GT4 Germany·27.9.2022

Fahrerlagerradar der ADAC GT4 Germany vom Sachsenring

Im Paddock der ADAC GT4 Germany war beim Gastspiel auf dem Sachsenring wieder viel los. Das sind einige spannende Geschichten von vor und hinter den Kulissen.

Volles Haus: Beim Rennwochenende auf dem Sachsenring gab es den nächsten Zuschauer-Rekord. Das ADAC GT Masters, in dessen Rahmen auch die ADAC GT4 Germany fährt, begrüßte über das Wochenende 26.000 Zuschauer. Neben den beiden GT-Serien des ADAC startete noch die ADAC TCR Germany und erstmals auch die FIA ETCR mit bis zu 680 PS starken Elektro-Rennwagen.

Chef fährt mit: In einem Mercedes-AMG GT4 von EastSide Motorsport nahm auch Sachsenring-Geschäftsführer Ruben Zeltner (63/Lichtenstein) an den Rennen der ADAC GT4 Germany teil. Und das mit Erfolg: Gemeinsam mit Teamkollege Ralf Grösel (43/Rosenheim) stand er zweimal auf dem Podest der Trophy-Wertung. „Es war ein total aufregendes Wochenende. Es lief genauso, wie ich es mit ausgemalt hatte, denn ich hatte richtig viel Spaß“, blickt Zeltner zurück. „Sportlich konnte ich mich von Session zu Session steigern. Die ADAC GT4 Germany ist eine extrem wettbewerbsfähige Serie.“

Ruben Zeltner (re.) mit Teamkollege Ralf Grösel © Foto: ADAC

Gaststarter mit Heimspiel: Sein Debüt in der ADAC GT4 Germany gab Dominik Fugel (25). Der Chemnitzer, der 2021 beide Rennen in der ADAC TCR Germany auf den Sachsenring gewann, fuhr einen Mercedes-AMG GT4 von Schnitzelalm Racing und konnte Fugel überzeugen. Die Qualifikation zu Lauf eins beendete er auf Platz zehn. Im Samstagsrennen ging es zusammen mit Tim Neuser (29/Netphen) auf Rang elf. „Der Gaststart hat mir sehr gut gefallen. Im Feld der ADAC GT4 Germany gibt es viele Zweikämpfe. Das Team hat das Auto super vorbereitet. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, komme ich sicherlich in die Serie zurück.“

Unter dem Meer: Für seine Rückkehr in die ADAC GT4 Germany nahm William Tregurtha (22/GBR, CV Performance Group) einen langen Weg auf sich. Da es keine passenden Flüge gab, entschied sich der Brite dazu, mit seinem Vauxhall Corsa (Rechtslenker) nach Sachsen zu reisen. „Die Fahrt dauerte rund 13,5 Stunden und ging auch durch den Eurotunnel“, berichtet er. Die Mühen haben sich gelohnt. Gemeinsam Julian Hanses (25/Hilden) beendete Tregurtha das Samstagsrennen im Mercedes-AMG GT4 auf Platz zwei.

Der Mercedes-AMG GT4 von William Tregurtha © Foto: ADAC

Mächtig Arbeit: Für Overdrive Racing verlief das Samstagsrennen nicht nach Plan. Zwei der drei Porsche 718 Cayman GT4 wurden nach Einschlägen in die Streckenbegrenzung heftig beschädigt. Das Auto von Tano Neumann (47/BUL) und Joachim Bölting (55/Gelsenkirchen, beide Overdrive Racing) konnte über Nacht wieder hergerichtet werden. „Rundum gab es Schäden an der Karosserie. Beide Achsen und der Kühler waren kaputt. Auch das Getriebe und der Seitenschweller mussten getauscht werden“, zählt Bölting auf. „Die Jungs haben bis um 5 Uhr früh durchgearbeitet. Ihre Leistung war unbeschreiblich. Tano und ich bedanken uns bei allen.“ Wie gut die Qualität der Overdrive-Techniker war, belegt die Qualifikation am Sonntagmorgen. Mit lediglich einer Sekunde Rückstand fuhr Trophy-Pilot Neumann auf Rang 18 im 29 Wagen starken Feld.

Seitenschweller vom Schwesterauto bei Overdrive Racing © Foto: ADAC

Gute Besserung Alex: Auf allen drei Fahrzeugen von Overdrive Racing wurde ein Sticker mit der Aufschrift 'Get well soon ALEX!!!' geklebt. Die Botschaft richtete sich an Teamchef Aleksandar Tsvetkov, der zu den sympathischsten und angesehensten Personen im Fahrerlager zählt. Tsvetkov ist schwer erkrankt und konnte wegen einer großen Operation nicht zum Sachsenring kommen.

Grußbotschaft an Teamchef Aleksandar Tsvetkov © Foto: ADAC

Schneller Ersatz: Nachdem am Freitag noch Matěj Pavlíček (20) im KTM X-Bow GT4 von RTR Projects saß, nahm der junge Tscheche aus persönlichen Gründen am Rest des Wochenendes nicht mehr teil. Ein Ersatz für den freien Platz neben Josef Knopp (18/CZE) war mit Reinhard Kofler (37/AUT) schnell gefunden. „Es war super, wieder zurück in der Serie zu sein“, erklärte Kofler, der 2019 und 2020 insgesamt drei Laufsiege in der ADAC GT4 Germany erzielte. „Mit dem KTM X-Bow GT4 auf dem Sachsenring zu fahren macht immer Spaß. Die Strecke liegt dem Auto sehr gut.“

Der KTM X-Bow GT4 von RTR Projects © Foto: ADAC

Vorzeitige Meister: Mit einem Doppelsieg konnte das Porsche-Duo Tom Kieffer (47/LUX) und Christian Kosch (45/LUX, beide Allied-Racing) auf dem Sachsenring bereits vorzeitig die Meisterschaft in der Trophy-Wertung der ADAC GT4 Germany klarstellen. „Wir sind natürlich überglücklich, den Titel verteidigt zu haben. Wir können es noch gar nicht so richtig glauben“, strahlten die beiden Luxemburger. „Jetzt können wir das Finale auf dem Hockenheimring noch mehr genießen.“

Trophy-Champions: Christian Kosch (li.) und Tom Kieffer © Foto: ADAC