Zwei Jahre nachdem auf Sardinien das Tuch vom ersten Modell des Polo R WRC gezogen und offiziell der VW-Einstieg in die WRC bekanntgegeben wurde, kreuzt an gleichem Ort Sebastien Ogier die Zeitnahme-Linie der finalen Prüfung und weiß: der vierte Saisonsieg ist in trockenen Tüchern. Mit einem Vorsprung von 1:16.8 Minuten siegt der Franzose vor Ford-Pilot Thierry Neuville. Den dritten Rang sichert sich Jari-Matti Latvala im zweiten Volkswagen Polo R WRC. In gleicher Reihenfolge wurden auch die Punkte in der Power Stage vergeben.
VW mit Auftakt nach Maß
Bei nur zwei Tagen, vollgepackt mit Wertungsprüfungen, galt dem Qualifying auf Sardinien besondere Bedeutung. Diese Aufgabe meisterte Latvala mit der Bestzeit perfekt. Nicht weit entfernt: Teamkollege und WM-Führender Ogier. Nach nur einer Prüfung drehten sich die Vorzeichen, denn Latvala erlitt einen Reifenschaden und fiel weit zurück. In selbiger Prüfung übernahm Ogier die Führung - und gab sie bis zum Ende nicht mehr ab.
"Alles lief perfekt für uns", strahlte der WM-Führende. "Wir machten Druck, wenn es nötig war, und nahmen etwas Gas heraus, wenn Gefahr bestand oder ein Reifenschaden drohte - einfach ein perfektes Ergebnis."
Perfekter Lauf für Neuville
Ruhig, konstant und ohne große Risiken auf Platz zwei - das war das Konzept von Thierry Neuville. Mit Rang sechs in die Rallye gestartet, steigerte sich der Belgier kontinuierlich und wartete auf Fehler seiner Konkurrenten. "Das war ein Super-Wochenende für uns. Wir zeigten eine tolle Performance und alles lief perfekt", sagte Neuville.
Ein ebenfalls strahlender Pilot landete auf Rang drei. Obwohl der Sieg für Latvala möglich schien, war der Finne nach seinem Reifenschaden und dem zwischenzeitlichen zwölften Rang mit einem Podestplatz mehr als zufrieden. "In Sachen Speed habe ich einen Schritt nach vorne gemacht und das Auto fühlte sich fantastisch an - ein tolles Gefühl ", strahlte Latvala. Mit dem Doppel-Podest baute VW zudem die Führung in der Hersteller-WM aus.
Sordo rettet Citroen wichtige Punkte
Dani Sordo beendete die Rallye Sardinien auf dem vierten Rang und fuhr damit wichtige Punkte für Citroen in der Hersteller-Wertung ein. Auf den Plätzen fünf bis acht sortierten sich die Ford-Piloten Martin Prokop, Elvyn Evans, Michal Kosciuszko und Mads Östberg ein. Die Top-10 werden vom den Citroen-Fahrern Robert Kubica und Khalid Al Qassimi komplettiert.
Sardinien fordert seinen Tribut
Zwei Tage Geschwindigkeit, Konzentration, Hitze und enge Passagen forderten ihren Tribut. Bereits auf WP2 war die Rallye für Ford-Pilot Evgeny Novikov nach einem Überschlag beendet. Am Abend folgte Teamkollege Mads Östberg. Der Norweger überschlug sich, konnte am finalen Tag aber wieder an den Start gehen und erreichte den achten Gesamtrang.
Das größte Drama erlebte Hirvonen am Samstagmorgen. Der Citroen-Pilot lag auf Rang zwei, als er in einer Haarnadel in den Graben rutschte. "Wir blieben stecken und konnten das Auto trotz vieler Zuschauer nicht mehr auf die Strecke schieben", erklärte er. Ähnlich erging es am Nachmittag Andreas Mikkelsen. "Wir wurden in einer langsamen Kurve etwas zu weit hinausgetragen und brachen uns die Radaufhängung", schilderte der Norweger. Niemand wurde verletzt, doch die Rallye war beendet.