ADAC Kart Masters·28.9.2021

ADAC Kart Masters erlebt aufregende Rennen in Mülsen

Neue Sieger in der Arena E

Zur vorletzten Station des Jahres war das ADAC Kart Masters in der Arena E in Mülsen zu Gast. Bei bestem Spätsommerwetter lieferten sich 133 Fahrerinnen und Fahrer spannende Rennen und sorgten für mehrere Überraschungen. Die Titelkämpfe sind vor dem Saisonfinale in Wackersdorf weiter offen.

Nach einer siebenwöchigen Pause ging das ADAC Kart Masters auf der 1.315 Meter langen Strecke in Mülsen in die heiße Phase. 133 Teilnehmer aus Deutschland und dem angrenzenden Ausland gingen an den Start und erlebten teils aufregende Rennen. Als Sieger wurden am Sonntagabend Marc Gerstenkorn, Elia Weiß (beide Mini), Alex Mohr, Lutz Ohsenbrink (beide X30 Senior), Gabriel Streitmatter (X30 Senior), Kevin Lantinga, Max Schlichenmeier (beide OK Junior), Sandro Holzem (OK) sowie Lukas Schächer (KZ2) geehrt.

Für die Durchführung der Veranstaltung zeichnete sich diesmal der ADAC Sachsen, gemeinsam mit dem AMC Sachsenring und dem AC Rübenach verantwortlich.

Mini: Marc Gerstenkorn und Elia Weiß siegen jeweils im Fotofinish

Mit 23 Youngstern war das Feld der Mini gut gefüllt und bereits in den Heats zeigte sich, dass es auch diesmal mehrere Anwärter auf den Sieg gibt. Marc Gerstenkorn (Landshut/CV Performance Group) fuhr im Zeittraining auf die Pole-Position. Im Verlauf der Heats gab er das Zepter an Elia Weiß (Aschheim/TB Racing Team) weiter. Ein Sieg und ein zweiter Rang brachten dem Bayer den Spitzenrang ein.

Weiß gewann auch den Start in das erste Finale, musste wenig später aber Moritz Groneck (Melle/DS Corse) weichen. Der Niedersachse führte das Feld bis in die letzte Runde an. Doch zwei Kurven vor Schluss stach Weiß in eine Lücke. Beide wurden dadurch langsamer und gaben Gerstenkorn die Chance zum Sieg. „Was für ein verrücktes Rennen. Wir waren an der Spitze alle auf Augenhöhe. Ich habe nach dem Manöver von Elia meine Möglichkeit gesehen und auch genutzt. Ein tolles Gefühl hier zu siegen“, sagte der Landshuter im Siegerinterview. Abgerundet wurden die Top-Fünf durch Camil Bayyati (Pforzheim/Solgat Motorsport) und Konstantin Titze (Puig de Ros), der nach einer Spoilerstrafe von Luke Kornder (Zülpich/TB Racing Team) noch den Sprung in die Pokalränge schaffte.

Im zweiten Durchgang entwickelte sich wieder ein enger Kampf an der Spitze. Anfänglich gab erneut Groneck den Ton an, doch Weiß erkämpfte sich im weiteren Verlauf die Führung und ließ sich auch durch einen kurzzeitigen Konter seines Verfolgers nicht aus der Ruhe bringen. In der letzten Runde gelang es ihm eine kleine Lücke herauszufahren und er siegte vor Groneck und seinem Teamkollegen Kornder. „Ich war am Anfang des Rennens etwas erschrocken, weil ich einige Plätze verloren hatte. Doch die Lücke habe ich wieder geschlossen und mir dann den Sieg geholt. Nun möchte ich in Wackersdorf den Titel gewinnen“, zeigte sich der Aschheimer hochmotiviert. Gerstenkorn wurde Vierter vor Gastfahrer Arjen Kräling (Winterberg/Nees Racing).

Meisterschaftsstand Klasse Mini nach 8 von 10 Wertungsläufen: 1. Moritz Groneck (176 Punkte) 2. Elia Weiß (154 Punkte) 3. Luke Kornder (146 Punkte) 4. Marc Gerstenkorn (141 Punkte) 5. Konstantin Titze (109 Punkte)

X30 Junior: Laufsiege für Alex Mohr und Lutz Ohsenbrink

Maximilian Prunner (Neufahrn/RS Motorsport) erlebte einen perfekten Samstag. Nach dem Zeittraining und den Heats führte er das Klassement an. Doch im ersten Finale wurde er Opfer eines technischen Defekts und schied aus. Den Kampf um den Sieg machten Alex Mohr (Hofheim/CV Performance Group) und Lutz Ohsenbrink (Welver) unter sich aus – im Ziel hatte Ohsenbrink die Nase vorne. Eine anschließende Disqualifikation für den Sieger wirbelte das Klassement aber nochmals durcheinander. Der Siegerpokal ging an Mohr gefolgt von Daniel Pauls (Silberstedt) und Moritz Fischer (Eich/MPK Racing Team). „Es war bis zum Ende richtig knapp. Ich freue mich über den Sieg, auch wenn es schöner gewesen wäre auf der Strecke als Erster die Zielflagge zu sehen“, kommentierte Mohr seinen Erfolg. Hinter dem Spitzentrio reihten sich Lukas Roos (Spaichingen/RS Motorsport) und Lily Mai Nguyen (Berlin/Team NKS) ein.

Auftaktsieger Mohr verteidigte mit einem guten Start in das zweite Rennen seine Führung und fuhr anfänglich ein kleines Polster zu seinen Verfolgern heraus. Doch zur Rennmitte schloss Ohsenbrink die Lücke und attackierte den Hessen. Der drehte sich und musste dem Feld hinterhereilen. Profiteur war Pauls, der sich nach dem Manöver seiner Mitstreiter auf Platz eins verbesserte und auf dem Weg zum Sieg schien. In der letzten Kurve unterlief dem Birel-Fahrer jedoch ein Fehler. Er kam leicht ins Aus und musste Ohsenbrink und Prunner ziehen lassen. Nach dem Last-Minute-Erfolg war der Sieger im Interview bester Laune: „Aus der letzten Position hatte ich einen guten Start und habe mich wieder in den Spitzenpulk gekämpft. Zum Glück konnte ich nach der Kollision mit Alex weiterfahren und habe dann zum Schluss von dem Verbremser von Daniel profitiert und gewonnen.“ Hinter den Top-Drei kamen Roos und Fischer ins Ziel.

Meisterschaftsstand Klasse X30 Junior nach 8 von 10 Läufen: 1. Daniel Pauls (190 Punkte) 2. Alex Mohr (184 Punkte) 3. Lutz Ohsenbrink (155 Punkte) 4. Maximilian Prunner (140 Punkte) 5. Moritz Fischer (132 Punkte)

X30 Senior: Gabriel Streitmatter gewinnt doppelt

Meisterschaftsmitfavorit Felix Wischlitzki (Donauwörth/Valier Motorsport) führte das 29-Mann starke Klassement nach den Geschehnissen am Samstag an und hatte damit die beste Ausgangslage für das erste Sonntagsfinale. In dem Rennen über 15 Runden lieferten sich die Fahrer packende Duelle. Bis zu sieben Akteure wechselten sich an der Spitze ab und keiner schaffte es sich deutlich abzusetzen. Erst im letzten Renndrittel gelang es Gabriel Streitmatter (Breisach/ADAC Südbaden e.V.) seinen ersten Platz zu festigen und jubelte im Ziel über den Sieg. Wie an der Perlenschnur gezogen folgten Morgan Porter (Surrey/CV Performance Group), Colin Sander (Lichtenau/Valier Motorsport), Wischlitzki und Timo Kischkat (Böblingen/Dutt Motorsport) auf weiteren Pokalrängen.

Auch der zweite Durchgang war bis um Ende offen. Wieder gab es gleich mehrere Fahrer die zwischenzeitlich auf Rang eins lagen. Streitmatter hatte dabei die meisten Führungsrunden, musste zum Ende aber noch zittern. Porter fand in der letzten Runde eine Möglichkeit zur Attacke, doch der Breisacher konterte und feierte einen Doppelsieg. „In den gestrigen Heats hatte ich noch kleinere Probleme, die hatten wir für heute ausgeräumt und damit die Grundlage für den Sieg gelegt. Ich habe in beiden Rennen stark verteidigt und bin bereit für den Titelkampf“, gab Streitmatter bereits eine Marschroute vor. Hinter ihm blieben mit Porter und Sander die weiteren Podestplätze ebenfalls unterverändert. Auf Rang vier fuhr Sam Bollacke (Gronau) vor, Fünfter wurde erneut Kischkat.

Meisterschaftstand Klasse X30 Senior nach 8 von 10 Wertungsläufen: 1. Morgan Porter (165 Punkte) 2. Gabriel Streitmatter (165 Punkte) 3. Ferdiand Winter (134 Punkte) 4. Felix Wischlitzki (129 Punkte) 5. Sam Bollacke (97 Punkte)

OK Junior: Aufregende Rennen bringen Premierensiege für Lantinga und Schlichenmeier

Die OK Junioren wurden in Mülsen ihrem Motto der jungen Wilden gerecht. Sowohl in den Heats, als auch in den Finals lieferten sich die 24 Nachwuchspilotinnen und -piloten hochspannende Zweikämpfe und sorgten gleich für mehrere Überraschungen. Den besten Start legte Maxim Rehm (Blaubeuren/Rehm Racing) hin: Der Baden-Württemberger fuhr im Qualifying eine klare Bestzeit. In den Heats meldete sich dann Taym Saleh (Viernheim/TB Racing Team) zurück und führte die Meute aus der Pole-Position aus an.

Mit einem starken Start erkämpfte sich Rehm eine frühe Führung im ersten Finale. Doch wirklich lösen konnte er sich nicht. Zwei Runden vor Ende setzte dann Kevin Lantinga (Uithuizen/KSM Official Racing Team) eine Attacke und brachte das Quartett an der Spitze nochmals durcheinander. Im Ziel siegte der Niederländer vor Rehm, Saleh und Tom Kalender (Hamm Sieg/TB Racing Team). Die ersten vier trennten nur 0,263 Sekunden. Als Fünfter komplettierte Enrico Förderer (Leuterod/Birel ART Racing KSW) die Pokalplätze. „Es war ein unglaubliches Rennen. Ich hatte keine Sekunde Zeit mich auszuruhen, man wurde jede Kurve attackiert und musste immer auf der Hut sein“, war der Sieger Lantinga auch nach dem Rennen noch aufgeregt.

Im zweiten Durchgang setzte sich der harte Kampf an der Spitze fort. Diesmal waren es aber teilweise 14 Fahrerinnen und Fahrer, die bis zum Ende um den Sieg kämpfen. Im Verlauf der zwölf Runden gab es zahlreiche Führungswechsel und zum Ende eine große Überraschung: In der letzten Runde versuchte Rehm den Sprung zurück an die Spitze, dabei kam es aber zu einem kleinen Kontakt mit Lantinga. Beide verloren an Boden und mussten zusehen wie Max Schlichenmeier (Frankfurt/ADAC Hessen-Thüringen e.V.) vorbei zum Sieg fuhr. „Das war sehr unerwartet. Nach einem guten Start habe ich versucht mich aus allen Kämpfen herauszuhalten und auf meine Chance gelauert – diese kam dann auch in der letzten Runde“, strahlte Schlichenmeier am Abend. Hinter ihm gab es durch Zeitstrafen noch zahlreiche Verschiebungen. Letztlich wurden Kalender und Saleh auf Rang zwei und drei gewertet. Dalvin Mustafa (Erndtebrück) und Rookie Phil Colin Strenge (Unterensingen/Lanari Racing Team) folgten auf den weiteren Plätzen.

Meisterschaftsstand Klasse OK Junior nach 8 von 10 Wertungsläufen: 1. Taym Saleh (143 Punkte) 2. Valentin Kluss (140 Punkte) 3. Maximilian Schleimer (138 Punkte) 4. Tom Kalender (102 Punkte) 5. Lenny Ried (91 Punkte)

OK: Perfektes Wochenende für Doppelsieger Sandro Holzen

Nach seinem Sieg in Kerpen reiste Sandro Holzem (Polch/CV Performance Group) bestens gerüstet nach Sachsen. Während er im Zeittraining noch dem Briten Luca Griggs (Andijk/KSM Official Racing Team) den Vortritt ließ, war Holzem ab den Heats nicht mehr zu stoppen. Alle vier Rennen entschied er mit klarem Vorsprung für sich und wurde am Sonntagabend als verdienter Doppelsieger gekürt. „Es gibt zu den Rennen gar nicht viel zu sagen. Alles lief perfekt und ich freue mich gewonnen zu haben“, lautete das Resümee des Siegers.

Hinter dem Rheinland-Pfälzer waren die Positionen in den Rennen ebenfalls schnell bezogen. Im ersten Durchgang folgte das KSM Official Racing Team-Duo Felix Arnold (Gorxheimertal), Elias Olsen (Havdrup) und Griggs auf Platz zwei bis vier. Juliano Holzem (Polch/CV Performance Group) rundete die Top-Fünf ab. In Lauf zwei nahm dann Olsen vor Griggs und Arnold die Verfolgerrolle ein. Letzterer erhielt aber im Ziel noch eine Strafe und ließ Dylan Yip (Worb/TB Racing Team) und Herolind Nuredini (Oststeinbek/KSM Official Racing Team) eine Position nach vorne rücken.

Meisterschaftsstand Klasse OK nach 8 von 10 Wertungsläufen: 1. Luca Griggs (186 Punkte) 2. Felix Arnold (168 Punkte) 3. Elias Olsen (148 Punkte) 4. Sandro Holzem (147 Punkte) 5. Dylan Yip (100 Punkte)

KZ2: Youngster Lukas Schächer feiert ersten Doppelsieg

Kris Haanen (Meterik/KSM Official Racing Team) war nach dem Samstag der große Favorit auf den Sieg. Sowohl das Zeittraining wie auch beide Heats entschied der junge Niederländer für sich. Doch in den Finals wurden die Karten neugemischt. Das mit 36 Teilnehmern voll besetzte Feld hing sehr eng zusammen. Sechs Runden vor Ende des ersten Finales fuhren Haanen und Lukas Schächer (Steinhöring/Birel ART Racing KSW) eine kleine Lücke heraus und kamen in dieser Reihenfolge ins Ziel. Eine spätere Spoilerstrafe für Haanen warf den vermeintlichen Sieger jedoch auf Platz sieben zurück. Schächer feierte somit seinen ersten Erfolg in dieser Saison. Hinter ihm folgten André Walter (Neustadt/Kart Performance Racing), Simon Connor Primm (Großschirma/NB Motorsport), Jannik Julius-Bernhardt (Bad Brückenau/SRP Racing Team) und Ronny Tabakovic (Kaiserslautern/C.K.R. SRL). Nach dem Start zum zweiten Rennen übernahm Walter den ersten Platz, gab diesen aber nur wenig später wieder an Schächer ab, der im weiteren Verlauf zu seinem zweiten Sieg an diesem Sonntag fuhr. „Der Erfolg war sehr unerwartet. Die Konkurrenz war an diesem Wochenende stark. Nach den Heats war mein Plan sich wieder vorzukämpfen, das hat am Ende sehr gut funktioniert“, strahlte der Sieger im Ziel. Walter wurde wieder zweiter vor Tabakovic und Primm. Eine starke Aufholjagd lieferte Daniel Stell (Hammelburg/NB Motorsport) ab. Nach einem Ausfall im ersten Lauf fuhr er vom Ende des Feldes bis auf Platz fünf nach vorne. Erneut Leidtragender war Haanen, der eine Runde vor Schluss mit einem technischen Problem ausrollte.

Meisterschaftsstand Klasse KZ2 nach 8 von 10 Wertungsläufen: 1. Daniel Stell (173 Punkte) 2. Kris Haanen (154 Punkte) 3. Ronny Tabakovic (126 Punkte) 4. Jakob Bergmeister (120 Punkte) 5. Noah Brandt (112 Punkte)

In vier Wochen wartet auf die Fahrerinnen und Fahrer des ADAC Kart Masters das große Saisonfinale. Nach der Absage des geplanten Rennens in Ampfing, gastiert die überregionale Rennserie dann zum zweiten Mal in dieser Saison im Prokart Raceland Wackersdorf.