ADAC GT4 Germany·9.8.2022

Fahrerlager-Radar der ADAC GT4 Germany vom Nürburgring

Auf dem Nürburgring war in der ADAC GT4 Germany wieder einiges los. Spannende Geschichten und einen Rückblick auf das Rennwochenende gibt es im Fahrerlager-Radar.

Indy Dontje (re.) bei der Autogrammstunde © Foto: ADAC

Volles Haus: Das ADAC GT Masters, in dessen Rahmen die ADAC GT4 Germany fährt, ist bei den Fans beliebter als je zuvor. Bei bislang jedem Rennwochenende 2022 gab es einen neuen Besucherrekord – so auch am Nürburgring mit 23.500 Wochenend-Zuschauern. Bei Aktionen, wie beispielsweise 'Meet the Drivers' auf der Event-Bühne im Fahrerlager waren auch die Autogramme der ADAC GT4 Germany-Piloten gefragt.

Noch in schwarz: Der Porsche 718 Cayman GT4 von Allied-Racing © Foto: ADAC

Mächtig Arbeit: Nach einem Unfall am vorangegangenen Rennwochenende der GT4 European Series in Spa-Francorchamps musste der Porsche 718 Cayman GT4 von Vincent Andronaco (17/Wentorf bei Hamburg) und Leo Pichler (20/AUT, beide Allied-Racing) komplett neu aufgebaut werden. „Nach der ersten Inspektion war klar, dass wir eine neue Karosserie brauchen“, erläutert Teamchef Jan Kasperlik. „Am Montag wurde das Fahrzeug demontiert und der Teilebedarf an Porsche gemeldet. Von 128 Positionen hatten wir bis auf drei alle bereits am Dienstagmorgen abholbereit zur Verfügung. Wir konnten somit am Nachmittag umgehend mit der Arbeit beginnen. Am Mittwochabend hatten meine Jungs das Auto fertig. Am Donnerstag gab es noch Set-up-Arbeiten. Danach wurde das Fahrzeug um 17 Uhr verladen und zum Nürburgring gebracht. Danke an dieser Stelle nicht nur an meine Mechaniker, sondern auch an Porsche, deren Lieferkette perfekt funktioniert hat.“ Wie gut das Team gearbeitet hat, belegte die Bestzeit von Andronaco im ersten freien Training.

Theo Oeverhaus (re.) gewann am Sonntag die Junior-Wertung © Foto: ADAC

Frisch aus Belgien: Mit Gabriele Piana (35/ITA, Hofor Racing by Bonk Motorsport), Vincent Andronaco und Theo Oeverhaus (17/Osnabrück, CV Performance Group) nahmen drei Piloten der ADAC GT4 Germany auch am eine Woche zuvor ausgetragenen 24h-Rennen in Spa teil, das jedoch mit Fahrzeugen der größeren GT3-Klasse bestritten wird. „Ich fuhr in Spa hauptsächlich in der Nacht. Der Fahrstil im GT3 ist zudem komplett anders als im GT4“, so Oeverhaus, der sein Debüt beim Ardennen-Klassiker gab. „Nach dem Rennen bin ich direkt heim, um etwas Schlaf nachzuholen. Von Montag bis Mittwoch musste ich Arbeiten. Am Donnerstag ging es zum Nürburgring.“

Sieben auf Eins: Das Feld in der ADAC GT4 Germany ist seit jeher bunt gemischt mit Fahrzeugen unterschiedlicher Hersteller – auch an der Spitze. Seit 2019 haben Sportwagen von Aston Martin, BMW, KTM, McLaren, Mercedes-AMG und Porsche Siege in der Serie eingefahren. Am Nürburgring gab es nun den ersten Triumph des Toyota GR Supra GT4 von Marcel Lenerz (25/Ludwigsau) und Cedric Piro (24/Heusweiler, beide Piro Sports - Burg Zelem Foundation). Somit stehen nun sieben Marken in der Siegerliste.

Siegerauto: Der Toyota GR Supra GT4 © Foto: ADAC

Selbst ist der Mann: Toyota-Pilot Marcel Lenerz wird den Samstag so schnell nicht vergessen. Am Vormittag holte er seine erste Pole-Position in der ADAC GT4 Germany und wenig später den ersten Rennsieg gemeinsam mit Teamkollege Cedric Piro – und das genau an seinem 25. Geburtstag. „Es war ein unglaublicher Tag. Mit dem Triumph habe ich mich einfach selbst beschenkt“, strahlte der Hesse. Am Abend hatte Lenerz mit dem Team und Freunden auf den so besonderen Tag angestoßen.

Neuling steht schon parat: Auf der Event-Fläche im Fahrerlager wurde auch die neue Version des BMW M4 GT4 präsentiert. Der Rennwagen kann nach erfolgter Homologation ab 2023 auch in der ADAC GT4 Germany einsetzt werden. Viele Teams nutzten die Gelegenheit, den Neuwagen genau unter die Lupe zu nehmen.

Diesen Aston Martin Vantage GT4 fährt Donar Munding © Foto: ADAC

Zwei ADAC Serien: Sein Debüt in der ADAC GT4 Germany gab Donar Munding (20), der einen Aston Martin von Prosport Racing pilotierte. Der Stuttgarter ist sonst im Prototype Cup Germany mit einem Duqueine D08 unterwegs und liegt dort in der Tabelle auf Rang zwei. „Die ADAC GT4 Germany gefällt mir unheimlich gut“, erklärt Munding. „Auch im GT4-Auto fühle ich mich wohl. Im Vergleich zum LMP3 gibt es jedoch signifikante Unterschiede. Die Aerodynamik fehlt im GT4 fast komplett. Dafür haben wir im GT4 Fahrhilfen wie ABS und Traktionskontrolle. Auch das Gewicht unterscheidet sich extrem.“

Heimspiel für Fünf: Mit dem Black Falcon Team Textar aus Meuspath, der CV Performance Group aus Niederzissen, Prosport Racing aus Wiesemscheid und Racing One aus Plaidt haben vier Rennställe ihren Sitz in der Nähe des Nürburgrings. Auch die Werkstatt des Allgäuer Teams Schnitzelalm Racing befindet sich in Niederzissen. Die Mannschaft von Thomas Angerer konnte das Sonntagsrennen gewinnen und somit einen Heimsieg feiern.

Erneut auf dem Trophy-Podium: Yevgen Sokolovskiy © Foto: ADAC

Starke Gentlemen: Super Motorsport liefert auch immer die Trophy-Wertung der ADAC GT4 Germany. Das Rennen am Samstag gewannen Axel Sartingen (57/Köln) und Daniel Schwerfeld (43/Düsseldorf, beide Black Falcon Team Textar) im Porsche. Am Sonntag waren die Markenkollegen Tano Neumann (47/BUL) und Joachim Bölting (55/Gelsenkirchen, beide Overdrive Racing) erfolgreich. Zum sechsten Mal in acht Rennen auf dem Podium stand Yevgen Sokolovskiy (43/UKR, Prosport Racing). „Das Rennen fahren macht mir hier richtig viel Spaß. Die ADAC GT4 Germany ist eine super Rennserie. Die Konkurrenz ist stark“, erläutert der Aston Martin-Pilot. „Mein Saisonziel ist es, die Trophy-Wertung in den Top Drei der Tabelle zu beenden.“