ADAC GT4 Germany·16.11.2022

Platz zwei für Youngster: Starke Saison für Ben Dörr/Romain Leroux

Das Duo von Dörr Motorsport beendet die Saison 2022 der ADAC GT4 Germany auf Tabellenrang zwei. Ben Dörr und Romain Leroux belegen zudem den zweiten Platz in der Juniorwertung. So ticken die beiden Aston-Martin-Fahrer.

Der Aston Martin Vantage GT4 von Dörr Motorsport © Foto: ADAC

Ben Dörr (17/Butzbach) und Romain Leroux (20/FRA, beide Dörr Motorsport) konnten in diesem Jahr in der ADAC GT4 Germany glänzen. Die Piloten eines Aston Martin Vantage GT4 hatten bis zum letzten Saisonrennen auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg Chancen auf den Fahrertitel und sicherten sich final die Vizemeisterschaft in der extrem stark besetzten ADAC Serie. Nicht nur das: Die Youngster stellten auch Platz zwei in der Juniorwertung klar. „Sie haben dieses Jahr eine top Leistung im Cockpit gezeigt und auch dazu beigetragen, dass wir den Titel in der Teamwertung einfahren konnten“, lobt Teammanger Robin Dörr das junge Fahrerduo.

Dörr/Leroux drückten der ADAC GT4 Germany über die gesamte Saison ihren Stempel auf. Direkt beim Auftakt in der Motorsport Arena Oschersleben konnte mit einem zweiten Platz im Samstagsrennen das erste Podium eingefahren werden. „Das war für unser Team gleich das Saisonhighlight. Wir wurden Zweite und unser Schwesterauto fuhr zum Auftaktsieg - insgesamt eine riesige Motivation für alle“, erläutert Ben Dörr. Im Lauf am Sonntag folgte dann jedoch der erste Ausfall nach einer Kollision mit einem Mitbewerber. Ähnlich verlief das zweite Rennwochenende auf dem Red Bull Ring in Österreich, welches für das Duo ebenfalls einen zweiten Platz am Samstag und einen Ausfall am Sonntag hervorbrachte. „Die beiden ersten Sonntagsrennen waren für mich die große Enttäuschung der Saison. Wir hatten einen guten Speed, ließen jedoch viele Punkte liegen. Vielleicht waren wir da einfach noch ein wenig zu unerfahren und sind zu viele Risiken eingegangen. Doch die Situation hat uns für den Rest der Saison stärker gemacht“, schaut Leroux zurück.

Beim anschließenden Rennwochenende auf dem Circuit Zandvoort in den Niederlanden folgte dann der Durchbruch, als nach einem erneuten zweiten Platz am Samstag auch der Sonntagslauf auf der zweiten Position beendete werden konnte. „Zandvoort war ein wichtiger Meilenstein, denn nach den ersten beiden durchwachsenen Wochenenden konnte wir zweimal richtig fette Punkte einfahren“, erklärt Leroux. Die Meisterschaftsambitionen des Dörr Motorsport-Duos wurden auf dem Nürburgring mit Rang fünf und sechs weiter untermauert. Nach Platz vier und dem nächsten zweiten Platz auf dem Sachsenring reisten Dörr/Leroux als Tabellenzweite zum Finale auf den Hockenheimring. Im badischen Motodrom gab es dann einen neunten und einen vierten Rang. Das bedeutete die Vizemeisterschaft.

Ben Dörr stammt aus einer echten Motorsport-Familie. Sein Vater Rainer ist Teamchef von Dörr Motorsport, sein ältester Bruder Robin der Teammanager und mit Phil Dörr (21/Butzbach) befand sich sein anderer Bruder ebenfalls im Titelkampf der ADAC GT4 Germany, den dieser gemeinsam mit Indy Dontje (29/NLD) auf Tabellenrang drei abschloss. Ben macht aktuell eine Ausbildung zum KFZ-Mechatroniker bei Lamborghini Frankfurt, das zur Dörr Group gehört. In seiner Freizeit ist das 3D-Drucken seine große Leidenschaft. Der Hesse geht aber auch gerne mit dem Mountainbike in den Bike-Park. Im Alter von vier Jahren saß Dörr zum ersten Mal im Kart.

Noch immer betreibt der 17-Jährige Kartsport. 2022 wurde er Vize-Meister im DMSB-Schalt-Kart-Cup. In der ADAC GT4 Germany ist Dörr seit 2021 am Start. Bereits in der Premierensaison konnte er eine Pole-Position und einen zweiten Platz erzielen. Seit 2022 zählt er zu den Top-Fahrern im Feld. „Er ist einfach nur richtig schnell und ein wahres Naturtalent“, beschreibt ihn Teamkollege Leroux. „Ben und ich passen als Teamkollegen sehr gut zusammen. Obwohl wir noch sehr jung sind, können wir beide voneinander lernen. Somit ergänzen wir uns perfekt. Genauso wie seine ganze Familie ist er ein leidenschaftlicher Motorsportler.“

Romain Leroux gab 2022 sein Debüt in der ADAC GT4 Germany. Der Franzose begann den Motorsport im Jahre 2013 mit dem Kart, als er mit seiner Familie in Singapur lebte. 2018 zog er zurück nach Frankreich und blieb noch bis 2019 im Kartsport aktiv. 2020 wechselte er in die französische Formel 4. 2021 wurde er Champion in der französischen GT4-Meisterschaft, bevor er zur Saison 2022 die ADAC GT4 Germany in Angriff nahm. Romain Leroux stammt aus der Nähe von Paris. Doch für sein Business Management-Studium ist er nun zu Dörr Motorsport nach Frankfurt gezogen. Nächstes Jahr möchte er seinen Bachelor machen. In seiner Freizeit trifft er sich gerne mit Freunden zum Tennisspielen. „Er ist ein richtig guter Typ - immer entspannt. Es macht Spaß, mit ihm zu arbeiten“, beschreibt ihn Ben Dörr. „Ich hoffe, dass er in den nächsten Jahren bei uns bleibt, denn ich würde gerne weiter mit ihm zusammen fahren. Er ist ein absoluter Top-Pilot.“

Ob die Vizemeister in die ADAC GT4 zurückkehren, steht derzeit noch nicht final fest. „Wir befinden uns aktuell noch in der Findungsphase für 2023. Ich kann mir grundsätzlich schon vorstellen, auch nächstes Jahr hier anzutreten. Die ADAC GT4 Germany ist eine unglaublich konkurrenzfähige Serie. Doch ich möchte auch den Schritt in den GT3-Sport wagen. Vielleicht fahre ich 2023 GT3 und GT4 in zwei unterschiedlichen Championaten. Auch das ADAC GT Masters interessiert mich sehr, da es auf einem extrem hohen sportlichen Level ist“, gibt Leroux einen Einblick. Ähnlich sieht es auch Ben Dörr. „Zu einhundert Prozent sind wir uns derzeit natürlich noch nicht sicher. Doch ich würde nächstes Jahr gerne weiter in der Serie fahren, aber nach und nach auch den Schritt ins GT3-Auto wagen.“