ADAC Motorboot Cup·31.5.2011

One-Man-Show: Er kam, sah und siegte

Dreimal war Kim Lauscher (17/Löningen) sein härtester Konkurrent. Einmal startete Annebel Scheepers (21/Gennep), einzige Dame in der ADAC Nachwuchsklasse, im brandneuen Katamaran mit 40 PS-Zweitaktmotor von Tohatsu durch. Für eine Überraschung sorgte Kevin Köpcke(18/Jork). Der Motorbootsport-Neuling feierte mit dem dritten Platz im ersten Rennlauf seinen Einstand.

Auf der Mosel im rheinland-pfälzischen Brodenbach sicherte sich Mike Szymura mit vier Siegen in vier Rennen zum Saisonauftakt die Maximalpunktzahl. Für den Berliner lief die Renn-Premiere mit dem brandneuen ADAC Katamaran aus Kohlefaser wie geschmiert. Dass Kevin Köpcke als Zweitschnellster des Trainings neben ihm in der Startaufstellung auftauchte, kam für die Konkurrenz jedoch unerwartet. Die Karriere des Mechatroniker-Azubi hat erst in diesem Jahr begonnen. Er ist noch nie ein Motorboot-Rennen gefahren und gab auf der Mosel sein Debüt. Im Sprintrennen musste der 18-Jährige den erfahreneren Cup-Teilnehmern aber Tribut zollen. Köpcke drehte sich in der ersten Rennrunde gleich zweimal an einer Boje und fiel zurück. Kein Fehler unterlief Kim Lauscher. Der angehende Bootsbauer konnte sich zu Beginn zwei Bootslängen vor Szymura halten, gegen den er auf Dauer allerdings keine Chance hatte. Kevin Jansen wurde Dritter und profitierte auch ein wenig vom Ausfall der Vorjahres-Zweiten Annebel Scheepers. Die blonde Holländerin musste ihren Katamaran mit hängengebliebenem Gaszug schon in Runde 1 abstellen und blieb punktlos.

Den Start im ersten der insgesamt drei weiteren Wertungsläufe gewann Neuling Patrick Allweiler (Engen). Er musste sein Boot vor der Veranstaltung mit Zusatzgewichten versehen, um das geforderte Mindestgewicht von 270 Kilogramm inklusive Fahrer aufzubringen. Das gelang ihm schnell, doch wie Köpcke machte auch der Mann vom Bodensee gleich zu Beginn Bekanntschaft mit einer Boje. Szymura rauschte an ihm vorbei. Im Schlepptau folgte Kevin Köpcke für fünf Runden, dann überholte ihn Kim Lauscher. Im zweiten Lauf fochten Jansen und Köpcke einen Zweikampf aus, wobei Köpcke zuviel Luft unter das Boot bekam. Der Niedersachse flipte und drehte sich seitlich um die ganze Achse. Nach dem unglimpflichen Vorfall kollidierten nach dem Re-Start Allweiler und Christian Tietz (Dresden) leicht. Hervorragend lief es dagegen bei Annebel Scheepers. Mit einem reparierten Boot wurde sie Zweite hinter Mike Szymura, der in einer anderen Liga zu fahren schien. Im dritten Lauf gingen die Podiumsplätze schließlich erneut an die "alten" Cup-Fahrer Mike Szmyura, Kim Lauscher und Annebel Scheepers.

Mike Szymura: "Das war hammermäßig gut. Ich bin überrascht, dass ich allen davonfahren konnte, denke aber nicht, dass der Abstand so bleibt."