WRC·26.4.2015

Meeke feiert in Argentinien ersten Karriereerfolg: Schwarzes Wochenende für Volkswagen

Kris Meeke fuhr bei der Rallye Argentinien seinen lange ersehnten ersten Sieg ein. Meeke ist der erste britische Sieger in der WRC, seit Colin McRae 2002 bei der Rallye Kenia gewann. Citroen bescherte er den ersten Sieg seit der Rallye Deutschland 2013. Mit Teamkollege Mads Östberg auf Platz zwei feierte Citroen gar den ersten Doppelsieg seit der Rallye Finnland 2012. Elfyn Evans sorgte als Dritter dafür, dass erstmals seit der Rallye Neuseeland 2001 zwei Briten auf dem Podium standen.

"Was soll ich sagen? Es war ein langer Weg... Und der Mann, der den größten Anteil daran hatte, ist nicht hier. Dieser Sieg ist für Colin McRae", sagte Meeke, der mit 38,6 Sekunden Vorsprung auf Östberg in den letzten Tag der Rallye Argentinien gegangen war. Meeke hatte sich im Laufe der Rallye den einen oder anderen Ausrutscher geleistet, behielt letzten Endes jedoch die Nerven und kam 18,1 Sekunden vor Östberg ins Ziel. Der Norweger hatte mit einer Erkältung und technischen Problemen zu kämpfen.

Platz vier ging an Privatier Martin Prokop, der damit sein bestes Karriereergebnis egalisierte. Hinter ihm reihte sich Dani Sordo ein, der unter Rally2 erneut an den Start ging, nachdem er mit Wasser in den Zündkerzen hatte aufgeben müssen. Zuvor war der Spanier bereits zeitweise ohne Servolenkung gefahren. Platz sechs ging an den dritten Citroen-Pilot, Khalid Al Qassimi, der bei seiner ersten WRC-Rallye der Saison eine vorsichtige Herangehensweise wählte. Platz sieben belegte der Sieger in der WRC2, Abdulaziz Al-Kuwari, der sich gegen Lokalmatador Diego Dominguez durchsetzte. Die Top-10 komplettieren Gustavo Saba und Federico Villagra.

Technische Defekte bei Volkswagen

Das dominierende Team der letzten beiden Jahre erlebte in Argentinien ein Debakel. Sebastien Ogier schied bereits auf der zweiten Wertungsprüfung aufgrund eines Problems mit der Benzinzufuhr aus. Auch nach dem Neustart unter Rally2-Reglement plagten ihn mit dem Ausfall der Servolenkung technische Probleme. Auch Andreas Mikkelsen wurde die Servolenkung zum Verhängnis, nachdem er zuvor bereits durch einen Reifenschaden und anschließenden Aufhängungsbruch viel Zeit verloren hatte. Jari-Matti Latvala hielt die Volkswagen-Fahne hoch, schien Platz drei sicher und Rang zwei in Aussicht zu haben, als auch bei ihm auf der ersten Durchfahrt der El Condor die Benzinzufuhr streikte.

Mikkelsen gelangen zwei Bestzeiten in Folge, ehe er in der Power Stage nach 400 Metern an einem Felsen hängen blieb, sich drehte und ein Rad abriss. Damit war die Rallye auch für ihn beendet. Hyundai-Pilot Thierry Neuville beging denselben Fehler, schleppte sich zunächst mit waidwundem Boliden weiter, musste dann jedoch mit fehlendem linken Hinterrad aufgeben. Ogier gewann die Power Stage und nahm so drei Punkte aus Argentinien mit.

Gar nicht erst am Start war in Argentinien Robert Kubica, der kurzfristig absagen musste. Der ehemalige Formel-1-Pilot will sein privates RK World Rally Team bis zur Rallye Portugal neu strukturieren.