WRC·15.2.2015

Ogier feiert zweiten Schweden-Sieg: Showdown auf der Power Stage

Drei Siegkandidaten, drei Prüfungen, nur wenige Sekunden Abstand - spannender hätte die Ausgangslage für das Finale der Rallye Schweden nicht sein können. Auf der abschließenden Power Stage kam es zum Showdown: Thierry Neuville legte eine starke Zeit vor, doch Sebastien Ogier konnte diese toppen. Andreas Mikkelsen war nur wenige Zehntel langsamer als Ogier und hätte aufgrund eines Vorsprungs von drei Sekunden den Sieg so gut wie sicher gehabt, als er in eine Schneewehe fuhr. Zuschauer schoben ihn zurück auf die Strecke, mehr als Platz drei war nicht mehr möglich. Ogier feierte seinen 26. Karrieresieg, den zweiten bei der Rallye Schweden.

"Was für ein Sieg!", jubelte Ogier im Ziel. "Ich war dieses Wochenende schneller als alle anderen, aber meine Startposition war schlecht. Es ist ein glückliches Ende." Ogier hatte die Rallye von der zweiten bis zur achten Prüfung angeführt. Auf WP9 büßte er die Führung durch einen Ausrutscher in einen Schneewall ein, machte die verlorene Zeit im Laufe der folgenden Prüfungen jedoch wett und hielt so seine Siegchancen intakt.

Fehlerfreie Fahrt von Neuville

Neuville erlaubte sich als einziger der Top-Piloten auf den 308 Wertungskilometern keinen einzigen großen Fehler. Der Hyundai-Pilot bewies zudem ein gutes Händchen bei der Reifenwahl und konnte so am Samstagabend kurzzeitig die Führung übernehmen. "Ich bin zufrieden. Es ist wie ein Weckruf für das Team und ich hoffe, dass ich häufiger in dieser Position sein kann!" Für Neuville wäre es nach dem Sieg bei der Rallye Deutschland der zweite Karriereerfolg gewesen.

Mikkelsen muss auf seinen ersten Triumph weiter warten. "Wir haben alles gegeben. Wir haben einen Schneewall geschnitten und blieben hängen. Okay, wir haben es versucht, das ist das Wichtigste. Hoffentlich haben wir nächstes Mal mehr Glück", erklärte er.

Auf Platz vier toppte der Este Ott Tänak sein Ergebnis aus dem Vorjahr. Hinter ihm reihte sich Hayden Paddon ein, der mit Platz fünf sein bestes Karriereresultat erzielte. Der Neuseeländer pilotierte das Auto des bei einem Mountainbike-Unfall verletzten Dani Sordo.

Latvala nach Fehler nur Zwölfter

Um die Plätze sechs und sieben gab es ein britisches Duell, das Elfyn Evans für sich entschied. Kris Meeke rutschte wie Mikkelsen auf der Power Stage in eine Schneewehe. Es war nicht der erste Fehler des Nordiren, der jedoch seine Pace mit dem ersten Prüfungssieg auf Schnee unter Beweis stellte.

Platz acht ging an Martin Prokop vor Yuriy Protasov, der mit seinem sensationellen Sieg auf der sechsten Prüfung für Aufsehen sorgte. Die Top-10 komplettiert Mads Östberg, der auf WP19 Platz vier verlor, als er sich nicht mehr aus eigener Kraft aus einer Schneewehe befreien konnte. Zudem hatte er mit zahlreichen technischen Problemen zu kämpfen.

Vize-Champion Jari-Matti Latvala musste sich mit Platz zwölf begnügen, nachdem er am Freitag in einer Schneewehe mehr als acht Minuten verloren hatte. Aussichtslos liegend nutzte er die Zeit, um an der Abstimmung des Polo R WRC zu arbeiten - und machte eine wichtige Entdeckung. "Ich habe das Heck des Autos viel zu steif abgestimmt. Das neue Auto funktioniert so nicht. Das wird mir auch bei den Schotterrallyes helfen", meinte er.