ADAC Kart Masters·25.4.2022

142 Teilnehmer beim Saisonauftakt in Wackersdorf

Der Start des ADAC Kart Masters im oberpfälzischen Wackersdorf hatte direkt einiges zu bieten. Bei wechselhaftem Wetter am Finalsonntag zeigten die Fahrerinnen und Fahrer aus Deutschland und dem angrenzenden Ausland packenden Kartsport mit sechs strahlenden Tagessiegern.

Auch 2022 warten auf die Teilnehmer des ADAC Kart Masters fünf Rennwochenenden verteilt im gesamten Bundesgebiet – den Anfang machte nun das Prokart Raceland Wackersdorf. Das Team des OC Würzburg e.V. veranstaltete den Auftakt gemeinsam mit den Vertretern des ADAC Kart Masters. Nach dem der Samstag bei teils Sonnenschein stattfand, war der Sonntagvormittag geprägt von Regenschauer.

Das Interesse an dem Championat ist auch in seiner 15. Saison erfreulich hoch. Mit 142 Piloten gab es eine Steigerung im Vergleich zum vergangenen Jahr. Entsprechend attraktiv waren auch die Rennen. In dieser Saison kürt das ADAC Kart Masters erstmalig die Tagessieger der einzelnen Klassen. Die Siegerpokale durften am Abend Dean Hoogendoorn (Mini), Elias Weiss (X30 Junior), Torben Gröhndahl (X30 Senior), Jens Treur (OK Junior), Nikita Gense (OK) und Alexander Schmitz (KZ2) entgegennehmen.

Mini: Niederländer Dean Hoogendoorn holt Tageserfolg

24 Nachwuchspiloten der Mini-Klasse traten im 1.197 Meter langen Prokart Raceland an. Bereits im Zeittraining gehörte Dean Hoogendoorn (Wourbrugge/Alonso-Kart by Kidix) als Polesetter zu den Favoriten. Dieser Rolle wurde er auch im Verlauf des Heats gerecht. Ihm dabei dicht im Nacken hing Luke Kornder (Zülpich/TB Racing Team). Der Zülpicher gewann ebenfalls einen Vorlauf und war im nassen ersten Finale nicht zu stoppen. Vom Start weg fuhr er bei strömenden Regen ein deutliches Polster heraus. Auch die weiteren Ränge waren mit Tom Wickop (Bottrop/CRG Holland), Moritz Groneck (Melle/CRG Holland), Hoogendoorn und Arjen Kräling (Winterberg/Alonso-Kart by Kidix) früh bezogen.

Zum zweiten Lauf war die Strecke wieder trocken und Hoogendoorn kehrte zu alter Stärke zurück. Direkt nach dem Start übernahm er die Führung und fuhr bis zum Fallen der Zielflagge seinen Verfolgern davon. „Es war ein sehr schöner Tag. Der Regen hat es etwas schwierig gemacht, aber ich habe mein Bestes gegeben. Ein großer Dank an mein Team“, resümierte der Sieger. Richtig knapp war dagegen die Entscheidung um Rang zwei. Erst in der letzten Runde zogen Kräling und Groneck an Kronder vorbei und machten dem Deutschen damit den Tagessieg streitig. Am Ende war Kornder punktgleich mit Hoogendoorn, das bessere Ergebnis nach den Heats entschied zu Gunsten des Niederländers. Die weiteren Ränge im Tagesklassement füllten Groneck, Kräling und Wickop.

Meisterschaftsstand Klasse Mini nach 2 von 10 Wertungsläufen: 1. Dean Hoogendoorn (48 Punkte) 2. Luke Kornder (47 Punkte) 3. Arjen Kräling (39 Punkte) 4. Moritz Groneck (39 Punkte) 5. Tom Wickop (36 Punkte)

X30 Junior: Sieg für Rookie Elia Weiss

Tommie Lycklama a Nijeho (Korschenbroich/Giti Tire Motorsport by WS Racing) hieß der erste Polesetter des Jahres bei den X30 Junioren. Während der Heats gab er seinen Spitzenplatz aber an Rookie Elia Weiss (Aschheim/TB Racing Team) ab. Bei den veränderten Bedingungen am Sonntagmorgen war dann Alex Mohr (Hofheim/TB Racing Team) in seinem Element. Der Rennfahrer aus dem Taunus kämpfte sich mit einer beherzten Fahrt an die Spitze des Feldes und sah vor Nikolas Simic (Ludwigsburg/Dutt Motorsport) die Zielflagge als Sieger. Die weiteren Ränge wurden durch mehrere Strafen durcheinandergeworfen: Lycklama a Nijeho wurde letztlich als Dritter vor Weiss und Jan Waibel (Schwäbisch Gmünd/RMW Motorsport) gewertet.

Mit einem klaren Start-Ziel-Sieg schien Mohr der Mann des Tages. Doch in der Einführungsrunde unterlief ihm ein folgenschwerer Fehler. Der TB-Schützling nahm die falsche Startposition ein und rutschte durch eine Zeitstrafe auf Platz fünf zurück. Somit landete Weiss auf Rang eins und war gleichzeitig auch der Tagessieger. Bis dahin war es für den Rookie aber ein weiter Weg. In dem 14 Runden langen Rennen lieferte er sich einen packenden Kampf mit seinen Mitstreitern Finn Wiebelhaus (Obertshausen/MSC Mühlheim e.V.), Lycklama a Nijeho und Simic. Das Quartett wechselte im Rennverlauf mehrmals die Ränge. Nach der Siegerehrung war der Rookie aber bester Laune: „Es war ein guter Start in das Jahr. Im Regen hat mir noch etwas die Erfahrung gefehlt, mit meinem Ergebnis war ich aber super zufrieden und habe dann im zweiten Lauf attackiert. Ein tolles Gefühl mit einem Sieg ins Jahr zu starten.“ Meisterschaftsstand Klasse X30 Junior nach 2 von 10 Wertungsläufen: 1. Elia Weiss (48 Punkte) 2. Tommie Lycklama a Nijeho (41 Punkte) 3. Alex Mohr (40 Punkte) 4. Nikolas Simic (38 Punkte) 5. Finn Wiebelhaus (37 Punkte)

X30 Senior: Doppelsieg für Torben Gröhndahl

ADAC Stiftung Sport-Förderpilot und Rookie Maximilian Schleimer (Obertiefenbach/Giti Tire Motorsport by WS Racing) schaffte einen perfekten Einstand in die Saison. Der Rheinland-Pfälzer fuhr Bestzeit im Qualifying und verteidigte seine Position auch während der Heats. Im Regen des ersten Finales verlor er jedoch an Boden und überließ das Zepter anderen Fahrern. Angeführt wurden diese von Torben Gröhndahl (Hamburg/CV Performance Group): Schon früh ging er in Führung und fuhr ungeachtet der packenden Fights im Verfolgerfeld als Sieger ins Ziel. Sein Teamkollege Herolind Nuredini (Oststeinbek) verteidigte Rang zwei gegen den Schweden Douglas Lundberg (Helsingborg/NB Motorsport). Bereinigt durch einige Strafen wurden Max Ohsenbrink (Welver/KSL Racing Team) und Felix Wischlitzki (Donauwörth/Valier Motorsport) Vierter und Fünfter.

Auf trockener Strecke machten es die X30 Senioren im zweiten Lauf spannend. Das CV-Duo Gröhndahl und Nuredini wechselte gleich mehrmals die Führung. Erst auf der Zielgeraden fiel in einem Fotofinish die Entscheidung zu Gunsten von Gröhndahl. Er siegte vor Nuredini und Schleimer – aus Startplatz 14 kämpfte sich der Youngster bis in die Top-Drei nach vorne. Die Ränge vier und fünf gingen an Lundberg und Wischlitzki. Der Doppelsieg brächte Gröhndahl auch den Tageserfolg ein: „Das Wochenende hat sehr gut angefangen. Nach über einem Jahr nicht mehr im X30-Kart bin ich gut gestartet und hatte einen perfekten Sonntag. Das Team hat dabei keinen geringen Anteil. Nach einem Crash am Samstag, wurde mein Kart wieder gerichtet und hat mich zum späteren Sieg geführt.“

Meisterschaftsstand Klasse X30 Senior nach 2 von 10 Wertungsläufen: 1. Torben Gröhndahl (51 Punkte) 2. Herolind Nuredini (49 Punkte) 3. Felix Wischlitzki (30 Punkte) 4. Douglas Lundberg (29 Punkte) 5. Maximilian Schleimer (28 Punkte)

OK Junior: Jens Treur dominiert Rennsonntag

Bis zum ersten Finale sah es bei den OK Junioren nach einem Durchmarsch von Tom Kalender (Hamm-Sieg/TB Racing Team) aus. Eine Pole-Position und zwei Vorlaufsiege verbuchte der Westerwälder auf seinem Konto. Doch ein Fehler im ersten Finale brachte ihm bereits nach wenigen Metern ein Ausfall und die verpasste Chance auf den Tagessieg ein. Seine Rolle übernahm Jens Treur (Kockengen/Falcon Racing Team): In beiden Rennen war der Niederländer nicht zu stoppen und feierte einen klaren Doppelsieg. „Ich habe versucht keinen Fehler zu machen und konnte dadurch deutlich gewinnen. Das waren zwei problemlose Rennen“, fasste Treur zusammen.

Auf den weiteren Rängen duellierten sich gleich mehrere TB Racing Team-Fahrer. Simon Rechenmacher (Rosenheim) nahm im Tagesklassement die Verfolgerrolle ein und wurde vor Luca Schwab (Essen) und Mathilda Paatz (Köln) Zweiter. Als Fünfter komplettierte Rodrigo Seabra (Maia/Lanari Racing Team) die Pokalränge. Der Portugiese kämpfte sich im zweiten Finale mit einer tollen Leistung bis auf Position drei nach vorne. Für den Pechvogel des Wochenendes Tom Kalender reichte es nur zu Rang elf im Tagesklassement.

Meisterschaftsstand Klasse OK Junior nach 2 von 10 Wertungsläufen: 1. Simon Rechenmacher (50 Punkte) 2. Luca Schwab (45 Punkte) 3. Mathilda Paatz (44 Punkte) 4. Rodrigo Seabra (33 Punkte) 5. Marc Gerstenkorn (25 Punkte)

OK: Nikita Gense holt mit finalem Sieg den Tagestriumph

Lenny Ried (Ehingen/Lanari Racing Team) und Nikita Gense (Wuppertal/KSM Official Racing Team) teilten sich bereits in den Heats die Siege in der OK-Klasse und knüpften daran auch in den Finals an. Im ersten Lauf auf abgetrockneter Strecke verteidigte Ried seine Führung. In der ersten Rennhälfte blieb Gense noch in seinem Windschatten – letztlich musste er aber abreißen lassen. Maxim Haroutounian (Heerhugowaard/Falcon Racing Team) überquerte als Dritter den Zielstrich, jedoch erhielt er im Anschluss eine Zeitstrafe wegen einer falschen Startposition und musste Max Schlichenmeier (Frankfurt/TB Racing Team) passieren lassen. Hinter dem Duo wurde Philipp Salzmann (Limburg/KSM Official Racing Team) Fünfter.

Eng war es im zweiten Finale: Mit Ried, Gense und Schlichenmeier gab es ein Trio im Kampf um den Sieg. Zur Rennmitte verlor Ried an Boden musste sich erst hinter Gense und wenig später auch Schlichenmeier einreihen – damit verlor er auch seine Tagesführung an Laufsieger Gense. „Nach dem wir im ersten Finale ein kleines Problem hatten und nicht voll attackieren konnten, sah der zweite Durchgang deutlich besser aus“, so der Wuppertaler im Ziel. Haroutounian und Cedric Malk (Siebnen/Millenium Racing Team) wurden sowohl im zweiten Finale als auch im Tagesklassement Vierter und Fünfter. Meisterschaftsstand Klasse OK nach 2 von 10 Wertungsläufen: 1. Nikita Gense (54 Punkte) 2. Lenny Ried (51 Punkte) 3. Max Schlichenmeier (42 Punkte) 4. Maxim Haroutounian (34 Punkte) 5. Philipp Salzmann (29 Punkte)

KZ2: Routinier Alexander Schmitz meldet sich mit Sieg zurück

43 Teilnehmer sorgten bei den Schaltkarts für ein volles Feld. Alexander Schmitz (Bottrop/Birel ART Racing KSW) nahm nach dem Zeittraining die Führungsrolle ein, verlor diese aber während der Heats an Daniel Stell (Hammelburg/Haak Motorsport). Auf halbnasser Strecke waren es Schmitz, Stell und Valentino Fritsch (Steinberg am See/Birel ART Racing KSW) die den Sieg im ersten Wertungslauf unter sich aus machten. Zu Rennmitte schien es, dass Stell den Spitzenreiter Schmitz nochmal unter Druck setzen kann, doch der Bottroper verteidigte sich und siegte. Für Stell kam es hingegen knüppeldick – ein technisches Problem zwang ihn eine Runde vor Ende zur Aufgabe. Somit wurde Lokalmatador Fritsch Zweiter gefolgt von Tim Tröger (Plauen/Maranello SRP Racing Team), Paul Rieberer (Ötztal-Bahnhof/Birel ART Racing KSW) und André Matisic (Hamburg/Solgat Motorsport).

Spannend wurde es im zweiten Durchgang. Während Schmitz davon fuhr, herrschte dahinter ein enger Kampf. Jannik Julius-Bernhart (Bad Brückenau/NB Motorsport) und Fritsch duellierten um Platz zwei. Nach 16 Runden hatte Julius-Bernhart die Nase vorne. Eine Fünfsekundenstrafe wegen eines ausgelösten Spoilers warf Fritsch noch auf Platz neun zurück. Platz drei ging an Robert Kindervater (Kleinmachnow/Birel ART Racing KSW) gefolgt von Linus Lagerström (Nyköping/Solgat Motorsport) und Matisic. Sieger Alexander Schmitz war nach der Pokalübergabe sehr zufrieden: „Es war allgemein ein gutes Wochenende. Wir hatten von Beginn an den Speed. Das Zeittraining und die Heats waren gut, heute hat es das Wetter dagegen zusätzlich schwierig gemacht."

Meisterschaftsstand Klasse KZ2 nach 2 von 10 Wertungsläufen: 1. Alexander Schmitz (60 Punkte) 2. Valentino Fritsch (39 Punkte) 3. Robert Kindervater (34 Punkte) 4. Jannik Julius-Bernhart (33 Punkte) 5. André Matisic (28 Punkte)

Nach dem gelungenen Saisonstart findet auch das zweite Rennwochenende des ADAC Kart Masters in Bayern statt. Dann gastiert das Championat vom 27.-29. Mai auf dem Schweppermannring in Ampfing.