives aus der Saison mitnehmen?

„Ja, ich weiß, woran ich weiterarbeiten muss! Erstens: bessere Starts. Ich war bei zu vielen Starts zu weit hinten und bei dem enorm hohen Level, was im ADAC MX Youngster Cup gefahren wird, kommt man nicht mehr so einfach nach vorne. Ich habe trotzt meiner bisherigen guten Fitness weiter an meiner Kondition gearbeitet. Es geht ja drum, besser zu sein als alle anderen. Das Ziel war, dass ich in Zukunft auch im letzten lauf bis zum Ende pushen kann und so vielleicht noch ein paar Positionen rausholen kann. Des Weiteren arbeite ich an meiner Konstanz und versuche weniger Fehler im Rennen zu machen. Zum Teil war ich zu aggressiv unterwegs, selbst wenn ich wie in Dreetz in Führung lag und dann selbstverschuldet gestürzt war, weil ich zu viel gepusht habe.“

Maximilian Spies hat den Weg in die WM fest im Blick © Foto: Maximilian Grote

Was war der beste Moment der Saison 2021 für dich?

„Ich habe gleich beim Auftakt in Bielstein den dritten Lauf im Schlamm gewonnen. Das hätte ich bei solchen Bedingungen, insbesondere auf dem Zweitakter, nicht erwartet. Dann in Dreetz mein Gesamtsieg und mir das Red Plate wieder zu holen, war ein Riesenerfolg für mich. Dann war ich in Fürstlich Drehna und Reutlingen leider vom Pech verfolgt. Was viele nicht wissen: ich bin in Reutlingen im zweiten Lauf mit einer defekten Auslasssteuerung gefahren. Sonst hätte ich eventuell die Punkte mehr holen können, damit es zur Titelverteidigung gereicht hätte…“

2021 war ein kleines Revival der Zweitakter mit den ersten beiden Rängen in der Meisterschaft. Waren sie ein Vorteil? Nun sitzt du wieder auf dem Viertakter.

„Ein guter Fahrer kann auf allem schnell fahren. Ein Viertakter fährt sich überall gut und ist meist einfacher zu fahren. Die Motorenbasis des Fantic-Zweitakters, mit dem ich im vergangenen Jahr gefahren bin, ist bereits 16 Jahre alt, im Gegensatz zum völlig neu entwickelten Motor in der KTM von Marcel Stauffer. Da war es für mich schon schwer, dagegen anzutreten. Jetzt fahre ich selbst KTM und kann es ruhig sagen: das wird der nächste Schritt in der Zweitakt-Geschichte!“

Du fährst 2022 in einem neuen Team und wieder auf dem Viertakter. Wie kam es zum Wechsel?

„Ich fahre im neuen Schmicker Racing Team mit Hannes Volber als Trainer und Nico Koch und Max Palsson als Teamkollegen. Das ist eine super Truppe und ich fühle mich sehr wohl. Das ganze Umfeld im Team, das eine eigene Trainingsstrecke besitzt, ist perfekt. Das Fantic Team konnte einige der Vertragsbestandteile für 2022 nicht halten, wodurch wir ihn aufgelöst haben. Es war ein Start in der MX2 WM auf einem Viertakter vereinbart, das war leider nicht möglich. Daraufhin kam das Angebot von Marko Schmicker, mit dem ich MX2 WM sowie EMX250 und den ADAC MX Youngster Cup fahren kann. Es ist ein top Umfeld und ich bin zufrieden, so wie es ist.“

Maximilian Spies hat den Weg in die WM fest im Blick © Foto: Maximilian Grote

Das Schmicker Racing Team ist ein neues Team, erkläre den Fans doch etwas genauer, was es damit auf sich hat.

„Der Teamchef Marko Schmicker ist schon lange beim ADAC MX Masters dabei und hat nun sein eigenes Team gegründet. Er ist sehr ambitioniert dabei und möchte auch besonders junge Fahrer aus Deutschland fördern. Das Schmicker Racing Team hat sich sehr modern aufgestellt und alles liegt zentral beieinander und wir Fahrer leben gemeinsam am Teamstützpunkt. Wir sind sozusagen eine große Jungs-WG. Hannes Volber als Teamtrainer weiß, was er macht, er weiß, wie es ist Rennen zu fahren und hat sehr viel Erfahrung beim Training und der Ernährung. Wir haben nur zehn Minuten vom Teamworkshop entfernt eine eigene Trainingsstrecke, wo Hannes uns auch beim Fahrtraining viel Feedback geben kann. Direkt in unserem Apartment haben wir ein eigenes Gym, gegenüber ist der Workshop, den wir neu eingerichtet haben. Es ist einfach perfekt.“

Weshalb hast du dich dazu entschieden, noch einmal im ADAC MX Youngster Cup anzutreten, anstatt in die MX Masters-Klasse aufzusteigen?

„Das Reglement erlaubt es mir, da ich zu Jahresbeginn noch nicht 18 Jahre alt war. Das große Motorrad liegt mir auch sehr gut, von dem her hätte ich auch Masters fahren können. Aber da mein Fokus in diesem Jahr noch auf der MX2 Klasse liegt und ich eine Chance sehe, den ADAC MX Youngster Cup Titel zurückzuerobern, habe ich mich so entschieden. Das Level wird in diesem Jahr sehr hoch sein, deshalb wird es nicht einfach sein, Meister zu werden. Aber ich bin guter Dinge, dass ich es schaffen kann.“

Von wem erwartest du die stärkste Konkurrenz?

„Rick Elzinga wird ein starker Gegner, er ist bereits gut in die EM-Saison gestartet. Aber ich habe ihn in der Vergangenheit bereits geschlagen.“

Auf welche ADAC MX Masters Rennen freust du dich besonders?

„Wir haben drei Rennen im Osten Deutschlands, unter anderem meine Heimstrecke in Fürstlich Drehna, auf die ich mich natürlich besonders freue. Aber auch auf Jauer freue ich mich sehr, da es ebenfalls nicht weit weg von mir liegt. Da heben mich auch schon viele Fans freudig drauf angesprochen, dass die Serie endlich wieder zurück nach Jauer kehrt. Mir gefällt die Strecke auch sehr. Auch Dreetz fühlt sich noch heimisch an. Das sind die drei Rennen, auf die ich mich am meisten freue.“