Das Championat gewann Manuel Saueressig (Brodenbach). Im ADAC Motorboot Masters arbeitete sich der 20-jährige Aufsteiger aus dem Int. ADAC MSG Motorboot Cup dadurch auf die dritte Position in der Gesamtwertung nach vorn. Adrian Maniewski (19/Zdunska Wola) bleibt Tabellen-Erster.
Sturmböen fegten über den Kleinen Zniner See und sorgten so für Unruhe bei den drei ausgetragenen Rennen über jeweils zehn Runden. Die Katamaran-Fahrer der ADAC Motorboot Masters hatten die Lage im Griff und dominierten auch in der EM der Klasse F4-S, in der mit identischen 60 PS-Außenbordern gefahren wird. Der Name F4-S ist die offizielle Klassenbezeichnung der UIM, dem Weltdachverband des Motorbootrennsports.
Martins Morozs (18/Liepaja) aus Lettland gewann den ersten Lauf. Manuel Saueressig drehte sich mit seinem Katamaran gleich an der ersten Wendeboje um die eigene Achse und verlor mehrere Plätze. Das war der Beginn eines rasanten Aufholmanövers. In den letzten drei Runden kämpfte der angehende Fachinformatiker mit Patrick Wiese schon um den zweiten Platz. Der Schwabe hielt kräftig dagegen und verwies Saueressig auf die dritte Position. Der zweite Lauf musste wegen des rauen Windes mehrmals verschoben werden. Saueressig machte an der Spitze diesmal keine Fehler und gewann das Rennen vor Morozs und Maniewski. Wiese wurde auf den letzten Metern von einem überrundeten Konkurrenten nach Außen gedrängt. Das nutzte die schnelle Polin Ada Przybyl aus und zog innen vorbei. Wiese wurde Sechster.
Auch der dritte Lauf wurde zum Triumphzug von Manuel Saueressig. Mit dem Sieg verbesserte er sich im ADAC Motorboot Masters auf den dritten Platz in der Gesamtwertung. Vor allem durfte er sich als neuer Europameister feiern lassen. Saueressig ist ein Senkrechtstarter. Und mit Stefan Hagin hat der letztjährige Gewinner des Int. ADAC Motorboot Cups genau den richtigen Lehrmeister gefunden. Der 22-jährige Südbadener war der erste Nichtskandinavier, der 2009 in der Klasse F4-S Weltmeister und 2010 erstmals Europameister wurde. Alex Scheller, Titelverteidiger im ADAC Motorboot Masters, kommt dieses Jahr schwerer in die Gänge. Sein neues Boot ist in der Entwicklungsphase.
Alex Scheller: "Manuel hat verdient gewonnen. Ich sehe die Saison als Testjahr an. Ich konnte bisher eine Pole Position erringen, aber beim Start zum Rennen gibt es Probleme, den Katamaran schnell auf Touren zu bekommen. Ziel ist aber, bis zum Saisonende wenigstens einmal zu siegen."