ADAC Formel 4·17.6.2021

Fahrerlagergeschichten vom Red Bull Ring

Ein spannender Saisonauftakt liegt hinter den Motorsporttalenten der ADAC Formel 4. Auf dem Red Bull Ring gelang Oliver Bearman am Samstag zunächst ein Doppelsieg, dann triumphierte am Sonntag Luke Browning. Der Hamburger Tim Tramnitz erlebte ein bittersüßes Rennwochenende in Spielberg. Zwei junge Damen stellten sich der Konkurrenz in der Highspeedschule, die bei bestem Wetter in den Bergen der Steiermark durchstartete. Die Fahrerlagergeschichten vom Red Bull Ring:

Frauenpower: Zwei junge Damen stellten sich an diesem Wochenende der Konkurrenz in der ADAC Formel 4. Hamda Al Qubaisi aus den Vereinigten Arabischen Emiraten war bereits 2020 dabei, nun bekam sie „Unterstützung“ von Maya Weug, die zur Ferrari Driver Academy zählt. Die Belgierin Weug fuhr einmal in die Top Ten und belegte Platz neun. Ein Wiedersehen ist ausdrücklich erwünscht.

Setzt sich die Serie fort?: Die ADAC Formel 4 ist nun in ihrer siebten Saison – nur ein einziges Mal gewann der Sieger des ersten Saisonrennens am Ende nicht den Titel. Das war 2019 der Fall, als der heutige Formel-2-Pilot Theo Pourchaire Meister wurde, das erste Rennen aber gewann der Brasilianer Gianluca Petecof. 2015, 2016, 2017, 2018 und 2020 war es anders: Marvin Dienst, Joey Mawson, Juri Vips und Jonny Edgar gewannen den ersten Lauf und stemmten dann auch den Meisterpokal in die Höhe. Oliver Bearman, der Sieger des ersten Rennens in diesem Jahr, wird diese Statistik kennen.

Höhen und Tiefen: Oliver Bearman gewann die ersten beiden Rennen am Samstag und ging entsprechend mit viel Selbstvertrauen in den Lauf am Sonntag. Dort erlebte er, wie nah Höhen und Tiefen im Motorsport zusammenliegen. Der britische Van-Amersfoort-Fahrer schied aus und blieb ohne Punkte. Weil er den Red Bull Ring mit 50 Zählern als Tabellenführer verlässt, wird er das aber verkraften können. Den Sieg im Sonntagsrennen holte sich Luke Browning, der dem Team US Racing von Ralf Schumacher und Gerhard Ungar damit den ersten Erfolg in dieser Saison bescherte.

Gemischte Gefühle: Auch für den US-Racing-Fahrer Tim Tramnitz ging es in der österreichischen Steiermark auf und ab. Im ersten Rennen fuhr der 16-jährige Nachwuchspilot, der von der ADAC Stiftung Sport gefördert wird, nur knapp am Podium vorbei und überquerte als Vierter die Ziellinie. Für das zweite Rennen sicherte sich Tramnitz dann mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0,036 Sekunden die Pole-Position. Den Start verpasste Tramnitz und erreichte dennoch am Ende den zweiten Platz nach einem guten Rennen. Aufgrund der Reverse-Grid-Regelung startete der Hamburger am Sonntag von Rang sieben. Tramnitz gelang eine bemerkenswerte Aufholjagd, bis es kurz vor Rennende zu einem Auffahrunfall kam, der ihm den Heckflügel und eine erneute Podiumsplatzierung kostete. „So etwas passiert leider. Ich konzentriere mich jetzt auf das nächste Rennen in Zandvoort und hoffe, dass ich dann mehr Glück habe und wieder überzeugen kann“, so Tramnitz.

Drei Siege als Rookie: Nikita Bedrin absolviert seine erste Saison in der ADAC Formel 4 – und zeigte prompt, dass mit ihm in diesem Jahr zu rechnen sein wird. Der russische Rookie von Van Amersfoort Racing war in allen drei Rennen der beste Rookie. So ein Einstand kann sich sehen lassen!

Panorama in den Bergen: Beste Bedingungen bot dieses Wochenende in der Steiermark. Bis zu 3000 Fans waren pro Renntag zugelassen, dazu schien die Sonne – und dann war die ADAC Formel 4 auch noch auf einer Strecke zu Gast, die auch in der Formel 1 gefahren wird. Ein rundum gelungener Auftakt für die Highspeedschule.

Aus den Bergen ans Meer: Vier Wochen Pause haben die Highspeedschüler nun – dann geht es an der Nordseeküste in Zandvoort in die nächste Runde. Aus den Bergen an die Küste, vom Hochgeschwindigkeitskurs zur verwinkelten Rennstrecke in den Dünen der Niederlande.