Ein geschichtsträchtiger Sieg, Brüder im Doppelpack, viele Gäste und ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk. Das Fahrerlagerradar vom Salzburgring.
Debütsieg für McLaren im ADAC GT Masters
Am 30. März 2012 in Oschersleben fuhr zum ersten Mal ein McLaren im ADAC GT Masters. Damals war es der MP4-12C GT3, der von MRS GT-Racing eingesetzt wurde. Mehr als 13 Jahre später feierte die Marke den ersten Sieg in der GT3 Nachwuchsliga des ADAC. Beim Gaststart auf dem Salzburgring gewannen Ben Dörr und Guilherme de Oliveira vom DTM Team Dörr Motorsport mit dem McLaren 720S GT3 Evo. Bis zu diesem Tag war das beste Ergebnis im ADAC GT Masters ein fünfter Rang am Red Bull Ring 2012 durch Sascha Bert und Christopher Brück von Gemballa Racing. Im gleichen Jahr gelang MRS GT Racing – ebenfalls am Red Bull Ring - sogar eine Pole-Position durch Philipp Eng. Im Rennen schied das Auto jedoch aus.
Auf einen Sprung vorbeigeschaut
Die österreichische Fallschirm-Weltcupsiegerin und mehrfache Junioren-Weltmeisterin Sophie Grill schaute am Sonntag beim ADAC GT Masters im wahrsten Sinne des Wortes „auf einen Sprung vorbei.“ Die 26-jährige Salzburgerin kam ihrem Beruf entsprechend auf die Start-Ziel-Gerade geflogen. „Für mich ist es eine besondere Ehre, als Salzburgerin hier über die Strecke fliegen und auf ihr landen zu dürfen“, strahlte Grill, die später auf dem Podium die Pokale an die Sieger Leyton Fourie und Tim Zimmermann überreichte.
Doppelprogramm für Youngster Gjerdrum
Viel Arbeit hatte am Wochenende Storm Gjerdrum. Der 16-jährige Norweger startete nicht nur im ADAC Tourenwagen Junior Cup, sondern auch ganz kurzfristig im ADAC GT Masters. „Am Abend bevor wir an dem Salzburgring losgefahren sind, habe ich den Anruf bekommen, ob ich fahren will. Das war echt verrückt, aber ich habe sofort ja gesagt“, lachte Gjerdrum, der sich mit Tim Hütter den Lamborghini Huracán GT3 Evo2 von Liqui Moly Team Engstler by GRT teilte. Der permanente Wechsel zwischen seinem Volkswagen up und dem Lamborghini fiel ihm aber nicht schwer. „In meinem VW habe ich den Motor vorne und auch Vorderradantrieb. Im Lamborghini hingegen ist der Motor eher hinten und wir fahren mit Hinterradantrieb. Diese beiden Autos und die Fahrweise sind so unterschiedlich, dass es mir leichter fällt als beispielsweise der Wechsel zwischen einem GT4- und einem GT3-Auto.“ Wie gut es tatsächlich klappte, untermauerte Gjerdrum mit dem Sieg im Sonntagsrennen des ADAC Tourenwagen Junior Cup.
ADAC Ehrenpräsident Hermann Tomczyk zu Gast
Am Samstag fand ein ganz besonderer Gast seinen Weg zum Salzburgring. ADAC Ehrenpräsident Hermann Tomczyk. Der 74-Jährige war nahezu 25 Jahre ADAC Sportpräsident und leitete die Sportaktivitäten für sechs Amtsperioden. Tomczyk ließ es sich nicht nehmen, den siegreichen Piloten des ersten Rennens, Dörr und de Oliveira von Dörr Motorsport, die Pokale zu überreichen.
Tim Zimmermann mit doppelter Feier
Am Samstag hagelte es Glückwünsche für Tim Zimmermann. Allerdings nicht auf, sondern abseits der Rennstrecke, denn der Pilot von FK Performance Motorsport feierte seinen 29. Geburtstag. Das wohl schönste Geschenk machte sich Zimmermann einen Tag später gemeinsam mit seinem Teamkollegen Leyton Fourie aber selbst, als sie von der Pole-Position aus das Rennen auf dem Salzburgring gewannen und den Rückstand auf die Tabellenführung in der Meisterschaft auf acht Punkte verkürzten.
Full House bei Fach Auto Tech
Für Fach Motorsport war der Salzburgring ein besonderes Event. Das Team hatte zum Rennwochenende nahe der Heimat im schweizerischen Sattel rund 80 Gäste eingeladen. Neben spannenden Rennen, in denen der Porsche 911 GT3 R des Teams sogar zwischenzeitlich in Führung lag, bekamen die Besucher einzigartige Einblicke in die Abläufe innerhalb des Teams bei Fach Auto Tech und hinter die Kulissen des ADAC GT Masters – darunter Besuche der Rennleitung und bei der Technischen Abnahme der Autos. Als besonderes Highlight durften sich die Gäste über einen Trackwalk mit Pilot Alexander Fach freuen.
Gjerdrum im Doppelpack
Der Einsatz von Storm Gjerdrum bei Engstler Motorsport war auch für seinen Teamkollegen etwas Besonderes. Dieser war niemand anderes als sein zwei Jahre älterer Bruder Emil. Er fährt im Schwesterauto und freute sich sehr darüber, mit Storm Daten, Onboard-Aufnahmen und alle Informationen zu teilen und zu besprechen. „Es war etwas ganz Besonderes für uns. Wir sind gemeinsam damit aufgewachsen, unserem Vater beim Rennfahren zuzusehen, waren immer an der Rennstrecke, haben gemeinsam mit dem Kartfahren begonnen und jetzt die Chance zu bekommen, eine so coole Erfahrung miteinander zu teilen, war unglaublich“, freute sich Emil Gjerdrum, der seinen Bruder natürlich gerne unterstützt hat, wie Storm verriet: „Er hat das Auto schon eine halbe Saison lang gefahren und natürlich hat er mir ein paar Tipps gegeben.“