Nach der Sommerpause des ADAC GT Masters steht vom 5. bis 7. September das zweite Auslandsgastspiel auf dem Programm – mit einer ganz besonderen Premiere: In der 19. Saison der GT3 Nachwuchsliga des ADAC wartet mit dem Salzburgring eine neue Rennstrecke auf Teilnehmer und Fans.
Mit der 1969 eröffneten Rennstrecke, die auch schon die Motorrad-Weltmeisterschaft beheimatete, beschreitet das ADAC GT Masters wieder neue Pfade. Die Strecke selbst liegt beschaulich umgeben von Wäldern nur knapp zehn Kilometer vor den Toren der Mozartstadt. Sie wartet mit einer Länge von 4,255 km, sechs Links- und sechs Rechtskurven sowie einer Steigung von 3,8 Prozent auf. Einige Fahrer und Teams waren im Vorfeld bereits zu Testfahrten vor Ort und zeigten sich begeistert.
Highlight ‚Fahrerlager-Kurve‘
„Das Highlight ist die lange Rechtskurve nach der Gegengeraden“, erklärte Jannes Fittje, der in der sogenannten ‚Fahrerlager-Kurve‘ mit seinem Mercedes-AMG GT3 von SR Motorsport by Schnitzelalm Geschwindigkeiten von über 240 km/h erzielen konnte. „Das ist eine der schnellsten Kurven, die ich jemals gefahren bin. Wirklich anspruchsvoll und spannend für das Rennen.“
Auch Finn Wiebelhaus, der aktuell gemeinsam mit seinem Haupt Racing Team-Kollegen Salman Owega die Fahrermeisterschaft anführt, war voll des Lobes für diese Passage, schwärmte aber auch generell vom neuen Kurs im ADAC GT Masters. „Es gibt langsame, mittelschnelle und schnelle Kurven. Es ist alles dabei, was bedeutet, dass das Auto in allen Bereichen gut ausbalanciert sein muss“, so der 19-Jährige. „Wenn alles passt und das Auto gut liegt, macht die Strecke richtig Spaß – vor allem die Highspeed-Kurve acht.“
Lokalmatador Tim Hütter, der im Lamborghini Huracán GT3 Evo2 vom Liqui Moly Team Engstler by GRT antritt, sprach von einer etwas anderen Rennatmosphäre durch die Umgebung von Bäumen und Natur. „Die Strecke ist schon sehr eigen, aber trotzdem echt cool“, erklärte der Nachwuchspilot aus Hörsching bei Linz. Für den 18-Jährigen ist der spannendste Teil des Kurses die Schikane nach der Start-Ziel-Geraden – die langsamste und engste Stelle und die erste Herausforderung für die Piloten direkt nach dem Start. „Ein weiteres Highlight ist die lange Gerade, die man wirklich mit Vollgas durchfahren kann.“
Nordschleifen-Feeling auf dem Salzburgring
Ford-Pilot Dennis Fetzer begeisterte die perfekte Mischung aus schnellen Ecken und langsamen, technischen Kurven. Besonders das „Banking“ in der überhöhten Kurve vier gefiel dem 24-Jährigen. „Ich mag generell alte Strecken, wie auch die Nordschleife, die einen traditionellen Hintergrund haben“, so Fetzer. Ein ähnliches Gefühl hatte auch Fittje, der von ‚Nordschleifen-Feeling‘ sprach. „Es gibt keine Auslaufzonen, sondern direkt Gras und dann die Leitplanke.“
Die wenigen Auslaufzonen, die enge Schikane nach der langen Geraden oder die Highspeed-Kurve acht versprechen spannende Rennen auf dem Salzburgring. Überholmanöver sind ebenfalls möglich, auch wenn es gewisse Voraussetzungen benötigt. „Wenn es gelingt, in den ersten Kurven dranzubleiben, gibt es die Möglichkeit, die Gerade hoch aus dem Windschatten heraus zu überholen. Aber einfach wird das natürlich nicht“, schilderte Fittje.
Viel Grip bei nassen Bedingungen
Besonders begeistert zeigten sich die Fahrer von den guten Verhältnissen im Nassen. Am zweiten Testtag hatte es vormittags stark geregnet und auch nachmittags waren die Bedingungen eher wechselhaft. „Die Strecke hat im Nassen recht viel Grip und es hat Spaß gemacht, wenngleich sie ein paar Tücken hat“, erklärte Ford-Pilot Wiebelhaus. Vor allem in den Highspeed-Bereichen müsse die Balance des Autos nochmals besser passen, um nicht wegzurutschen.
Mercedes-Pilot Fittje war ebenfalls positiv überrascht, wie gut sich die Bedingungen auf dem Salzburgring präsentierten. „Ich hatte etwas Bedenken, aber auch bei Regen ist recht viel Grip vorhanden“, so der Pilot von SR Motorsport by Schnitzelalm. „Man fühlt sich recht sicher in den nassen Bedingungen.“ Lediglich in der Bergauf-Passage gab es noch vereinzelt etwas Aquaplaning, was vom Veranstalter bis zum Rennwochenende noch angepasst werden soll.