ADAC GT Masters·12.7.2013

Weltpremiere für neuen Bentley GT3: Britischer Nobelhersteller veröffentlicht technische Daten für neues GT3-Modell.

Bentley hat im vergangenen September auf dem Pariser Auto Salon eine Konzeptstudie für einen GT3-Sportwagen auf Basis des Modell Continental GT vorgestellt. Im Rahmen des "Goodwood Festival of Speed" im englischen Goodwood gehen die Briten nun einen Schritt weiter und haben die rennfertige Version des GT3-Rennwagens vorgestellt, der Bentley ein intensives Testprogramm unterzieht, um in der Saison 2014 mit dem Continental GT3 in den Motorsport zurückzukehren. Der Bentley Continental GT3, der von einem 608 PS starken 4,0-Liter-V8-Motor mit zwei Turboladern angetrieben wird, könnte in der Saison 2014 auch im ADAC GT Masters zu sehen sein.

Rolf Frech, Entwicklungsvorstand bei Bentley Motors, sagt zum neuen GT3-Modell: "Der Continental GT3 profitiert von dem enormen Leistungsvermögen, das in jedem Continental GT steckt. Wir haben über 1.000 kg Gewicht eingespart, unseren 4,0-Liter-V8 auf eine Leistung von 608 PS und Rennsportauslegung abgestimmt sowie ein umfangreiches Aerodynamik-Paket entwickelt, um ein motorsporttaugliches Fahrzeug zu schaffen. Wir freuen uns darauf, diesen Wagen jetzt auf die Rennstrecke zu bringen, wo er sein Potenzial unter Beweis stellen kann."

Für den Antrieb des Continental GT3 sorgt eine auf den Renneinsatz ausgelegte und mit Trockensumpfschmierung optimierte Version des kraftvollen und effizienten 4,0-Liter-Twinturbo-V8 von Bentley. Im Rennmotor kommen viele Komponenten aus dem Serienaggregat zum Einsatz. Unter Rennbedingungen entwickelt das von einer sportoptimierten Motorsteuerung geregelte Triebwerk eine Leistung von bis zu 608 PS. Mithilfe des V8 profitiert der GT3 von einem leistungsfähigen, kompakten und leichten Motor, der sich ideal für den Renneinsatz eignet.

Die mehr als 600 Pferdestärken werden über eine aus Carbonfasern gefertigte Kardanwelle sowie ein sequentielles und zur Optimierung der Gewichtsverteilung in Transaxle-Bauweise ausgeführtes Xtrac-6-Gang-Getriebe mit Sperrdifferenzial an die Hinterräder übertragen. Die Gangwechsel werden über die am Lenkrad montierten Schaltwippen eingeleitet und von einer pneumatischen Steuerung automatisch umgesetzt.

Die Aufhängung sowohl der Vorder- wie auch der Hinterräder erfolgt mittels Doppelquerlenkern. Diese verfügen anstelle der Luftfederung des Serienfahrzeugs über vierfach verstellbare Rennsportdämpfer. Die Lenkung ist mit einer hydraulischen Servounterstützung ausgestattet. Für die Verzögerung sorgen belüftete Stahlscheibenbremsen. An den Vorderrädern arbeiten Sechskolben-Bremssättel, an den Hinterrädern jeweils eine Vierkolbenversion.

Zur idealen Balance zwischen maximalem Abtrieb und optimalem Luftwiderstand ist die Karosserie des Continental GT3 mit einem umfangreichen Aerodynamik-Paket ausgestattet. Der auf der Heckklappe montierte und aus Carbon gefertigte Heckflügel sorgt für den nötigen Abtrieb und die richtige Stabilität. Der ebenfalls aus Kohlefaser bestehende Frontschweller ermöglicht die richtige Lenkung der Luftströme an der Fahrzeugfront. Im Zuge der Optimierungen des Luftwiderstandsbeiwertes und zur Integration weitere Möglichkeiten zur Motorkühlung wurden die Motorhaube, die Stoßfänger, die Kotflügel und die Seitenschweller überarbeitet.

Der Continental GT3 unterschreitet sein Zielgewicht von 1.300 kg. Trotz seiner Rennspezifikation bleibt der GT3 ein handgefertigter Bentley. Die Bezüge und Nähte für das Lenkrad, die Türschlaufen und die Sitze wurden per Hand von den Handwerksspezialisten in Crewe ausgeführt.

Bei der Entwicklung arbeitete ein eigens gebildetes Team von Bentley Ingenieuren eng mit M‑Sport Ltd, dem ehemalige Ford-Werksteam in der Rallye-WM und technischen Partner für das Continental GT3-Projekt, zusammen. Neben dem Motorsportbereich innerhalb des Bentley-Werksgeländes in Crewe nutzten die Entwickler auch ein zusätzliches Entwicklungsstudio bei M-Sport, wo einzelne Entwicklungsdetails entstanden und das erste Fahrzeug gebaut wurde.

Dem Continental GT3 steht nun ein intensives Testprogramm bevor, an dessen Ende die Homologation (Zulassung) für die GT3-Klasse steht. Im kommenden Jahr wird der Bentley Continental GT3 dann seine erste volle Saison im Rennsport in Angriff nehmen.