Auch auf dem Sachsenring in Hohenstein-Ernstthal musste der ADAC Formel Masters-Neueinsteiger Benedikt Gentgen ins kalte Wasser springen. Der lange Winter ließ die geplanten Testfahrten auf der 3.671 Meter langen Strecke platzen, wodurch Gentgen erneut ohne Streckenkenntnisse auf die Reise gehen musste. "Ich habe einige Stunden im Rennsimulator verbracht, um das Streckenlayout kennen zu lernen. Man hat jedoch einige Kurven in die man blind hineinfährt, das ist wirklich sehr anspruchsvoll. Ich freue mich nun aber auf das freie Training und hoffe schnell die richtige Linie zu finden", blickte Gentgen dem Wochenende gespannt entgegen.
Doch es sollte nicht alles wie geplant verlaufen. Durch einen Unfall seines Teamkollegen im JBR Motorsport & Engineering Team wurde das freie Training unterbrochen und Gentgen hatte nur 25 Minuten, um sich auf den neuen Kurs einzustellen. Bei dem darauffolgenden Zeittraining kam er nicht über Gesamtposition 18 hinaus. Im ersten Rennen am Samstagnachmittag machte der 15-jährige Rookie dann drei Positionen gut und sah das Ziel als 15., zufrieden war er damit aber nicht: "Ich hatte mir ein besseres Ergebnis ausgerechnet. Die Strecke gefällt mir sehr gut, leider macht sich aber die fehlende Testarbeit bemerkbar. Wir werden nun noch einiges anpassen und dann hoffe ich auf morgen."
Nach zwei Tagen Sonnenschein wurde der Rennsonntag von wechselhaftem Wetter bestimmt. Pünktlich zum zweiten Durchgang trocknete die Strecke aber ab und Gentgens Teams entschied sich noch in der Startaufstellung die Reifen zu wechseln. Dafür benötigten sie jedoch etwas zu lange, weshalb der Hürtgenwalder mit einer Durchfahrtstrafe belegt wurde. Trotz zwei Safety Car-Phasen kämpfte er sich bis auf den elften Platz nach vorne und rutschte damit hauchdünn an seinen ersten Meisterschaftspunkten im ADAC Formel Masters vorbei. "Das war mehr als ärgerlich. Wir waren beim Drei-Minuten-Schild noch nicht fertig. Leider kann so etwas bei solch schwierigen Bedingungen passieren. Das Auto hat aber super funktioniert, ich hab direkt Vertrauen auf der rutschigen Strecke gefunden und konnte wirklich gute Rundenzeiten fahren", ließ Gentgen sein Rennen Revue passieren.
Mit seinem besten Saisonergebnis im Gepäck startete er dann in den dritten Wertungslauf und legte in diesem einen starken Start hin. Nach wenigen Metern rangierte er bei starkem Regen schon auf dem siebten Rang. Das Rennen endete aber schneller als erhofft. Ein anderer Pilot fuhr Gentgen ins Heck, wodurch er ins Kiesbett rutschte und sein Wochenende vorzeitig beenden musste. "Dafür, dass ich am Freitag zum ersten Mal auf der Strecke gefahren bin, lief es wirklich gut. Wir haben schnell ein passendes Setup gefunden und den Abstand zum Mittelfeld deutlich verringert. In den kommenden zwei Monaten werde ich nun weiter hart an mir arbeiten und freue mich dann auf den Start am Nürburgring", so Gentgen.
Quelle: Fahrer