Eintrag in die Geschichtsbücher des Red Bull Rings, ein spezieller Jubel auf dem Podium, ein Geburtstagskind und grenzenlose Freude beim Heimrennen.
Sensations-Comeback von Scherer Sport PHX
Wie „Phoenix (Racing) aus der Asche“ kam Scherer Motorsport am Red Bull Ring zurück. Nach einem Unfall mussten sie das Salzburgring-Wochenende absagen und ihren beschädigten Audi R8 LMS GT3 Evo2 einpacken. Nur eine Woche später stand schon der nächste Lauf des ADAC GT Masters an – eine Mammutaufgabe. „Wir sind Freitagmorgen um 4 Uhr am Salzburgring aufgebrochen zurück nach Meuspath. Alles, was noch zu verwenden war, wurde ausgebaut und in unser Auto vom 24h-Rennen verbaut, das aber auch erst noch repariert werden musste“, erklärte Teamchef Ron Moser. Das gesamte Wochenende arbeiteten sie von früh bis spät, um am Montag den Audi, getauft auf den Namen „Werner“ nach dem ehemaligen Audi Quattro GmbH-Chef und Triebfeder des GT3-Projekts, auf den LKW zu laden. „Werner war unser Glücksbringer. Dass es sogar für den Sieg gereicht hat, war natürlich ein Traum.“ Richtig gefeiert wird aber erst zurück in Meuspath mit allen, die auch im Hintergrund an diesem Erfolg mitgearbeitet haben.
Audi-Geschichte geschrieben am Red Bull Ring
Der Sieg von Scherer Sport PHX war noch in anderer Hinsicht ein ganz besonderer: Es war der erste Audi-Erfolg im ADAC GT Masters überhaupt auf dem Red Bull Ring, wo die Serie in dieser Saison zum 15. Mal gastierte. Mit insgesamt 10 Siegen ist die Corvette Spitzenreiter auf der österreichischen Strecke, gefolgt von BMW und Porsche mit jeweils sechs Mal Platz eins. Die bisher besten Ergebnisse der vier Ringe waren zwei zweite und zwei dritte Plätze auf dem Red Bull Ring. Auch generell beendete Scherer Sport PHX eine lange Durststrecke für Audi. Der letzte Sieg im ADAC GT Masters war auf das Jahr 2022 datiert, als damals Christopher Mies und Tim Zimmermann für Land Motorsport gewannen.
Formel-1-Feeling auf dem ADAC GT Masters Podium
Im zweiten Lauf des ADAC GT Masters am Red Bull Ring gelang dem Haupt Racing Team der zweite Saisonsieg mit dem Ford Mustang GT3. Mit aufs Podium durfte zum ersten Mal Nicolas Timoris, der Chefmechaniker der Mannschaft. Und er ließ Erinnerungen an Formel 1-Pilot Daniel Ricciardo aufkommen, als er dessen ‚Shoey‘ kopierte und Champagner aus seinem Turnschuh schlürfte. Parallele: Timoris stammt genau wie Ricciardo aus Australien.
Ständchen und Kuchen für Geburtstagskind Carrie Schreiner
Am Sonntag war ein besonderer Tag für Carrie Schreiner. Die Pilotin von Land-Motorsport feierte ihren 27. Geburtstag. Natürlich ließ es sich ihr Team nicht nehmen, sie am Morgen mit Geburtstagskuchen und zahlreichen herzlichen Glückwünschen zu empfangen. Damit aber nicht genug. Während der Autogrammstunde mit den Fans stimmten alle Piloten gemeinsam ein Geburtstagsständchen für die einzige Dame im Feld des ADAC GT Masters an.
Podiums-Jubel in der Heimat für Razoon
Schon auf dem Weg zum Red Bull Ring bestand kein Zweifel: Das Team Razoon – more than Racing feierte sein Heimrennen. Von zahlreichen Riesenplakaten strahlte die Mannschaft und ließ Vorfreude auf das anstehende Rennwochenende spüren. Die guten Ergebnisse blieben aber aus, bis Simon Birch am Sonntag eine Aufholjagd in seinem Porsche startete. Lokalmatador Leo Pichler hatte ihm das Auto auf Rang neun übergeben und der Däne raste bis zu Position drei – nur im Fotofinish an Rang zwei vorbei. Ein unbeschreiblicher Moment für Pichler, der nur eine Autostunde entfernt in Weiz zuhause ist: „Ich war unglaublich glücklich. Ein Podium im ADAC GT Masters hier zuhause war mein Traum. Dass wir es geschafft haben, ist einfach cool.“
Ferrari, Lamborghini und BMW als Gaststarter dabei
Am Red Bull Ring ließen die Gaststarter wirklich aufhorchen. Allen voran Baron Motorsport. Mit dem Ferrari 296 GT3 kämpften sie im Sonntagsrennen zu Beginn um den Gesamtsieg und gewannen schließlich mit Ernst Kirchmayr und Fabrizio Crestani den Pro-AM Cup. Auch Senkyr Motorsport, die seit 2017 das erste Mal wieder im ADAC GT Masters am Start waren, freuten sich mit Rudolf Beňo und Richard Gonda im BMW M4 GT3 über ein Podium im Pro-AM Cup. Ein starker Auftritt gelang auch ARC Bratislava. Gerhard Tweraser stellte den Lamborghini Huracán GT3 Evo1 auf Startplatz drei, obwohl er durch technische Probleme zuvor nur vier Runden absolviert hatte. Die Freude währte jedoch nur kurz, denn das Auto wurde aufgrund von Untergewicht zurückversetzt.