Timo Rumpfkeil hatte fast schon Mitleid. "Bei solchem Wetter schickt man keinen Hund vor die Tür - aber die jungen Fahrer des ADAC Formel Masters sollten drei Rennen fahren", bedauert der Teamchef vom Team Lotus-Motopark. "Gerade für die Neulinge im Feld war das eine böse Falle, denn für viele war das erst ihr zweiter Auftritt im Automobilsport überhaupt - und das bei so wechselhaften Witterungsbedingungen. Und wechselhaft ist auch noch relativ - das einzige, was da gewechselt hat, war die Heftigkeit des Niederschlags."

Eines der ersten Opfer wurde Rumpfkeils Zögling Joël Eriksson. Nach einem Startcrash bereits auf der Start/Ziel-Geraden, in den beim Regen und dichter Gischt fünf Fahrzeuge verwickelt waren, konnte des Schweden Wagen nicht wieder gerichtet werden.

Nach dem Unfall führte das Rennen letztlich nurmehr über vier scharfe Runden. Ralph Boschung beendete es als Vierter, Dennis Marschall als Zehnter. Beide Piloten steigerten sich dabei im Vergleich zu ihrem Qualifying-Resultat, Marschall gleich um vier Positionen. Dabei hing auch seine Zielankunft am seidenen Faden: "In der Gischt beim Start hatte ich kaum Sicht, deswegen berührte ich ein anderes Auto, und ich beschädigte meine Front. Doch mein Team konnte bis zum Neustart alles wieder zusammenschrauben. Das Ziel lautete dann nur noch, ein paar saubere Runden zu fahren. Das ist mir gelungen."

Im zweiten Regenrennen setzte sich der Aufwärtstrend fort. Boschung kämpfte sich bis auf Rang 3 nach vorn. Safety-Car-Phasen vereitelten eine weitere Aufholjagd. Eriksson hielt zunächst lange die siebte Stelle, rodelte in der drittletzten Runde aber ins Kiesbett. Marschall lief als Zehnter ein.

Im dritten Rennen kam Eriksson als einziger Lotus-Youngster ins Ziel. Marschalls Rennen endete in der Startrunde im Kies, Boschung fiel in Runde 6 aus. Bis dahin fuhr er an vierter Stelle. "Das war ein chaotisches Wochenende bei kniffligen Witterungsbedingungen", konstatierte der Schweizer. "Der Ausfall im letzten Lauf ist besonders ärgerlich. Aber dass ich im ersten Rennen vom sechsten Startplatz auf Rang 4 vorfahren und im zweiten Lauf sogar Dritter werden konnte, ist im Hinblick auf die Meisterschaft ein ordentliches Ergebnis."