ADAC Formel Masters·5.10.2011

Sieg für Lucas Wolf

Das hätte sich Rennfahrer Lucas Wolf selbst in seinen kühnsten Vorstellungen nicht zu träumen gewagt. Beim Saisonfinale im ADAC Formel Masters auf dem Hockenheimring gewann der Lokalmatador das letzte Rennen des Jahres und feierte damit den größten Erfolg seiner noch jungen Formelkarriere.

"Das ist unglaublich, einfach der totale Wahnsinn. Ich kann es kaum fassen", sagte ein überglücklicher Wolf: "Eine Podestplatzierung vor heimischer Kulisse wäre ein Traum für mich gewesen. Das es jetzt sogar ein Sieg geworden ist, das ist sensationell. Es ist toll, dass meine Familie und Freunde jetzt mit mir feiern können."

Bis ins Ziel lieferte sich der Pilot vom Team URD Rennsport mit Sven Müller ein packendes Duell um den Sieg, das der von Rang acht gestartete Wolf letztlich für sich entschied. In der Schlussphase wechselte in einem fairen Kampf auf Augenhöhe gleich mehrfach die Führung zwischen den beiden Kontrahenten. Sowohl Wolf wie auch Müller glänzten mit spektakulären Überholmanövern und kämpften dabei bis zur letzten Rille im um den Sieg. Erst in der letzten Runde entschied Wolf den Kampf zu seinen Gunsten. Auf dem Siegerpodest durfte sich der Mörlenbacher anschließend zu Recht feiern lassen.

Dabei hatte das Wochenende alles andere als optimal begonnen. Im Freien Training am Freitag konnte Wolf mit den gebrauchten Reifen aus Assen keine Akzente setzen. Noch schlechter lief es im wichtigen Zeittraining am Samstagmorgen. Wolf hatte Probleme mit der Bremse und konnte wegen einer gequetschten Bremsleitung keine Zeit hinlegen. Vom 20. und letzten Platz musste der Lokalmatador somit von ganz hinten ins erste Rennen starten.

Trotz der ungünstigen Ausgangslage bewies Wolf großes Kämpferherz: Nach einem gelungenen Start kehrte er bereits als 13. aus der ersten Runde zurück. Bis ins Ziel ging es bis auf Rang acht nach vorn. Das vorletzte Rennen am Sonntagmorgen beendete Wolf ebenfalls als Achter. Anschließend führt ihn am Nachmittag seine Triumphfahrt nach ganz oben auf das Siegerpodest.

Es war das sechste Rennen in Folge, in dem Wolf in die Punkte fuhr. Betrachtet man nur die beiden letzten Veranstaltungen in Assen und Hockenheim, so sammelten lediglich zwei Piloten mehr Punkte als der Mörlenbacher, der in der abschließenden Fahrerwertung mit 116 Punkten auf Rang acht landete.

"Die zweite Saisonhälfte war nahezu perfekt. Da sind wir immer besser ins Rollen gekommen. Zudem habe ich mich extrem weiterentwickelt. In den letzten zwölf Rennen habe ich nur zweimal die Punkte verpasst. Das zeigt unsere Konstanz", erklärte Wolf, der zugleich seinen Blick nach vorn richtete: "Wo die Reise im nächsten Jahr hingeht ist noch nicht klar. Wir werden einige Tests absolvieren und dann eine Entscheidung treffen. Ein Aufstieg in eine höhere Formelklasse ist durchaus denkbar."