ADAC Mini Bike Cup·1.10.2024

Rudolph mit Premierensieg in Bopfingen

Die Breitwagenbahn in Bopfingen war am vergangenen Samstag der Austragungsort der Finalläufe des ADAC Mini Bike Cup. Bei wechselhaften Wetterbedingungen raste Jason Rudolph (St. Egidien) im ersten Wertungslauf der Klasse ADAC MiniGP-190 zu seinem ersten Saisonsieg. Im zweiten Rennen des Tages triumphierte Fynn Kratochwil (Mühlhausen) auf dem 1020 Meter langen Rundkurs als Sieger. Im Klassement der ADAC MiniGP-160 feierte Casper Pennings (NLD) einen Doppelsieg. Im ersten Wertungslauf der ADAC Mini Bike Junioren hieß der Gewinner Phil Romano Köster (Berlin). Laufsieg zwei der Junioren holte sich Paul Weinhold (Dresden).

Enges Rennen zwischen Robin Siegert und Kai Hummel © Foto: ADAC
Ohvale MiniGP-190 Klasse:

In einer Zeitenschlacht im zweiten Qualifying fuhr Fynn Kratochwil mit einer Zeit von 52.864 Sekunden in der letzten Runde auf die Pole Position. Startplatz zwei sicherte sich Yevsevii Kovalov (UKR). Robin Siegert (Pockau-Lengefeld) komplettierte die erste Startreihe.

Obwohl die Rennen in Bopfingen als Wetrace ausgerufen waren, pokerten die Piloten der ersten Startreihe und gingen auf Slicks an den Start. Während der Startaufstellung begann es stark zu regnen und die komplette Strecke war wieder nass. Kratochwil fuhr nach der ersten Einführungsrunde in die Box zum Reifenwechsel. Seine Konkurrenten Kovalov und Siegert blieben draußen und starteten auf Trockenreifen. Am Ende der ersten Runde ging dann auch Siegert zum Reifenwechsel an die Box. Kovalov stürzte in der zweiten Runde. Er blieb unverletzt und konnte das Rennen mit zwei Runden Rückstand wieder aufnehmen. Kai Hummel (Auerbach) übernahm nach Kovalovs Crash die Führung. In der siebten Runde kämpfte sich Jason Rudolph an die Spitze. Der Pilot des AMC Sachsenring e.V. setzte sich kontinuierlich von seinen Konkurrenten ab und gewann den Lauf. Hummel folgte auf Rang zwei ins Ziel. Manuel Kröner (Werdau) zeigte seine Stärke im Nassen und wurde als Dritter abgewunken. Linn Vogel (Neukirchen) beendet auf Position vier das Rennen. Fynn Kratochwil, welcher das Rennen von der Box aufgenommen hatte, beendete den Lauf als Fünfter mit einer Runde Rückstand.

Am Start zum zweiten 14 Runden langen Rennen hatten die zwei Ersten wieder Slicks aufgezogen. Erneut setzte leichter Regen ein, jedoch nicht so stark wie zu Lauf eins. Alle zwei kehrten nach der Einführungsrunde in die Startaufstellung mit Slicks zurück. Kratochwil nutzte seine Pole und ging in Führung. Der junge Thüringer setzte sich Runde um Runde von seinen Konkurrenten ab und gewann das Rennen. Kovalov, der nach Problemen am Start bis auf Rang vier zurück fiel, kämpft sich durchs Verfolgerfeld und überquerte als Zweiter die Ziellinie. Ein enges Rennen um den letzten Platz auf dem Podium lieferten sich Robin Siegert und Kai Hummel. In der letzten Runde kamen beide Fahrer zu Sturz, blieben unverletzt und konnten das Rennen wieder aufnehmen. Siegert, der sein Bike etwas schneller zurück auf die Strecke brachte, wurde auf Rang drei abgewunken, Hummel folgte auf vier. Jason Rudolph komplettierte die Top-Fünf. Mit 335 Zählern gewinnt Siegert die ADAC MiniGP-190 Meisterschaft 2024. Kratochwil schließt die Saison auf Rang zwei mit 301 Punkten ab. Dritter wird Rudolph mit 215 Zählern.

Robin Siegert (7./3., Pockau-Lengefeld, ADAC MiniGP-190 Meister 2024): „Ich bin hier in Bopfingen das letzte Mal vor vier Jahren mit der NSF 100 gefahren. Das Layout passt sehr gut zu meinem Fahrstil und es macht sehr viel Spaß hier zu fahren. Es war sehr schwierig, wenn man sieht, dass es mal regnet und dann wieder trocken ist, aber ich habe mich gegenüber Wittgenborn ziemlich gesteigert. Ich habe jetzt etwas mehr Selbstvertrauen im Regen. Im ersten Rennen haben wir uns ziemlich verpokert, es ist Fynn (Kratochwil) und Yevsevii Kovalov genauso passiert. Nach dem Reifenwechsel habe ich dann noch gut gefightet und wichtige Punkte mitgenommen. Im zweiten Rennen wurde es auch wieder ein Poker, da wieder eine große Regenwolke kam sind wir mit Regenreifen rausgefahren, aber hätten mit Slicks gehen können. In Valencia beim World Final wird e von der Tagesform abhängen, aber ich nehme mir auf jeden Fall vor in den Endlauf zukommen und vorn mitzufahren.“

Fynn Kratochwil (5./1., Mühlhausen): „Am Freitag war nur eins der Freien Trainings trocken, aber egal ob trocken oder nass, Bopfingen mag ich schon immer. Wir haben viel getestet und haben ein gutes Setting fürs Nasse gefunden. Im ersten Zeittraining auf nasser Strecke war ich Zweiter. Das zweite Quali war dann im Trocknen, da konnte ich mir dann die Pole holen. Das erste Rennen war dann etwas chaotisch. Ich und mein Hauptkonkurrenten sind dann mit Trockenreifen rausgefahren und es hat in der Startaufstellung angefangen zu regnen. Ich bin dann schnell in die Box gefahren und wir haben auf Regenreifen gewechselt. Danke an mein Team, denn das war mit der Ohvale der schnellste Reifenwechsel. Ich bin dann mit Regenreifen rausgefahren und konnte von sieben wieder auf fünf vorfahren. Das zweite Rennen war auch wieder unter unklaren Bedingungen, der Himmel war schwarz, aber es war trocken. Wir sind wieder mit Slicks rausgefahren. Das Rennen habe ich mit fünf Sekunden Vorsprung gewonnen. Ich hatte viel Spaß in dem Rennen, da ich den Titel in der FIM MiniGP vor mir hatte. Wir sind dieses Jahr gut aufgestellt, hatten viele gute Kämpfe, wo wir viel gelernt haben. Ich habe in Valencia wieder ein gutes Team um mich, was mich unterstützt und dann Feuer frei.“

Bestzeit für Casper Pennings © Foto: ADAC
Ohvale MiniGP-160 Klasse:

Im zweiten Zeittraining der MiniGP-160 war die Ideallinie abgetrocknet und die Sonne schien. Der Niederländer Casper Pennings setzte die Bestzeit mit 54.738 Sekunden und ging von Rang eins in die Rennen. Startplatz zwei schnappte sich Fillin Lorenz (Glauchau) mit einer Zeit von 55.532 Sekunden. Auf Startplatz drei folgte mit 0.161 Sekunden Rückstand knapp dahinter Danny Hinkelmann (Königsfeld).

Pennings nutzte seine gute Ausgangslage, er behauptete die Führung am Start und verteidigte sie bis zur Ziellinie. Ole Säuberlich (Bad Blankenburg), der von Rang fünf ins Rennen startete, arbeitete sich kontinuierlich durchs Feld, bis er in Runde vier Platz zwei übernahm. Er hängte sich an Pennings, fand jedoch kein Weg am Niederländer vorbei. Hinkelmann fiel am Start auf vier zurück. Er eroberte sich in der siebten Runde Rang drei zurück und verteidigte diesen bis ins Ziel. Lorenz beendete den Lauf als Vierter. Colin Langer (Neuhausen) komplettierte die Top-Five.

Im 14 Runden langen zweiten Wertungslauf behauptete Casper Pennings erneut seine Spitzenposition und verteidigte Rang eins bis zum Schluss. Diesmal machte Säuberlich am Start zwei Positionen gut, in Runde vier kämpfte er sich auf zwei vor. Der junge Thüringer schloss die Lücke zu Pennings, fand jedoch keine Möglichkeit zum Überholen und wurde als Zweiter abgewunken. Mit Danny Hinkelmann auf Rang drei war das Podium ein Spiegelbild des ersten Laufes. Lorenz und Langer überquerten die Ziellinie auf den Plätzen vier und fünf. Nach 16 Rennen beendet Säuberlich mit 352 Punkten die Saison 2024 als Gesamtsieger. Lorenz folgt auf Rang zwei mit 251 Zählern. Mit 212 Punkten wird Langer Dritter.

Ole Säuberlich (2./2., Bad Blankenburg, ADAC MiniGP-160 Cup Sieger 2024): „Ich habe mich nicht so auf die Rennen in Bopfingen gefreut, konnte mich aber gut auf die Strecke einstellen. Ich mag Regen nicht, aber hier lief es irgendwie gut. Ich habe etwas mehr Selbstvertrauen entwickelt und konnte mein bestes Regenergebnis in dieser Saison herausfahren. Am Start zum ersten Rennen bin ich von fünf vor auf vier gefahren und im Verlauf konnte ich mich vor auf zwei arbeiten. Im zweiten Lauf konnte ich gleich auf drei vorfahren und das Rennen wieder auf zwei beenden. Für das World Final in Valencia habe ich mir als Ziel gesteckt, mich für das Finalrennen zu qualifizieren und in die Top-Ten zu fahren.“

Casper Pennings (1./1., NLD): „Ich mag diese Strecke, da man hier hart arbeiten muss. In den Trainings war die Strecke sehr rutschig, aber das mag ich. Im ersten Rennen habe ich die Führung übernommen und konnte sie bis ins Ziel managen. Im zweiten Renne lief es ähnlich, aber diesmal war Ole (Säuberlich) knapp hinter mir und ich musste immer wieder die Linie wechseln und so habe ich erneut gewonnen. In der nächsten Woche entscheidet es sich in Assen, ob ich die Qualifikation fürs World Final in Valencia schaffe.“

Laufsieg für Phil Köster © Foto: ADAC
Ohvale Junior Klasse:

Ben Warzecha (Wetzlar) kam von Beginn an, am besten mit den wechselnden Streckenverhältnissen klar und schnappte sich mit einer Zeit von 1.05.152 Minuten auf abtrocknender Strecke die Pole Position. Paul Weinhold (Dresden) stellte seine Maschine mit einer Zeit von 1.05.772 Minuten auf Startplatz zwei. Komplettiert wurde die erste Startreihe von Nick Hopp (Gersfeld-Hettenhausen).

Das Rennen wurde als Wetrace deklariert, trotzdem entschieden sich Köster, Hopp und Leon Briesach (Minfeld) auf Trockenreifen an den Start zu gehen, da die Strecke schon weitergehend abgetrocknet war. Warzecha nutzte seine gute Ausgangslage am Start und setzte sich an die Spitze des Feldes. Der Pilot des DW-Moto Teams behauptete seine Führung bis in Runde acht. Köster, der auf Slicks ins Rennen gegangen war, arbeitete sich auf der weiter abtrockneten Strecke durchs Verfolgerfeld und übernahm in der achten Runde die Führung, diese baute er bis ins Ziel aus. Till Trinks (Meerane) setzte sich mit einem guten Start auf Position drei. Im Verlauf des Rennens schloss er die Lücke zu Warzecha. In der letzten Runde kämpfte er sich an ihm vorbei und überquerte als Zweiter die Ziellinie. Warzecha folgte knapp dahinter auf drei. Karl Henry Todorovic (Chemnitz) wurde auf Platz vier abgewunken. Fünfter wurde Briesach.

Am Start zum zweiten 12 Runden langen Wertungslauf kamen alle Piloten mit Regenreifen an den Start. Paul Weinhold kam am schnellsten vom Start weg und übernahm beim Sprint auf die erste Kurve die Führung. Der Dresdner setzte sich Runde um Runde von seinen Verfolgern ab und rast ungefährdet als Sieger ins Ziel. Phil Romano Köster hatte ebenfalls einen sehr guten Start und hängte sich als Zweiter an Weinholds Hinterrad. Er versuchte an seinem Teamkollegen dranzubleiben, konnte das Tempo aber nicht bis zum Schluss mitgehen. Mit Rang zwei feierte er ein weiteres Podium. Warzecha komplettierte das Podium erneut als Dritter. Trinks und Hopp rasten auf den Plätzen vier und fünf ins Ziel. Unter Berücksichtigung der Streichergebnisse gewinnt Weinhold die Meisterschaft der ADAC Junioren 2024 mit 275 Zählern. Sein Teamkollege vom Jentsch Bros Racing Team Köster wird Vizemeister mit 260 Punkten. Dritter im Gesamtklassement wird in seiner Rookie Saison Trinks mit 205 Zählern.

Paul Weinhold (DNF./1., Dresden, ADAC Mini Bike Junioren Cup Sieger 2024): „Ich mag die Strecke von Bopfingen sehr. Hier hatte ich meinen ersten Sieg mit der Ohvale. Ich habe mich schnell eingewöhnt und wir haben ein gutes Setup gefunden. In den Trainings lief es nicht so gut, da alle Sessions bis auf eine im Nassen stattgefunden haben. Mein erster Start ist nicht gut verlaufen, ich bin gestürzt und konnte das Rennen nicht mitfahren. Im zweiten Rennen ist mir mein Start geglückt und ich konnte die Führung bis ins Ziel verwalten. Im Winter werden wir in Spanien mit Dario Giuseppetti für die neue Saison trainieren.“

Phil Köster (1./2., Berlin): „Im Trockenen ist die Strecke hier in Bopfingen gut. Im Regen bin ich bisher hier noch nicht gefahren. Die wechselnden Bedingungen haben es schwer gemacht, in den Trainings lief es nicht so gut und ich konnte nur Startplatz fünf herausfahren. Im ersten Rennen haben wir gepokert, als wir mit Slicks rausgegangen sind. Es hat sich gelohnt und ich konnte den Lauf gewinnen. Im zweiten Rennen waren die Streckenverhältnisse sehr gemischt, alle sind mit Regenreifen rausgefahren und ich bin dann Zweiter geworden. In den Wintermonaten werde ich in Spanien trainieren und mich auf die neue Saison vorbereiten.“