WRC·10.2.2013

Volkswagen gewinnt Rallye Schweden: Sebastien Ogier triumphiert vor Sebastien Loeb

Sebastien Ogier ist mit Volkswagen in Schweden am Ziel der Träume. Beim zweiten Event für das Team holte der Franzose den Sieg. Mit neun Bestzeiten lag er am Ende 41,8 Sekunden vor Sebastien Loeb im Citroen. "Es ist einfach unglaublich und eine riesige Überraschung", jubelte Ogier. "Wir hätten niemals erwartet, so dominant zu sein." Durch maximale Punkte in der Power Stage übernimmt der 29-Jährige die Führung in der WM. Das Podest wurde durch M-Sport-Pilot Mads Östberg komplettiert.

Das Duell der Sebastiens

Bereits mit seinem Qualifying-Sieg legte Ogier den Grundstein für den Erfolg. Er durfte sich die beste Startposition auswählen, was ihm einen Vorteil gegenüber Loeb verschaffte. Dieser handelte sich durch die schlechtere Position am ersten Tag einen großen Rückstand ein, der bis zum Ende Bestand hatte. "Wir lieferten wirklich eine schlechte Zeit im Qualifying und mussten dann die Position akzeptieren", resümierte Loeb. "Aber Seb Ogier hat auch eine perfekte Rallye ohne Fehler hingelegt."

Zum dritten Mal in Folge kann sich Mads Östberg über einen Podestplatz in Schweden freuen, was nach technischen Problemen am Freitag nicht zu erwarten war. Durch eine Reparatur auf der Zwischenetappe und das verspätete Eintreffen zur folgenden Prüfung erhielt er eine Zeitstrafe und fiel zurück. "Ich wusste recht schnell, dass wir nicht gewinnen können", sagte Östberg. "Aber es war ein großer Kampf zurück."

Latvala völlig ratlos

Wenn es um Zweikämpfe und Spannung ging, war Jari-Matti Latvala der Mann der Rallye. Über die halbe Rallye lieferte er sich ein Duell mit Loeb und ging kurzzeitig sogar vorbei. Nach seiner ersten Bestzeit für VW verlor Latvala aber ohne offensichtliche Ursache erneut das Gefühl für den Polo und rutsche hinter Östberg zurück. "Ich versuchte wirklich alles. Ich kann einfach nicht den gleichen Speed fahren und habe keine Antwort darauf", erklärte Latvala.

Thierry Neuville erreichte das Ziel als Fünfter und ließ damit seine Markenkollegen Juho Hänninen, Martin Prokop, Henning Solberg und Evgeny Novikov hinter sich. Der Sieg in der WRC2 ging an Yazeed Al Rajhi im Ford Fiesta RRC, der damit die Top-Zehn abschloss.

Die Dramen der Rallye

Citroen musste gleich zu Beginn einen herben Rückschlag hinnehmen. Top-Favorit Mikko Hirvonen verlor die Kontrolle über seinen DS3 WRC und blieb im Graben stecken. Er büßte 24 Minuten ein und war fortan außerhalb der Punkte. Den zweiten Citroen-Piloten Dani Sordo traf das gleiche Schicksal. Er rutschte aus den Top-Zehn, arbeitete sich bis zum Sonntag aber wieder auf Rang acht nach vorne. Kurz vor dem Ende dann das endgültige Aus. Der Spanier touchierte einen Felsen, rutschte in den Schnee und musste die Rallye beenden. M-Sport-Pilot Evgeny Novikov lag bis zur drittletzten Prüfung auf dem fünften Rang, bis er sich überschlug, sich die Frontscheibe beschädigte und auf Rang neun rutschte.