Sein achter Saisonsieg war sein bisher kuriosester: Beim 16. Saisonrennen des ADAC Formel Masters auf dem EuroSpeedway Lausitz folgte Pascal Wehrlein (16, Worndorf/ADAC Berin-Brandenburg) mit Respektabstand dem Führungsduo Mario Farnbacher (19, Lichtenau) und Artem Markelov (16, RUS/beide Motopark), doch dann mussten seine beiden Vorderleute eine Durchfahrtsstrafe antreten und machten so den Weg frei für Wehrlein. Die Plätze zwei und drei belegten Maximilian Buhk (18, Dassendorf), der Neuzugang des Unterspreewälder Teams ma-con, und Kean Kristensen (16, DK/Motopark).
Keyfacts EuroSpeedway Lausitz, Lauf 16
Streckenlänge: 4,534 Kilometer Wetter: sonnig, 30 Grad Pole-Position: Sven Müller (ma-con), 1.48,209 Min. Sieger: Pascal Wehrlein (ADAC Berlin-Brandenburg) Schnellste Runde: Mario Farnbacher (Motopark), 1.48,593 Min.
Wehrlein im Glück
Lange sah es im Auftaktrennen des Formel ADAC-Rennwochenendes auf dem EuroSpeedway Lausitz danach aus, dass Mario Farnbacher und Artem Markelov den Sieg unter sich ausmachen würden. Doch nachdem Jeffrey Schmidt (17, CH/HAITECH Racing) in Turn 3 in der Streckenmauer gestrandet war, wurden in diesem Bereich Gelbe Flaggen geschwenkt. Das hieß: Tempo raus. Aber nicht alle Fahrer hielten sich daran und mussten eine Durchfahrtsstrafe antreten – darunter auch die souverän vorweg fahrenden Farnbacher und Markelov sowie der Tabellenzweite Emil Bernstorff (18, GB/Motopark). Sie beendeten das Rennen schließlich auf den Plätzen neun, elf und 17. Als seine Rivalen die Schleife durch die Boxengasse absolvierten, übernahm Wehrlein die Führung und brachte sie sicher ins Ziel. Im Anschluss berichtete er: "Ich hatte einen guten Start und setzte außen zum Überholen an, doch es wäre eng in der ersten Kurve geworden und ich zog zurück. In den folgenden Runden musste ich mich gegen meine Hinterleute erwehren. Dabei kam ich immer wieder von der Ideallinie hab und sammelte viel Dreck mit den Reifen auf. Es hat einige Runden gedauert, bis sie wieder sauber waren. Dadurch konnten sich Mario und Artem absetzen, mussten dann aber die Strafe antreten. Davon habe ich profitiert."
Erstes ADAC Formel Masters-Podium für Nordlicht Maximilan Buhk
Wie Wehrlein profitierten auch seine Hintermänner von den Strafen der Konkurrenz, allen voran Maximilian Buhk und Kean Kristensen, die so in den Genuss der Henkell-Sektdusche auf dem Podium kamen. Ein besonders breites Lächeln im Gesicht trug Maximilian Buhk, der erstmals in seiner Formel-Karriere auf dem Podest jubeln durfte. "Ich hatte einen guten Start und machte gleich eine Position gut, durch Fehler und Bestrafung der Gegner bin ich schließlich bis auf den zweiten Platz vor gekommen", freute sich der Schleswig-Holsteiner. Auch Kean Kristensen, der beim Start zwei Positionen eingebüßt hatte, gab zu: "Ohne die Strafen wäre ich sicherlich nicht Dritter geworden. Aber das Ergebnis war für mich hinsichtlich der Meisterschaft sehr hilfreich."
Wehrlein baut Tabellenführung aus
In der Tabelle setzte sich Wehrlein mit seinem achten Saisonsieg von seinen Verfolgern ab. Der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport liegt mit 261 Punkten deutlich vor Emil Bernstorff (224) und Sven Müller (197). Der 19 Jahre alte Bingener vom Team ma-con war von der Pole-Position ins Rennen gegangen, erwischte aber einen schlechten Start und büßte durch einen kleinen Ausrutscher weitere Plätze ein. Am Ende wurde er Achter und sammelte so wenigstens noch vier Zähler. Markelov (171) und Kristensen (166) folgen auf den Tabellenplätzen vier und fünf.
Saisonbestleistungen von Wolf und Vier
Mit Platz fünf hinter einem erneut starken ADAC Stiftung Sport-Förderpiloten Jason Kremer (16, Bonn/Mücke Motorsport) erzielte Lucas Wolf (Möhrlenbach/URD Rennsport) drei Tage vor seinem 17. Geburtstag sein bisher bestes Saisonergebnis. Gleiches gilt für Hubertus Carlos Vier (16, Walting-Inching/Neuhauser Racing), der Siebter wurde.
Saisonläufe 17 und 18 am Sonntag
Am morgigen Sonntag trägt das ADAC Formel Masters die EuroSpeedway-Rennen zwei und drei aus. Die Startzeiten sind 10.25 Uhr und 16.05 Uhr. Die Startaufstellung ergibt sich wie gewohnt aus dem Ergebnis des jeweils vorangegangenen Rennens.
Mücke Motorsport nach guter Teamleistung optmistisch
Das Team Mücke Motorsport rechnet sich für Sonntag einiges aus. "Das war heute ein guter Start ins Heimrennen, der uns für das erste Sonntagrennen gute Ausgangpositionen bescherte", sagte Frank Lucke, Renningenieur bei Mücke Motorsport für das ADAC Formel Masters. "Pascal hat das Rennen am Ende souverän gestaltet. Jason Kremer und Roy Nissany konnten sich um vier Plätze verbessern. Mark Kiralikuty hat sich um fünf Ränge nach vorn gearbeitet. Pech hatte dagegen Peter Hoevenaars, der nach einer frühen Kollision ausschied."