ADAC GT4 Germany·28.6.2022

Fahrerlagerradar aus Zandvoort

Im Paddock der ADAC GT4 Germany war beim Gastspiel in den niederländischen Nordseedünen wieder jede Menge los. Das sind einige spannende Geschichten von vor und hinter den Kulissen.

Viel zu tun beim Heimspiel: Mit Indy Dontje (29/NLD, Dörr Motorsport befand sich unter den 54 Piloten der ADAC GT4 Germany auch ein Niederländer. „Es ist immer schön, in Zandvoort zu sein“, meinte der Lokalmatador, der rund 30 Kilometer von der Strecke entfernt wohnt. „Meine Familie und ein paar Freunde besuchten mich vor Ort. Außerdem betreute ich einige Gäste für mein früheres Team im ADAC GT Masters“, schaute Dontje zurück. „Zusammen mit meinen Teamkollegen ging ich natürlich auch einmal rüber zum breiten Strand, um ein wenig die Atmosphäre zu genießen.“ Auch sportlich lief es für Dontje und Teamkollege Phil Dörr (21/Butzbach): Das Duo konnte die Tabellenführung in der ADAC GT4 Germany in Zandvoort verteidigen.

Nicolaj Møller Madsen beim Boxenstopp mit dem Porsche von AVIA W&S Motorsport © Foto: ADAC

Mit dem Rennrad durchs Umland: Gute asphaltierte Straßen mit kaum Höhenmetern - die Gegend rund um Zandvoort bietet sich auch zum Rennradfahren an. ADAC GT4 Germany-Piloten wie Gabriele Piana (35/ITA, Hofor Racing by Bonk Motorsport) oder Nicolaj Møller Madsen (29/DNK, AVIA W&S Motorsport) nahmen ihr Rennrad mit in die Niederlande, um zwischen den Sessions die einer oder andere Tour im Sattel zu unternehmen. „Das Rennradfahren ist für mich ideal, um den Kopf frei zu bekommen. In Zandvoort ist es mit den Blicken auf das Meer immer besonders schön. Zudem ist es genauso flach, wie beim mir zuhause in Dänemark. Über das Wochenende hatte ich rund 300 Kilometer abgespult“, erzählte Møller Madsen.

Arbeiten bis in die Nacht: Im ersten freien Training am Freitag gab es einen Crash für den KTM X-Bow GT4 Evo von Josef Knopp (18/CZE) und Matěj Pavlíček (20/CZE, beide RTR Projects). Das Fahrzeug war heftig beschädigt und musste bis um 3:00 Uhr am Samstagmorgen aufwendig repariert werden. Die Achsen, der Turbo, das Getriebe und fast die gesamte Verkleidung waren hin. „Unsere Mechaniker haben einen wahren Traumjob erledigt“, lobte Team-Managerin Eva Beniskova. „Auch KTM, die Organisation und die technischen Kommissare haben ihren Teil dazu beigetragen, damit das Fahrzeug am Samstag wieder auf die Strecke gehen konnte. Ich möchte mich an diese Stelle bei allen bedanken. Für uns war es sehr wichtig, dass die beiden Piloten weitere Fahrzeit mit der Evo-Version des KTM bekommen hatten.“

Volljährig an der Rennstrecke: Jacob Riegel (Hünxe, Team Speed Monkeys) erlebte am Samstag einen ganz besonderen Tag. „Ich hätte mir vor ein paar Jahren nicht erträumt, ausgerechnet meinen 18. Geburtstag an der Rennstrecke feiern zu können“, strahlte der Aston Martin-Pilot über das gesamte Gesicht. „Das Team hatte sogar extra die Box geschmückt und am Morgen gleich für mich ein Ständchen gesungen. Am Samstagabend haben wir zusammen gesessen und ein wenig gefeiert. Es war ein unbeschreiblich schöner Tag, den ich nie vergessen werde.“

Hugo Sasse beim Pirelli Pole Position Award © Foto: ADAC

Rekord eingestellt: Hugo Sasse (18/Aschersleben, Prosport Racing) fuhr am Samstag seine dritte Pole-Position in der ADAC GT4 Germany heraus. Damit schloss der schnelle Youngster zu Tim Heinemann und Fred Martin-Dye auf, die ebenfalls drei Pirelli Pole Position Awards gewinnen konnten. „Es freut mich sehr, nun gemeinsam mit den beiden an der Spitze zu liegen“, so Sasse. „Die vierte Pole und somit die alleinige Führung ist nun das ausgemachte Ziel für die nächsten Rennwochenenden.“

Die beiden Aston Martin Vantage GT4 vom Team Speed Monkeys © Foto: ADAC

Team doppelt zurück: Bereits 2021 absolvierte Speed Monkeys zwei Gaststarts in der ADAC GT4 Germany mit einem Porsche. Nun kehrte der Rennstall aus dem Ruhrgebiet in die Serie zurück und setzte zwei Aston Martin ein. „Wir wurden sehr gut aufgenommen und fühlen uns im ADAC Umfeld wohl. Es ist schade, dass es aktuell wenig Testmöglichkeiten gibt, um weitere Erfahrung mit dem Pirelli-Reifen sammeln zu können“, erläutert Teamchef Christian Bracke. „Wir wollen die gesamte Saison mit beiden Fahrzeugen zu Ende fahren und unser Engagement immer weiter ausbauen.“

Trophy-Sieger: Tom Kieffer (li.) und Christian Kosch © Foto: ADAC

Nächster Doppelsieg: Tom Kieffer (47/LUX) und Christian Kosch (45/LUX, beide Allied-Racing) gewannen in Zandvoort in beiden Rennen die Trophy-Wertung der ADAC GT4 Germany. Die Porsche 718 Cayman GT4-Fahrer hatten bereits beim Saisonauftakt in Oschersleben beide Läufe für sich entschieden. „Wir sind mit dem Resultat mega zufrieden. Wir wollten zudem in der Gesamtwertung etwas weiter nach vorne fahren, was uns ebenfalls gelungen ist“, war Kosch richtig gut gelaunt. „Die Rennen haben Spaß gemacht. Ich hatte schöne und vor allem faire Zweikämpfe auf der Strecke. So soll es sein.“