ADAC GT Masters 

ADAC GT Masters·29.4.2022

Notizen vom Saisonauftakt

Das erste Rennwochenende der Deutschen GT-Meisterschaft lieferte einige interessante Zahlen und Geschichten. Ein Blick in das Notizbuch von Oschersleben.

Perfektes Debüt für neuen Audi

Der aktuelle Champion Ricardo Feller und sein Fahrerkollege Jusuf Owega beendeten das Auftaktrennen der Saison 2022 auf Platz eins. Das Montaplast by Land-Motorsport-Duo bescherte dem neuen Audi R8 LMS GT3 Evo II damit bei seinem ersten Renneinsatz im ADAC GT Masters auf Anhieb einen Sieg. Der deutsche Sportwagenhersteller ist nur noch einen Erfolg vom 50. Triumph in der Deutschen GT-Meisterschaft entfernt.

Einstands-Erfolg

Fabian Schiller und Jules Gounon sorgten für den ersten Sieg ihrer Mannschaft Drago Racing Team ZVO beim ADAC GT Masters-Premierenwochenende: Von Platz zwei ins Sonntagsrennen gegangen, überholte Gounon noch in der ersten Runde den Pole-Setter Patric Niederhauser, Schiller verteidigte die Position nach dem Boxenstopp bis zum Schluss und überfuhr die Ziellinie als Erster. Teamchef Philipp Zakowski: "Der Sieg am Sonntag war ganz wichtig für uns als neues Team. Ich bin sehr stolz auf jeden Einzelnen. Der Erfolg zeigt, was mit harter Arbeit, einem ausgezeichneten Teamspirit, starken Fahrern und einem konkurrenzfähigen Auto wie dem Mercedes-AMG GT3 Evo möglich ist.“ Der Rennstall aus Mendig ist nicht der einzige, dem in Oschersleben ein Premierenerfolg gelang: So holten auch a-workx (2010), Engstler Motorsport (2011), Schütz Motorsport (2012), Prosperia C. Abt Racing (2013), Schnitzer Motorsport (2017) und das Mann-Filter Team Landgraf – HTP/WWR (2021) ihren ersten Sieg im ADAC GT Masters in der Magdeburger Börde.

Glück und Pech ganz nah beieinander

Auch dieses Mal stand beim Auftakt ein Piloten-Duo vom Mann-Filter Team Landgraf auf dem Treppchen: Raffaele Marciello und Serienneuzugang Jonathan Aberdein beendeten das Sonntagsrennen auf Platz drei. Weniger gut lief es bei den Teamkollegen Frank Bird und Elias Seppänen. Die beiden Fahrer konnten ihr Premierenrennen in der Deutschen GT-Meisterschaft nach einem Qualifyingunfall von Bird am Samstag erst am Sonntag bestreiten und belegten am Ende den 19. Rang.

Madpanda gar nicht „mad“

Den Einstieg ins ADAC GT Masters hatte sich das erste spanische Team in der Deutschen GT-Meisterschaft sicher anders vorgestellt: Mehr als Platz 20 war in beiden Rennen nicht drin. Umso weiter vorne ist Madpanda Motorsport in der Kategorie „Fanliebling“: Mit dem Panda-Maskottchen, das die Fans beim Grid-Walk sowie in der Pitlane unterhielt und für Selfies posierte, raste die Mannschaft direkt in die Herzen der Zuschauer. „Es war ein Lernwochenende für uns“, sagt Teamchef und Fahrer Ezequiel Perez-Companc. „Wir haben viele Daten gesammelt, werden die in Ruhe analysieren und am Red Bull Ring stärker zurückkehren. Es war toll die Unterstützung der Fans in Oschersleben zu erleben und volle Tribünen zu sehen.“

Starkes Feld

Der Auftakt zeigte bereits die hohe Leistungsdichte der Fahrer, Teams und Hersteller des ADAC GT Masters. In den ersten beiden Rennen standen zwölf verschiedene Fahrer von sechs Teams und vier Marken auf dem Podium.

Platz 6 für Joos Sportwagentechnik am Samstag © Foto: ADAC

Joos-Porsche: Blick nach vorn

Das ADAC GT Masters können in diesem Jahr auch Fans in der Türkei live im TV verfolgen. Beim Auftakt konnten die türkischen Fans aber noch nicht über einen Podestplatz von Lokalheld Ayhancan Güven jubeln. Im Joos-Porsche belegte er mit Ex-Champion Christian Engelhart am Samstag den sechsten Rang. Am Sonntag verhinderte eine Durchfahrtsstrafe ein gutes Ergebnis. Michael Joos, Teamchef: „Das gesamte Team hat einen top Job gemacht und die Mannschaft hat wie ein Uhrwerk funktioniert. Wir haben absolut keine Fehler gemacht und darauf bin ich sehr stolz! Leider haben die Umstände bessere Ergebnisse verhindert. Am Samstag hatten wir Pech in der Quali, dafür aber ein gutes Rennen. Den Sonntag müssen wir einfach abhaken und uns auf die kommenden Rennen konzentrieren.“

Schubert Motorsport ist zufrieden mit der Premiere des M4 GT3 © Foto: ADAC

Schubert zufrieden mit der Heimpremiere

Platz acht in Rennen eins, Platz vier nach einem starken Zweikampf mit dem Mann-Filter-Mercedes-AMG: Mit dem Saisonstart der beiden BMW-Werksfahrer Jesse Krohn und Nicky Catsburg bei der Feuertaufe des BMW M4 GT3 im ADAC GT Masters war Schubert Motorsport zufrieden. Teammanager Marcel Schmidt: „Der Saisonstart im ADAC GT Masters ist für uns absolut nach Plan verlaufen. Erstmal ist es natürlich schön, vor der Haustür so gut performt zu haben. Aber es war für uns auch ein wichtiger Test. Wir hatten uns auf das erste Rennen mit dem BMW M4 GT3 optimal vorbereitet und die Resultate haben den Beleg für unsere gute Arbeit geliefert. Nicky und Jesse an diesem Wochenende am Start zu haben war extrem wichtig, um uns mit dem neuen Auto zu orientieren. Die gesamte Crew hat vom Setup bis hin zur Strategie einen ausgezeichneten Job gemacht. Ben und Niklas können auf ihr Ergebnis im Samstagsrennen wirklich stolz sein. Der zweite Lauf war ein kleiner Rückschlag, aber das gehört zum Lernprozess. Insgesamt sind wir mit unserer Leistung sehr zufrieden. Auf dieser Basis können wir aufbauen."

Weltpremiere begeistert TV-Zuschauer

Knapp 180 km/h schnell, hochmoderne Leichtbauteile und Boxenstopps um die fünf Sekunden - was sich nach einer neuen Rennserie anhört, sorgte jedoch für eine Weltpremiere. Erstmals wurde bei der TV-Übertragung eines Rundstreckenrennens eine Hochgeschwindigkeits-Drohne eingesetzt. So groß wie eine Hand, 900 Gramm leicht und ausgestattet mit modernster Technik lieferte das „kleine Wunderwerk“ spektakuläre und bisher nicht gesehen Bilder für die Fernsehzuschauer von TV-Partner NITRO.

Next stop Great Britain

Für einige Fahrer und Teams ging es direkt weiter nach Brands Hatch: Am kommenden Wochenende findet auf der britischen Strecke der zweite Lauf der GT World Challenge Europe statt. Mit Christopher Haase, Mattia Drudi, Patric Niederhauser, Christopher Mies, Christian Engelhart, Klaus Bachler, Jules Gounon, Raffaele Marciello und Dennis Marschall sind auch viele Piloten der Deutschen GT-Meisterschaft am Start. Das Qualifying beginnt am Samstag um 16:50 Uhr (MESZ), die beiden einstündigen Rennen am Sonntag um 12:25 Uhr und 17:45 Uhr. Alle Läufe werden live im TV übertragen und online unter gt-world-challenge-europe.com/livestream-deutsch