Das Saisonfinale mit den letzten Rennen des ADAC Formel Masters versprach bereits im Vorfeld Spannung und spektakuläre Rennaction. Der 18-jährige Dennis Marschall übertraf jedoch noch einmal alle Erwartungen und kürte sich mit einem Doppelsieg sowie einem zweiten Platz zum "König von Hockenheim".
Marschall startete mit der schnellsten Zeit im Freien Training beindruckend ins finale Rennwochenende und eroberte den vierten Startplatz fürs erste Rennen. Nach einem guten Start bei sonnigen Bedingungen folgte eine erfolgreiche Aufholjagd auf die Führungsspitze. Runde um Runde konnte der Lotuspilot mit der Startnummer 12 den Abstand verkleinern. In der letzten Runde schlug der ADAC Stiftung Sport Förderpilot dann zu: In der Haarnadelkurve holte Marschall zum Überholmanöver aus, behielt die Nerven in der Mercedes Arena und schnappte sich kurz vor Rennende den Sieg.
"Ich hatte gehofft, am Finalwochenende nochmals ein Highlight setzen zu können - das ist mir perfekt gelungen", freute er sich nach seinem bisher zweiten Saisonsieg. Auch im zweiten Rennen sorgte der talentierte Nachwuchspilot für Adrenalin pur. Erneut von Position vier ins Rennen gegangen, konnte er bald die Führungsposition beanspruchen. Während er im ersten Rennen buchstäblich in letzter Sekunde den Sieg eroberte, hatte er nun im zweiten Lauf jedoch das Nachsehen, als Champion Mikkel Jensen an ihm vorbei zog und Platz eins übernahm.
"Meine Gefühlslage ist gemischt. Der zweite Platz ist ein sehr gutes Ergebnis, aber es ist schade, den Sieg auf der letzten Runde zu verlieren. Mikkel war heute deutlich schneller als ich und hat verdient gewonnen - Glückwunsch."
Im Reversed Grid ging es für Marschall vom siebten Platz in das finale Rennen. Bereits nach der ersten Runde fuhr er an fünfter Position und zunehmend entwickelte sich ein heißer Kampf um die besten Ränge. Der Eggensteiner war richtig gut sortiert und übernahm schon bald Platz drei. Neun Minuten vor Schluss präsentierte er dann das Manöver des Wochenendes: Dennis Marschall ging am Spitzenreiter vorbei, holte sich Sieg Nummer zwei und durfte sich als letzter Sieger in der siebenjährigen Geschichte des ADAC Formel Masters feiern lassen.
"Die Saison lief insgesamt nicht wie erhofft, aber dieses Wochenende macht alles wieder wett", strahlte Marschall nach dem historischen Sieg am Sonntagnachmittag. "Ich hätte zu Beginn des Rennens wirklich nicht mit diesem Sieg gerechnet. Wir haben im Vergleich zum Samstag das Setup des Autos nochmals stark verändert. Das zahlte sich zunächst nicht aus, denn das Auto war sehr schwierig zu fahren. Im weiteren Verlauf wurde es aber besser und besser. Gegen Rennende war es fast perfekt. Als ich zur Mitte des Rennens an der großen Gruppe vorbei war und mich Kim Luis Schramm mit großen Schritten näherte, sah ich erstmals eine Chance auf den Sieg. Ich muss mich bei meinem Team für die super Arbeit bedanken."
Quelle: Fahrer